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Siebmacher, Johann [Begr.]; Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,3): Der Adel des Königreichs Sachsen — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25001#0031
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SÄCHSISCHER ADEL. EDELLEUTE.

19

Wolfsli.ee! (Tafel 18.)

von Reichenberg, fränkischer Uradel.

Das W a p p e n ist beschrieben beim bayr. Adel
S. 64.

Ich habe in einem Stammbuche das Wappen dieses
Geschlechts mit der Unterschrift:

Nicht zue Jerusalem leben trutzt
Gut zue Jerusalem leben nutzt.

Cajetanus von Wolfskeel, München 4. Okt. 1619.
in der Weise gefunden, dass die Schildesfigur kein Mohr,
sondern als ein Weisser in ausgezacktem , anliegenden,
mit G. verbrämten # Kleide erscheint. Das Panner auf
dem Helm fehlte ganz, und der Flug war s., schräg-
getheilt aus einer Helmkrone hervorkommend.

W'olzos;eii, (Tafel 18.)

stammen aus dem Lande ob der Ens, wo bereits 1607
eine Linie den freiherrl. Stand erworben haben soll.
Ich finde jedoch noch 1627 den Hanns Sigmund Wolzo-
gen zu Neuhaus ohne freiherrl. Prädikat daselbst. Die
hier in Frage stehende Linie erlangte mit Hanns Kristof
W., kaiserl. Reichshofrath u. Minister am sächs.-weissen-
lelser Hof, den Freiherrnstand vom Kaiser Leopold II.
1702 und das Erbschenken - Amt der Grafschaft Hene-
berg vom Herzog von S.-Meiningen 1722. Im Grossher-
zogthum Sachsen angesessen.

Das Stammwappen zeigt in G. zwei b. Schräg-
balken , zwischen denen ein lediges r. Ross aufwärts

-2StK;£iK>

springt. — Auf dem Helm ein b. Hüfthorn mit g.
Spangen und r. Schnüren. — Decken: rechts r., s
links b., g.

So hat Hanns Paul Wolzogen zu Neuhaus sein Wap-
pen d. d. Strassburg 1. Mai 1605 in ein Stammbuch
malen lassen. Ein Jahr darauf führte derselbe Hanns
Paul schon ein geviertetes und auch in Bezug des Stamm-
wappens etwas verändertes Wappen, laut eines von ihm
eigenhändig gemalten und unterschriebenen Stammbuch-
blattes d. d. Argent. 25. Sept. 1606. Ich habe das Wap-
pen auf der Tafel genau wiedergegeben. Es scheint also
in dem leztgenannten Jahr eine Wappenverbesserung
für das Geschlecht vorgekommen zu sein, was vielleicht
zu der jezigen Annahme eines Freiherrnbriefs aus jener
Zeit Anlass gegeben haben mag.

Das frei herrliche Wappen von 1702 ist
abermal gegen das vorige verändert , indem ein gevier-
teter Schild, in 1. u. 4. das Stammwappen wie oben
beschrieben, in 2. u. 3. aber einen gekrönten Doppel-
adler zeigt. Der I. Helm mit dem wachsenden Ross hat
r., g. u. b., g. Decken, der II. mit dem Hut und Hüft-
horn, g. — Wahlspruch: In silentio et spe.

Ziegesai*. (Tafel 18.)

Stammhaus Zigesar in der Mittelmark Brandenburg.
Im Grossherzogthum Sachsen ansässig.

W a p p e n - Beschreibung siehe nassau. Adel S. 11,
württemb. Adel S. 19 und frankfurter Adel S. 5.

€ ii c l 1 £ u t c.

Ahemtrotli. (Tafel 19.)

Kristian Friedrich A., Besizer des Ritter - Gutes
Kössern in Sachsen, wurde von K. Franz II. in den
Adelstand erhoben d. d. Wien 17. Dez. 1793. Die Fa-
milie ist im Königreich ansässig.

