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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0015
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I

Standeslierrn nach dem Hof- und Staatshandbucli

von 1869 ,

und andere mediatisirte fürstliche und gräfliche Familien
mit grundherrlichen Besitzungen in Baden.

Fürstenberg, Fürsten.

Die Dynasten von Fürstenberg stammen aus dem
Geschlechte der Herrn und Grafen von U r a cb in
Schwaben und führen von dem gleichnamigen Schlosse
am Schwarzwald den Namen. Sie blühten in zwei
Hauptlinien, die Kintzigthaler und Heiligenberger.
Letztere wurde 1664 in den Reichsfürstenstand er-
hoben und erhielt bald darauf Sitz und Stimme im
Reichsfürstenrath, erlosch indessen schon 1716 wieder
und die Reichsfürstenwürde ging auf die Kintzigthaler
Linie über, von welcher die beiden jetzt bestehenden
Häuser, das fürstliche und das landgräfliche ab-
stammen.

Nur der fürstliche Stamm gehört hierher, er resi-
dirt in Donaueschingen und ist ausser in Baden auch
in Würtemberg und Hohenzollern standesherrlich be-
gütert.

Fürstliches Wappen. Taf. I. Stammwappen:
Taf. III. L (Zürcher Wappenrolle). Weiteres enthält
die Abtheilung »Hoher Adel.«

Die standesherrlichen Besitzungen in Baden liegen
in den Amtsbezirken Engen, Haslach, Heiligenberg,
Hüfingen, Möhringen, Mösskirch, Neustadt, Stühlingen
und Wolfach, die grundherrlichen aber im Amt
Stetten.

Leiningen, Fürsten.

Die Dynastie Leiningen erlosch bereits 1220 mit
Friedrich I. im Mannesstamme und seiner Schwester
Lucardis, vermählt mit Simon Grafen von Saar-
brücken, jüngster Sohn Friedrich, nahm den Namen
Graf v. Leiningen wieder an und ward der Stamm-
vater der heutigen Fürsten und Grafen von L., welche
jetzt zu den deutschen Standesherren gehören, früher
aber auf der Wetterauer Grafenbank sassen. Reichs-
fürsten seit dem 3. Juli 1779.

Die nähere Geschichte ist in der Abtheilung
»Hoher Adel« dieses Werkes enthalten, ebenso die
Beschreibung des Wappens.

Die standesherrlichen Besitzungen liegen in den
Amtsbezirken: Bischofsheim a. d. Tauber, Boxberg,

Buchen, Eberbach. Mosbach, Sinsheim und Walldürn.

Wappen: Das fürstliche auf Taf. I Fig. 2, das

Stammwappen nach der Zürcher Wappenrolle Taf. IIL
Fig. 3 und das nachher gebräuchliche daselbst Fig. 2.

Leyen, Fürsten.

Rheinischer Uradel, dessen gleichnamige Stamm-
burg an der Mosel liegt. Wolfram v. <1. L. 1145

Bd. II. Abth. 6.

Bischof zu Lüttich. Erbtruchsessen des Erzstifts Trier
bis 1806. — 1653 Reichsfreiherren und 1711 Reichs-

grafen. 1806 von Napoleon I. als souverainer Fürst
in den Rheinbund aufgenommen, durch den Wiener
Congress aber, unter Anerkennung der Fürstenwürde,
mediatisirt.

Ueber die nähere Geschichte dieses Hauses siehe
die Abtheilung »Hoher Adel« dieses Werkes.

Unter Baden besitzt dasselbe die Grafschaft Hohen-
geroldseck im Amt Lahr.

Wappen: Noch unverändert das Stammwappen

als seltenes Beispiel unter den bis zum hohen Adel
aufgestiegenen Geschlechtern! In B. ein s. Pfahl.

Föwenstein-Wertlieim» Frendenberg. Lowea-
stein - Wertheim - Kosenberg, Fürsten.

Dieses standesherrliche, fürstliche Haus stammt
ab von dem Kurfürsten Friedrich dem Siegreichen
von der Pfalz, der mit Klara Dett von Augsburg aus
morganaitischer Ehe einen Sohn, Ludwig, hatte, wel-
chem die Grafschaft Löwenstein mit Scharfeneck etc.
von seinem Vater überwiesen worden war. Ludwig
erhielt vom Kaiser Maximilian I. am 27. Febr. 1494
den Reichsgrafenstand und seine Nachkommen, denen
auch durch Heirath die Grafschaft Wertheim zuge-
fallen war, blühen gegenwärtig noch in zwei Haupt-
linien, von welchen die ältere L.-W.-Freudenberg von
Christoph Ludwig f 1618, die jüngere aber, L.-W.-
Rosenberg, von Johann Dietrich gestiftet wurde.

Die Fürstenwürde kam in die verschiedenen Li-
nien: 1712 vom deutschen Kaiser, 1812 vom König

von Bayern und 1813 vom König von Würtemberg.

Vor 1806 gehörte Löwenstein zum fränkischen
Reichsgrafencollegium.

Standesherrliche Besitzungen im Grossherzogthum :

1. Freudenberger Linie: Antheil mit der jüngeren
an den standesherrlichen Orten in den Amtsbezirken
Adelshehn, Gerlachsheim, Walddüren und Wertheim,
sowie eigne Besitzungen in den Aemtern Adelsheim
und Wertheim.

2. Rosenberger Linie: Antheile an den eben er-

wähnten Besitzungen des Gesammthauses und eigene
Besitzungen in den Aemtern Adelsheim, Gerlachsheim
und Wertheim.

Wappen: Das jetzige fürstliche der älteren

Linie Taf. I Fig. 4 und der jüngeren Linm Taf I
Fig. 5.

Stammwappen: Löwenstein: Taf. III Fig. 4

und Wertheim: Taf. III Fig. 5.

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