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DER ADEL DER FÜRSTENTÜMER REUSS.
die Stiefkinder des grossherzogl. badischen Majors, F.
Reussischen etc. Geschäftsträgers (vom J. 1832—1856) in
Wien, Adolf v. Philippsborn, nämlich: Eleonore Johanne
Henrike und Julie Marie Euphrosyne v. Ph., ferner Pauline
Emanueie Josephe Kemp erle, verm. v. Codvika und deren
Brüder Carl Georg Anton Kemperle und Ludwig Anton
Maria Kemperlein den Freiherrenstand, letztere als Kem-
perle von Philippsborn. (Für diese war es zugleich Adels-
erhebung).
Der letztere (Ludwig) war von 1855—1859 Legations-
sekretär der Meckl.-Strelitz’schen Gesandtschaft in Wien,
deren Vorstand sein Stiefvater v. Ph. war. Woher der
Adelstand dieses Adolf v. Ph. stammt, ist diesseits nicht
bekannt, möglicherweise von Oesterreich.
Wappen: g.-bordirter gev. Schild, mit s. Herzschild,
darin eine s.-besaamte vierblättrige r. Rose, mit gr. Kelch-
blättern.
I. u. IV.: in B., einwärtsgekehrt ein wilder s. Ross-
rumpf.
H. u. III.: gespalten, vorn ein gestürzter s. Degen in
R., hinten in B. ein s. Balken zwischen 2 s. Sternen.
Auf dem Schilde die Freiherrenkrone und 3 gekr.
Helme.
H. I.: Der Rumpf aus I.
H. II.: Die Rose zwischen offenem beiderseits b. mit
Balken und Sternen bezeichnetem Fluge.
H. HI.: 2 gestürzte gekreuzte Degen.
Decken: b. s. — r. s.
Schildhalter: s. Ross. — Üt Adler.
Devise (s. auf b. Bande): Fortitudini.
Pitter. (Taf. 6).
Eine Familie, welche im vorigen Jahrhundert den
Reichsadelstand erhalten hat und sich früher auch „Bitter“
schrieb.
Wappen: In G., gerankt an durchgehendem braunem
Stabe (senkrecht) ein Weinstock mit 10 gr. Blättern und
4 b. Trauben.
Auf dem gekr. Helme dasselbe Bild zwischen ge-
schlossenem g. Fluge.
Decken: b. g.
Die Familie war 1811 im Greiz’schen bedienstet in
Person des Hofraths v. Pitter.
Planitz, Etile von der. (Taf. 6).
Meissnischer Uradel. Die Familie gehört zu den
ältesten Geschlechtern daselbst und erlangte vom Kaiser
d. d. 19. November 1522 das Prädikat „Edle von der.“
Wappen: Gespalten von S. u. R.
Auf dem Helme ein offener Flug r. s.
Decken: r. s.
1843 war ein Edler v. d. Planitz F. Reuss-Greiz’scher
Oberforstmeister.
Pollland, Freiherren. (Taf. 6).
Se. Durchlaucht Herr Heinrich LXII., Fürst Reuss-
Schleiz erhob d. d. 12. November 1845 den Fürstl. Reuss-
Ebersdorf’schen Legationsrath Dr. jur. Karl Gustav Poh-
land zu Dresden in den erblichen freiherrlichen Adelstand.
Wappen: Von R. G. u. R. getheilt, im mittleren
g. Felde ein üj: Doppeladler, zwischen dessen Häuptern
eine g. Edelkrone schwebt.
Den Schild, welcher von 2 widersehenden g. Löwen
gehalten wird, deckt die Freiherrenkrone und das Ganze
ist umgeben von einem s.-gefütterten, mit g. Fransen,
Schnüren und Troddeln versehenem, aus einer Freiherren-
krone herabfallenden r. Wappenmantel. (Die Löwen stehen
mit einer Hinterpranke auf einem vom Mantel fast ganz
bedeckten nat. Brett, mit der andern, sowie den Vorder-
pranken halten sie den Schild).
Hel me sind nicht verliehen.
Püttner (v. Seegenberg) (oder v. Issingen und
Eichenstein). (Taf. 6).
