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Siebmacher, Johann [Begr.]; Seyler, Gustav A. [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,2): Klöster — Nürnberg, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.27249#0073
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BISTHÜMER UND KLÖSTER, n. reihe: Klöster.

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Reihenfolge der Aebte von Maulbronn.

1) Diether 1138— nach 1168. 2) B. oder D. um

1178. 3i E. oder F. 1196— circa 1216. 4) Conrad I.
1216—1219. 5) M. um 1219. 6) Gozwin um 1232. 7)
Sigfrid I. 1234- 1243. 8) Bertholt I. Munt 1244 1251.

9) Heinrich I. 1253. 10) Gottfried 1254 u. 55. 11) Egen-
hard 1257—68. 12) Albrecht I. 1268. 13) Hildebrand

1276 u. 77. 14) Walther 1280. 15) Sigfried II. 1281—

1285. 16) Rudolf 1287-1292. 17) Conrad II 1294—

1299. 18) Reinhard 1302—1305. 19) Albrecht II. um

1306. 20) Wilent vor 1313.

21) Heinrich II. von Calw 1313—1325.

22) Conrad III. von Thalheim 1330 — 1353.

23) Berthold II. Kuring später Abt in Bronnbach 1358
— 59.

24) Ulrich von Ensingen.

25) Johann I. von Rotweil 1361—67.

26) Albrecht III. von Riexingen 1376 — 83

27) Marquard 1383.

28) Heinrich III. von Renningen 1384—1402.

29) Albrecht IV. von Oetisheim 1402—28. (Glanzpunkt

30) Georg von Wildberg 1428-1430.

31) Johann II. von Gelnhausen 1430—1439 wegen seiner
Beredtsamkeit, Gewandtheit und seines Hochsinns vom
Concil zu Basel 1431 zu Verhandlungen mit den
Hussiten abgeschickt, 1438 vom Papst Eugen IV.
durch Ertheilung der bischöflichen Insignien geehrt.

32) Johann III. von Worms 1439—1445.

33) Berthold III. von Rosswag 1445 — 1462.

34) Johann IV. von Wiensheim 1462 — 67.

35) Nikolaus von Bretten 1567—72.

36) Albrecht V 1472-78.

37) Johann V , Riescher von Laudenburg 1475—1488.
1504 noch einmal gewählt, aber von Herzog Ulrich
nicht anerkannt.

38) Stephan Oettinger 1488 -1491.

39) Johann VI.. Burrus von Bretten 1491 — 1503 wegen
seiner Strenge zur Abdankung genöthigt.

40) Johann VII., Umbstatt 1503—1504 starb zu Speier
auf der Flucht.

Michael Scholl von Vaihingen 1504 1512.

41) Johann VIII. Entenfuss von Unteröwisheim 1512—
1518, Freund des Doctor Faust, musste wegen Übeln
Hausens abdanken Führte einen Entenfuss im Wappen.
Johann VI. zum zweiten Male Abt 1521 —1547.

42) Johann IX. von Lienzingen flüchtet 1534 nach Speier
und verlegt 1537 die Abtei nach Päris.

43) Heinrich IV. Reuter von Nördlingen kam um 1549
nach Maulbronn, 1555 zum Generalvikar seines Ordens
in Deutschland ernannt.

44) Johann X. Epplin, genannt Senger von Waiblingen
zugleich Vorstand von Königsbronn, evangelisch ge-
sinnt (wird desshalb auch hie und da als erster evan-
gelischen Abt u. Generalsuperintendent gezählt. In-
stallirt 29. Juli 1557; bereits 21. September 1557
gestorben in Stuttgart.

Evangelische Aebte.

1) Valentin Vannius 19. Jan. 1553 — 27. August 1567.
2 Johannes M.(agister) Magirus 10. Novbr. 1567—78.

3) Jacob Schropp 1578. — 11. December 1593.

4) M. Wilhelm Holder 25. Januar 1595 — 1608.

5) Dr. Felix Bidembach 1608 — 7. Januar 1612.

6) M. Erasmus Grünnigen nach 15. März 1612—1614.

7) Dr. Christof Bender 27. October 1614 — 3. Juni
1616.

