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Seyler, Gustav A. [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,2): Klöster — Nürnberg, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.27249#0069
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BISTHÜMER UND KLÖSTER, n. reihe: klöster.

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Urkunde ddo 1066 seinen diess bezüglichen Plan ausge-
sprochen hatte. Die Aebte erhielten das Recht zum Ge-
brauche der Inful circa 1245 unter Abt Permann.

Kaiser Joseph II. hob das Stift 4. Jan. 1796 auf,
Kaiser Franz II. aber errichtete es wieder 21. Sept. 1802.

Wappen.

Mit‘einem s. Querbalken von R. in B. quergetheilt;
oben zwei ins Andreaskreuz gelegte Krummstäbe; unten
der Buchstabe L. Auf dem Schilde ruht die Inful, da-
neben stecken zwei Krummstäbe. (Taf. 80).

Reihenfolge der Aebte.

Die Reihenfolge der Aebte im 12. Jahrhundert ist
theilweise schwankend; nach der neueren Forschungen ist
sie wahrscheinlich folgende:

1) Hartmann 1102—1108? 2) Jakob 1108?-1123?

3) Udalrich I. 1123 ?—1148. 4) Wolfram 1148 - 1150.
5) Gottfried 1150- 1153 oder 1151. 6) Otker 1153 od.

1154—1161 oder 1162. 7) Rapoto ist entweder zwischen

Jakob und Udalrich, oder zwischen Gottfried und Otker
oder an dieser Stelle einzuschalten. 8 Magnus: einzu-
schalten entweder an einer der eben angeführten Stellen
oder nach Wernher. 9) Wernher 1163?—1180 od. 1181.
10) Peringer 1180 od. 1181 — 1215 oder 1216. 11) Udal-
rich II? 12) Wolfker I. 1216-1220? abdicirte? 13)
Walfrid 1220 od. 1221-1228? abdic.? 14) Wolfker(II?)
oder gleich dem nach Walfrid’s Abdication wieder ein-
tretenden Wolfker (!)? 1230?—1233. 15) Permann (v.

Truchsen?) 1233—1257 od. 1258. 16; Gotschalk 1257

oder 1258- 279. 17) Burchard 1279—1288 18) Wil-

helm? 19 Otker II.? 20j Friedrich 1288—1306. 21)
Heinrich I. 1306 — 1311. 22) Otto v Laa 1311?—1328.

24) Ortolph 1328 od. 1329—1341. 24) Johann I. Frid-

perger 1.341 — 1358. 25) Peter v. Lerben 1358—1376.

26; David Krall 1376—1387. 27) Rudolf v. Lichtenegg

1387 - 1419. 28) Heinich II. Moyker 1419-1455. 29)

Udalrich II. Rattmansdorfer Apr. — Mai 1455. Abdicirte.
30; Johann II. Schachner 1455 — 1478. 31) Johann III.

Sachs 1478 — 1518. 32) Valentin Pierer 1518 — 1541.

33) Thomas I. Werner 1541- 1549. 34) Sigismund Kog-
ler 1549 1562. 35) Johann IV. Trattner 1562—1591.

36) Thomas II. Eder 1591 —1596. 37; Christophorus

Kirmesser 1597—1598. Dann Administration durch den
Lambrechter Professen, Abt Johann Hofmann v. Admont.

38) Martin Alopitius 1599—1613 vorher Abt in Garsten.

39) Johann Heinrich Stattfeld 1613—1638. 40) Benedikt

Pirm 1639 — 1662. 41) Franz v. Kaltenhauser 1662—1707.
42; Anton Stroz 1707—1724. 43) Chilian Werlein 1725—
1787. 44 Eugen Graf Inzaghi 1747-1760. 45) Berthold
Sternegger 1760—1786. (t 1793). 46. Joachim I. Röckh

1802—1810. 47) Ferdinand Herzog 1811—1820. Darauf

Administration durch P. Rup. Schmidmayer und P. Chi-
lian Drocker. 48) Joachim II. Suppan 1838—1864. 49)

Alexander Setznagel 1865.