Adam Daniel Püttner, Bayreuth’scher Prozessrath u.
Gutsbesitzer auf Issingen und Eichenstein, sowie auf
Planckenstein, wurde von Sr- Maj. dem König von Bayern
d. d. 29. Sept. 1818 mit „v. I. u. E.“ geadelt.
Wappen: Getheilt, oben in B. wachsend, halbrechts-
gekehrt ein s.-geharn. Ritter; auf dem Helme 4 £{; g.
wechselnde Straussfedern, in der Linken ein Schwert, ge-
lehnt an die Schulter, die Recnte in der Seite; unten 3 mal
tt — g. gespalten. Auf dem b. s. Et g.-bewulsteten Helme
der Ritter zwischen 2 üf g- Büffelhörnern.
Decken: b s. — ttg-
Die Familie ist in Reuss-Schleiz bedienstet.
Raabe. (Taf. 6).
Voigtländische uradelige Familie, welche auch Raab
(von Schönwald) und Rabe geschrieben wird und nach
Steyermark und Preussen sich später verbreitet hat.
Wappen: Von G. u. üt dreimal (4Plätze) getheilt.
Auf dem Helme ein üt Rabe mit g. Ring im Schna-
bel, zwischen zwei, wie der Schild gezeichneten Büffel-
hörnern.
De cken: g.
liango. (Taf. 6).
Alte Familie, die nach ihrer Angabe aus Griechenland
im J. 523 (!) nach Italien und 1340 in Person des Nicolai
v. R„ der den sächsischen Fürsten Kriegsvölker zuführte,
von da nach Sachsen kam. Seine Söhne blieben dort, der
jüngste ging nach Pommern. Dessen Nachkommen gehör-
ten zu den Colberger Patriziern und erhielt dort Nicolaus
v. R. d. d. 18. Oct. 1716 eine kaiserliche Bestätigung sei-
nes alten Adels (wird wohl das Adelsdiplom sein).
Das älteste Siegel zeigt in B. 2 bandlose, pfahlweis
in einander verschlungene, die Oeffnungen auswärtskeh-
rende g. Jagdhörner, bewinkelt von 4 g. Sternen.
Aus dem gekr. Helme wächst eine gekr. altdeutsch-
b. gekleidete Jungfrau, mit fliegendem Haar, g. Kragen
Gürtel und Stulpen, die Linke in der Seite, mit der Rechten
eine s. Muschel, welche die Rückseite zeigt, am Gelenk
aufrecht haltend.
Decken: b. g.
Var.: die Hörner von nur 3 (2. 1.) Sternen begleitet.
Auf dem Helme ein geharnischter Ritter mit 3 b. g.
b. Straussfedern auf der Sturmhaube, in der Rechten einen
g. Stern, in der Linken ein abgewendetes g. Jagdhorn hal-
tend. Decken: b. g. (so nach neueren Siegeln).
Tyroff (preuss. Wappenbuch XIV. 80) giebt der Fa-
milie ein ganz anderes Wappen, nämlich:
In S. ein r. Sparren, oben begleitet von 2 b. Lilien,
unten von r. Rose.
Auf dem Helme die Rose zwischen offenem j+ Fluge.
Decken: r. s.
Ich kann nicht entscheiden, oh vielleicht die säclis.
— hi eh er gehörige — Linie sich dieses Wappens bedient,
bezweifle es aber.
Roeder. (Taf. 6).
Voigtländischer Uradel, gleichen Stammes mit denen
v. Feilitzsch, v. d. Heydte, v. Zedtwitz u. A., verschieden
von den vielen anderen gleichnamigen Geschlechtern in
Württemberg, Preussen, Thüringen und Anhalt.
Wappen: Von S. R. u. # getheilt.
Auf dem Helme ein Deckelbecher, wie der Schild
gezeichnet und tingirt.
Decken: r. s. — Üt s-
Ein Herr v. R. ist Fürstl. Hofbaumeister zu Schleiz.
Ruediger, Grafen. (Taf. 7).
Diese Familie erhielt den Reichsadelstand d. d. 9. No-
vember 1779 in Person der Gebrüder Job. Heinrich R„
DER ADEL DER FÜRSTENTÜMER REUSS.
die Stiefkinder des grossherzogl. badischen Majors, F.