8) Dr. Lukas Osiander der Jüngere 25. Juli 1616—1619.

9) M. Melchior Volz 21. Febr. 1619 — 9. Dezbr. 1625.

10) M. Johann Heinrich Wieland 23. April 1626 — 1630.

I. 5. II.

Katholische Aebte während des 30jährigen
Kriegs.

1) Christof Schaller aus Sennheim im Eisass 1630—
36 und 1634—42; von den Schweden vertrieben anno
1633. — 2) Bernardin Buchinger aus Kiensheim im Eisass
ist der letzte katholische Abt 1642 —1648, verliess der
Gewalt weichend 25. November 1648 das Kloster endgil-
tig und wurde 16. Novbr. 1654 Abt in Lützel, 1667
schreibt er sich noch Abt von Lützel und Maulbronn,
wie er denn auch im Wappen einen doppelten Abtstab
führt. Ausserdem war in seinem Wappen ein Adler mit
2 Kronen, die eine auf dem Kopf, die andere unter den
Füssen desselben und mit einem Schlangenschweife*).

Evangelische Aebte.

11 1633. Ludwig Leiptzig.

12) 1651. M. Heinrich Dauber f 1654

13) 1656. M. Joseph Schlotterbeck.

14) 1669. M Johann Melchior Nikolai.

15) 1675. M. Johann Ulrich Bauder.

16) 1681. M. Johannes Andreas Hochstetter.

17) 1689. M. Johann Zeller.

18) 1695. Dr. Johann Wolfgang Jäger.

19) 1723. Georg Burkhard Knöbel.

20) 1711. Ehrenreich Weismann.

21) 1717. Johann David Schmidlin.

22) 1730. M. Augustin Hochstetter.

23) 1748. Johann Valentin Harpprecht.

24) 1761. Johann Adam Lederer.

25) 1774. Wolfgang Wilhelm Schmidlin.

26) 1785. Johann Christoph Wieland.

27) 1791. Joh Christoph Ludwig Meig.

28) 1803. Joseph Friedrich Schelling.

29) 1812. Georg Heinrich Müller.

30) 1814. Heinr. Wilhelm Gottfried Dopp.

Metten.

Das Benedictinerstift Metten, im Bisthum
Regensburg, am linken Donauufer und an den Vorbergen
des bayerischen Waldes gelegen, wurde von Kaiser Karl
dem Grossen 792 oder 793, in welchen Jahren derselbe
länger in Bayern verweilte, gegründet. Den Einsiedler
Utto, den der Kaiser bei Gelegenheit einer Jagd getrof-
fen, ernannte er zum Ersten Abte, — und brachte im J.
80 0 die Bestätigungs Bulle mit aus Rom zurück.

Seit dieser Gründung war Metten immer eine Abtei
Benedictiner Ordens, mit Ausnahme der Zeit von 1112 —
1178, in welcher es von regulirten Chorherren bewohnt
war. —

Im J. 1 803 unter König Max I. fiel es der allge-
meinen Kloster-Säcularisation mit zum Opfer. —

Im Jahre 18 30 hat König Ludwig II. Metten vor-
erst als ein selbständiges Benedictiner Priorat wieder
hergestellt und aus seiner Kabinetskasse dotirt; — nach-
mals im Juni 18 40 zur Abtei erhoben, und den damali-
gen Prior P. Gregor Scherr als Ersten Abt ernannt, dem,
nachdem derselbe im J. 1856 zum Erzbischof von Mün-
chen-Freysing erhoben worden, der gegenwärtige Abt
Utto II. durch die Wahl des Kapitels folgte. —

Den Gebrauch der Pontificalien erhielt urkundlich
zuerst Abt Andreas II. im J. 143 9 durch das Conci-
lium von Basel — auf die von dem bayr. Herzog Albert III.
unterstützte Bitte des Convents. — Im J. 14 63 wurde
dieser Indult von Papst Pius II. bestätigt.

Nachdem das im Jahr 1830 wiederhergestellte Stift
wieder zur Abtei erhoben war, wurde auch den seitherigen

*) Vermuthlich ein Basilisk.

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