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Siebmacher, Johann [Begr.]; Gritzner, Maximilian [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,4): Der Adel der Fürstenthümer Reuß — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.25002#0007
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Der Adel der Fürstentlmmer Heiiss

Beulwitz. (Taf. 1).

Uradelige, •wahrscheinlich ans sorbischem Blute ent-
sprossene Familie, welche ihre ununterbrochene Stamm-
reihe bereits im J. 1265 beginnt uud später weitverbreitet,
auch zur Reichsritterschaft des Cantons Gebürg gehörig
war. Gegenwärtig theilt sich die Familie in 2 Haupt-
und 9 Nebenlinien, von denen einige den freiherrlichen
Charakter führen.

Wappen: In B. ein gebildeter, zunehmender s. Mond,
begleitet von 3 (2. 1) s. Sternen. Auf dem b. s. bewulsteten
Helme steht ein goldgebeinter Hahn mit r. Kamm u. Bart.

Decken: b. u. s.

Ein Zweig der Familie blüht in Fürstl. Reuss-Schleiz’-
schen Diensten.

Beust, Grafen und Freiherren. (Taf. 1).

Uradlige Familie der Altmark, dort schon imJ. 1301
urkundlich erscheinend. Später kam in mehrere Linien
der Freiherren- und Grafenstand. So erhielt u. A. d. d.
4. Januar 1775 Carl Leopold v. B., Kurpfälzischer Kam-
merherr, als „Graf und Herr v. B.“ den Reichsgrafenstand.

Das Stammwappen variirt in Kleinigkeiten viel-
fach. — Die freiherrlichen Linien führen es folgender-
massen:

Gespalten von R. u. S. durch senkrechten Spitzen-
schnitt (so dass 2 '/2 Spitze vom rechten Rande ausgehen).

Aus dem gekr. Helme wächst eine rothgekleidete Jung-
frau, in jeder Hand eine wie der Schild gezeichnete und
tingirte Fahne schrägauswärts vor sich haltend.

Decken: rothsilbern.

Ein Graf v. B. war F. Reuss-Schleiz’scher Gesandter
in Berlin, die freiherrliche Linie im Contingent vertreten.

Das gräfliche Wappen nach dem Diplom von 1775 ist
geviertet mit einem Mittelschilde (Stammwappen, wie oben)
welches mit einer siebenperligen Krone gekrönt ist.

I. u. IV.: In S. 5 r. Balken,

II. u. III.: in G, auf gr. Boden rechtsgekehrt stehend
ein geharnischter Ritter mit s. Helmbusch u. geschloss.
Visir, in der Rechten ein über ihm flatterndes r. Banner
an aufgestützter Lanze haltend, mit der Linken auf sein
zur Erde gesenktes Schwert gestützt. (Grafenkrone) 3 gekr.
Helme.

H. 1.: wachs, gekr., g. Löwe (linksgek.)

H. II.: Stammkleinod; die Jungfrau hat einen s. Ro-
senkranz im Haar, ihr Kleid hat 6 s. Querstreifen.

H. III.: Der Ritter aus II (ohne Schwert) mit der
Fahne wachsend.

Decken: r. s. — g.

Schildhalter: gold. Löwe und sitzender Bär, beide
widersehend.

Binzer, Freiherren. (Taf. 1).

Seine Durchlaucht, Herr Heinrich XX. Fürst von Reuss-
Bd. H. Abth. 4.

Greiz, erhob d. d. 30. März 1853 H. August Daniel von
Binzer zu Aussee in Steiermark aus einer in Schleswig-
Holstein noch blühenden Familie in den Freiherrenstand.

Wappen: In Blau ein aus dem rechten Schildes-
rande hervorgehender goldgeharnischter, einen dergl. Palm-
zweig haltender Arm.

Auf dem freiherrlich-gekrönten Helme 3 nat. Pfau-
fedem. Decken: blaugolden.

Bramlenstein, Freiherren. (Taf. 1).

Althessische, uradlige Familie, deren Stammhaus bei
Hanau lag und welche schon 1294 urkundlich erscheint.
Später theilte sie sich in 2 Hauptlinien, von denen die
Ranis’ser d. d. Augsburg 24. Februar 1486 in Person
Heinrichs v. B., Besitzers der Herrschaft Ranis, den Reichs-
freiherrenstand mit dem Wappen dieser Herrschaft und
d. d. Worms, 18. Juli 1495 dessen Söhne: Eberhard,
Haubold, Felix und Ewald die Bestätigung dieser Standes-
erhöhung mit vermehrtem Wappen erhielten.

Wappen I. 1486): In Silber ein goldener Löwe,
dessen Rachen ein abgerissenes r. Hirschhaupt gefasst
hält. Aus dem gekr. Helme wächst derselbe. Decken:
gold-silbern.

Das verm. W. (1495) ist geviertet von diesem Wap-
pen (in II u. III) und dem alten Stammwappen: In

G. ein Wolf mit s. Gans im Rachen. Alle Tliiere ein-
wärts. 2 gekr. Helme tragen die Thiere ganzer Figur.

Decken: g- — g- s-

Ein Freiherr v. B. Fürstl. Reuss-Sclileiz’scher Forst-
meister.

Bretsclmeider. (Taf. 1).

1.1. D.D. die Herren Heinrich LXII., Fürst von Reuss-
Schleiz und Heinrich LXXIL, Fürst von Reuss-Loben-
stein-Ebersdorf, verliehen gemeinschaftlich d. d. 17. April
1843 dem Staatskanzler und Regierungspräsidenten Dr.
Hermann Robert Bretschneider den Adelstand. Der Nobil.
ist kinderlos 1868 verstorben. Dessen Vorfahr, der vor-
malige Vizepräsident des Kriegscollegii N. B. hatte be-
reits d. d. 7. August 1717 den mit selbigem Wappen R.
A. erhalten. Eine andere Linie erhielt mit anderem Wap-
pen 1844 den Oesterreicliischen Freiherrenstand und blüht
daselbst.

Wappen: Geviertet.

I. und IV.: In G. 3/2 tt Adler am Spalt. II.: in S.
ein gr. Baum auf gr. Rasen. III.: in R. 2 s. Balken.

Auf dem Schilde ein s. r. g. — bewulsteter
Helm, darauf 3 r. s. r. Straussfedern.

Decken: r. s. — g-

Brixen (und Montzel). (Taf. 1).

Diese Familie stammt angeblich aus der Schweiz, ist
seit dem Jahre 1700 in Schlesien angesessen und bedient

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