Reussischen etc. Geschäftsträgers (vom J. 1832—1856) in
Wien, Adolf v. Philippsborn, nämlich: Eleonore Johanne
Henrike und Julie Marie Euphrosyne v. Ph., ferner Pauline
Emanueie Josephe Kemp erle, verm. v. Codvika und deren
Brüder Carl Georg Anton Kemperle und Ludwig Anton
Maria Kemperlein den Freiherrenstand, letztere als Kem-
perle von Philippsborn. (Für diese war es zugleich Adels-
erhebung).
Der letztere (Ludwig) war von 1855—1859 Legations-
sekretär der Meckl.-Strelitz’schen Gesandtschaft in Wien,
deren Vorstand sein Stiefvater v. Ph. war. Woher der
Adelstand dieses Adolf v. Ph. stammt, ist diesseits nicht
bekannt, möglicherweise von Oesterreich.
Wappen: g.-bordirter gev. Schild, mit s. Herzschild,
darin eine s.-besaamte vierblättrige r. Rose, mit gr. Kelch-
blättern.
I. u. IV.: in B., einwärtsgekehrt ein wilder s. Ross-
rumpf.
H. u. III.: gespalten, vorn ein gestürzter s. Degen in
R., hinten in B. ein s. Balken zwischen 2 s. Sternen.
Auf dem Schilde die Freiherrenkrone und 3 gekr.
Helme.
H. I.: Der Rumpf aus I.
H. II.: Die Rose zwischen offenem beiderseits b. mit
Balken und Sternen bezeichnetem Fluge.
H. HI.: 2 gestürzte gekreuzte Degen.
Decken: b. s. — r. s.
Schildhalter: s. Ross. — Üt Adler.
Devise (s. auf b. Bande): Fortitudini.
Pitter. (Taf. 6).
Eine Familie, welche im vorigen Jahrhundert den
Reichsadelstand erhalten hat und sich früher auch „Bitter“
schrieb.
Wappen: In G., gerankt an durchgehendem braunem
Stabe (senkrecht) ein Weinstock mit 10 gr. Blättern und
4 b. Trauben.
Auf dem gekr. Helme dasselbe Bild zwischen ge-
schlossenem g. Fluge.
Decken: b. g.
Die Familie war 1811 im Greiz’schen bedienstet in
Person des Hofraths v. Pitter.
Planitz, Etile von der. (Taf. 6).
Meissnischer Uradel. Die Familie gehört zu den
ältesten Geschlechtern daselbst und erlangte vom Kaiser
d. d. 19. November 1522 das Prädikat „Edle von der.“
Wappen: Gespalten von S. u. R.
Auf dem Helme ein offener Flug r. s.
Decken: r. s.
1843 war ein Edler v. d. Planitz F. Reuss-Greiz’scher
Oberforstmeister.
Pollland, Freiherren. (Taf. 6).
Se. Durchlaucht Herr Heinrich LXII., Fürst Reuss-
Schleiz erhob d. d. 12. November 1845 den Fürstl. Reuss-
Ebersdorf’schen Legationsrath Dr. jur. Karl Gustav Poh-
land zu Dresden in den erblichen freiherrlichen Adelstand.
Wappen: Von R. G. u. R. getheilt, im mittleren
g. Felde ein üj: Doppeladler, zwischen dessen Häuptern
eine g. Edelkrone schwebt.
Den Schild, welcher von 2 widersehenden g. Löwen
gehalten wird, deckt die Freiherrenkrone und das Ganze
ist umgeben von einem s.-gefütterten, mit g. Fransen,
Schnüren und Troddeln versehenem, aus einer Freiherren-
krone herabfallenden r. Wappenmantel. (Die Löwen stehen
mit einer Hinterpranke auf einem vom Mantel fast ganz
bedeckten nat. Brett, mit der andern, sowie den Vorder-
pranken halten sie den Schild).
Hel me sind nicht verliehen.
Püttner (v. Seegenberg) (oder v. Issingen und
Eichenstein). (Taf. 6).