Wappen: Getheilt von # und R. Oben drei,

1. 2, g. Sterne, unten ein s. Mond, die Hörner aufwärts.
— Auf dem Helm ein offener g., # u. s., r. getheilter
Flug, dazwischen der Mond wie im Schild. — De-
cken: rechts #, g., links r., s.

Alilefeklt (Tafel 19.)

(Alefeld, Allefelden), Uradel aus dem Stift
Hildesheim, mit denen v. Rumohr Eines Stammes.
Die Familie verbreitete sich auch ins Holsteinische,
Schwedische und Mecklenburgische, und es wurden be-
reits im XVII. Jahrhundert zwei Linien in den däni-
schen Grafenstand erhoben.

Das Wappen findet sich (wie dies bei den Wap-
pen der uradeligen Familien gewöhnlich der Fall ist)
sehr verschieden in den Einzelheiten, doch im Allge-
meinen heraldisch verwandt. Ich gebe hier zuerst das-
jenige , das mir, als von dem sächsischen Zweige ge-
führt, mitgetheilt worden. Es zeigt einen von B. und S.
gespaltenen Schild, vorne ein s. Flug aus dem Spalt
wachsend, hinten zwei r. Balken. — Auf dem Helm
ein r. Kissen, darauf ein s. Bracke mit r. Halsband
sizt. — Decken: rechts b., s., links r., s.

Ein anderes Wappen (nach Siebm. I. 186)
zeigt den Schild wie oben, doch den Flug freischwe-
bend. — Auf dem Helm' der Bracke zwischen s., b.
u. r., s. getheilten Hörnern auf r. Kissen sizend.

Ebendaselbst III. 154. findet sich das Wappen der
Alefelden in Holstein, der Schild vorne wie beim ersten
Wappen, hinten von S. und R. dreimal getheilt. —
Kleinod und Decken wie beim ersten Wappen.

Das schwedische Wappenbuch endlich
hat das Wappen Alefeldt: Gespalten ; vorne in S. ein

# Flug, hinten von B., S., R., S., B. getheilt. — Auf
dem Helm ein wachsender # Hirsch."— Decken:
b., s. u. r., s.

Weiters findet sich in Schannat, Clientela fuldcn-
sis bei dem Alefeldischen Wappen noch die Abweichung,
dass die untere Hälfte des Schildes blos einen s. Bal-
ken in R. zeigt.

Altenbockum, (Tafel 19.)

altes westfälisches Geschlecht, das sich früher „von
Grimmberg“ nannte. Im Königreich ansässig.

Wappen: In # ein s. Ring. — Auf dem Helm
der Rumpf eines 4L Bracken mit s. Ring um den Hals,
zwischen offenem jederseits mit s. Balken belegtem 4L
Flug. — Decken: #, s.

Der Bracke findet sich auch mit s. Ring auf der
Brust belegt und die Flüge ohne s. Balken. Der Ring
wird auch g. und entsprechend die Wappenfarben 4t
u. g. gefunden.

Altrock.. (Tafel 19.)

Johann Aug. A., mecklenburg. geh. Rath, erhielt
vom Könige von Preussen den Adel durch Diplom vom
14. April 1744. Daniel A., mecklenb. - strelitzischer
Stallmeister, wurde 21. Juni 1746 und Georg A., Ober-
förstmeister ebendaselbst, 12. Aug. 1749, sowie Joachim
A., mecklenb. Hof- und Kanzleirath, am 22. Merz 1751
in den Reichsadelstand erhoben.

Wappen: Gespalten von S. u. R. Vorne aus dem
Spalt wachsend ein halber 44 Adler, hinten von gr.
Dreiberg aufspringend ein s. Bracke mit g. Halsband. —
Auf dem Helm ein Pelikan mit seinen .Jungen im
Nest, zwischen zwei s., 44 u. r., s. getheilten Hörnern.
— Decken: rechts 44, s., links r., s.

Alvenaleben, (Tafel 19.)

uraltes markbrandenburgisches und magdeburgisches Ge-
schlecht , führen das Stammwappen wie es beim preuss.
Adel S. 1. beschrieben ist.

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