Landshut

Churfürstliches Collegiatstift S. S. Martini et Castoli,
ursprünglich in Mosburg, wurde nach päpstlicher Einwil
ligung (7. Juli 1595) von dem Herzog Maximilian von
Bayern im J 1599 nach Landshut übersetzt. Dem Stifte
wurde die dortige Pfarrkirche von St. Martin überlassen.
Seitdem waren dort folgende infulirte Pröpste. 1) Bal-
thasar König f 7. Febr. 1610. 2) Johann Jacob imhof

von Gängkofen. Protonotarius Apostol. Comes Palatinus
Lateran, f 25. Sept. 1644. 3) Johann Heinrich Freiherr
v. Rohrbach Domherr zu Passau, nachher Propst von
München. 4) Ferdinand Mayr 1660— f 2. Juni 1776.
5) Ferdinand Paul Ernst Max Graf von Berlo Canonicus
von Lüttich, nachher Bischof von Namur. 6) Carl Joseph
I. 5. II.

von Simeoni Propst zu Mattigkofen resig. 1707. 7) An-

selm Franz Antoni Freiherr von Dienheim Domherr zu
Eichstätt und Augsburg f 13. Jan. 1731. 8) Joseph

Ignati Freiherr von Gumppenberg aufPöttmess, Domherr
zu Freising bis 1746. 9: Johann Philipp Carl Antoni
von Fechenbach, Domherr zu Würzburg seit 1756.

Wappen.

Johann Philipp C. A. von Fechenbach 1746.

Gespalten: 1) von B. ,in S. gerautet mit einem b.

Schrägrechtsbalken, der mit einem beiderseits umschichtig
gezinnten g. Balken belegt ist 2) in S. das Fechen-
bach’sche Steinbockshorn. Auf dem Schilde ruht der
Fechenbacli’sche Helm. Decken ±t — s. Rechts steckt
die Inful, links ruht die Inful (in der Helmdecke) Schild-
halter zwei Löwen. (Taf. 77).

Langenzenn

Herr Stadtpfarrer Aufsberg in Langenzenn hat die
Güte, mir aus der dortigen Pfarrbeschreibung folgende
historische Notiz mitzutheilen:

„Die Pfarr ist bis auf die Fundation des dasigen
Closters zu U. L. Frauen durch Layen-Priester versehen
worden. Von der eigentlichen Stiftung des Augustiner-
Klosters findet sich nur, dass im J. 1409, Montags vor
Christi Himmelfahrt, von den beiden Burggrafen .Johann

III. und Friedrich VI. von Nürnberg und von des Letz-
teren Gemahlin, :Elisäbetha, mit Einwilligung des dama-
ligen Bischofs von Würzburg, als Diöcesanen, solches in
ein Collegium Canonicorum regularium gedachten Ordens
verwandelt und mit benöthigten Einkünften versehen und
das zu den Wohnungen der Stiftsherren erforderliche Ge-
bäude errichtet, auch nach dessen im J. 1360 erfolgten
unglücklichen Einäscherung wieder in dauerhaften Stand
mit Hof, Kreuzgängen und feinen Zimmern hergestellt
wurde.

Der erste Probst dieses Stiftes M. Peter, welcher
wegen seines dem Concil zu Basel verweigerten Gehor-
sams in den Bann gerieth, von solchem aber 1436 wieder
absolvirt wurde und 1456 mit Tod abgieng, erhielt im
Chor der Stadtkirche vor dem hintern Altar s. Ruhe-
platz, in dessen Grab auch die Gebeine des letzten
Probstes Namens Conrad Burger, von Würzburg gebürtig,
1537 beerdigt, beide aber mit 1 Stein hedecket wurden,
auf dem folgende Schrift zu lesen: Anno MCCCCLVI
quarto die Pasche obiit Magister Petrus, Praepositus
hujus monasterii. Ingleichen Anno Domini 1537 in die
Clementis obiit Dom. Conr. Burger, Praepositus hujus
monasterii. — Dieses Kloster ward bei der im ,J. 1527
im Markgrafenthum Ansbach durch Georg und Casimir
ein geführten Reformation aufgehoben und die evang.
luth. Pfarrei gegründet; es durften aber die Canonici,
welche beim alten Cultus verbleiben wollten, im Kloster
absterben, was 1537 mit dem Probste Burger geschali.“

„Ein Wappen des hies. Klosters (bemerkt dazu Herr
Stadtpf. Aufsberg) ist nicht vorhanden. Man sagt, auf
dem hiesig. Kirchen verwaltungssiegel, auf dem der eng-
lische Gruss, sei das Klosterwappen.“

Ich theile diesen Aufschluss intra lineas mit, da ich
mich nicht für berechtigt halte, dieses Siegelbild als
Wappen zu behandeln.

Langheim

Cisterzienser-Abtei in Franken, Bisthum Bamberg, gestiftet
von den Brüdern Hermann Gundeloch und Wolfram von
Staleck; dem Stifter Gundeloch und dessen Frau Bertha
verpflichtete sich der erste Abt Adam 1165 zur Abhaltung
eines Jahrtages. Das Kloster war von Ebrach aus be-

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