Adam Daniel Püttner, Bayreuth’scher Prozessrath u.
Gutsbesitzer auf Issingen und Eichenstein, sowie auf
Planckenstein, wurde von Sr- Maj. dem König von Bayern
d. d. 29. Sept. 1818 mit „v. I. u. E.“ geadelt.
Wappen: Getheilt, oben in B. wachsend, halbrechts-
gekehrt ein s.-geharn. Ritter; auf dem Helme 4 £{; g.
wechselnde Straussfedern, in der Linken ein Schwert, ge-
lehnt an die Schulter, die Recnte in der Seite; unten 3 mal
tt — g. gespalten. Auf dem b. s. Et g.-bewulsteten Helme
der Ritter zwischen 2 üf g- Büffelhörnern.
Decken: b s. — ttg-
Die Familie ist in Reuss-Schleiz bedienstet.
Raabe. (Taf. 6).
Voigtländische uradelige Familie, welche auch Raab
(von Schönwald) und Rabe geschrieben wird und nach
Steyermark und Preussen sich später verbreitet hat.
Wappen: Von G. u. üt dreimal (4Plätze) getheilt.
Auf dem Helme ein üt Rabe mit g. Ring im Schna-
bel, zwischen zwei, wie der Schild gezeichneten Büffel-
hörnern.
De cken: g.
liango. (Taf. 6).
Alte Familie, die nach ihrer Angabe aus Griechenland
im J. 523 (!) nach Italien und 1340 in Person des Nicolai
v. R„ der den sächsischen Fürsten Kriegsvölker zuführte,
von da nach Sachsen kam. Seine Söhne blieben dort, der
jüngste ging nach Pommern. Dessen Nachkommen gehör-
ten zu den Colberger Patriziern und erhielt dort Nicolaus
v. R. d. d. 18. Oct. 1716 eine kaiserliche Bestätigung sei-
nes alten Adels (wird wohl das Adelsdiplom sein).
Das älteste Siegel zeigt in B. 2 bandlose, pfahlweis
in einander verschlungene, die Oeffnungen auswärtskeh-
rende g. Jagdhörner, bewinkelt von 4 g. Sternen.
Aus dem gekr. Helme wächst eine gekr. altdeutsch-
b. gekleidete Jungfrau, mit fliegendem Haar, g. Kragen
Gürtel und Stulpen, die Linke in der Seite, mit der Rechten
eine s. Muschel, welche die Rückseite zeigt, am Gelenk
aufrecht haltend.
Decken: b. g.
Var.: die Hörner von nur 3 (2. 1.) Sternen begleitet.
Auf dem Helme ein geharnischter Ritter mit 3 b. g.
b. Straussfedern auf der Sturmhaube, in der Rechten einen
g. Stern, in der Linken ein abgewendetes g. Jagdhorn hal-
tend. Decken: b. g. (so nach neueren Siegeln).
Tyroff (preuss. Wappenbuch XIV. 80) giebt der Fa-
milie ein ganz anderes Wappen, nämlich:
In S. ein r. Sparren, oben begleitet von 2 b. Lilien,
unten von r. Rose.
Auf dem Helme die Rose zwischen offenem j+ Fluge.
Decken: r. s.
Ich kann nicht entscheiden, oh vielleicht die säclis.
— hi eh er gehörige — Linie sich dieses Wappens bedient,
bezweifle es aber.
Roeder. (Taf. 6).
Voigtländischer Uradel, gleichen Stammes mit denen
v. Feilitzsch, v. d. Heydte, v. Zedtwitz u. A., verschieden
von den vielen anderen gleichnamigen Geschlechtern in
Württemberg, Preussen, Thüringen und Anhalt.
Wappen: Von S. R. u. # getheilt.
Auf dem Helme ein Deckelbecher, wie der Schild
gezeichnet und tingirt.
Decken: r. s. — Üt s-
Ein Herr v. R. ist Fürstl. Hofbaumeister zu Schleiz.
Ruediger, Grafen. (Taf. 7).
Diese Familie erhielt den Reichsadelstand d. d. 9. No-
vember 1779 in Person der Gebrüder Job. Heinrich R„