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Siebmacher, Johann [Begr.]; Grass, Carl August von [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0044
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B.

Grafen

Arzt. (Taf. 19.)

Ferdinand Graf von Arzt, war kurpfälzischer
Kammerherr, wurde 1808 von Baden mit der Pfalz über-
nommen, demnächst pensionirt und f zu Mannheim,
welchem Geschlechte dieses Namens derselbe indessen
angehörte, konnte mit Bestimmtheit nicht ermittelt
werden.

Die Gebrüder Jobst und Ulrich Arzt, hatten
am 25. August 1422 einen Wappenbrief erhalten und von
deren Nachkommen Karl Wilhelm, Christoph Wil-
helm, Georg Sigmund, Adam Sigmund und Jo-
hann Emanuel von dem Erzherzog Sigmund Frafiz,
Innsbruck den 18. März 1664, den Grafenstand, ohne
Wappenangabe, erlangt. Das Wappen von 1422 war nicht
mehr zu finden, wenn es nicht dasselbe ist, welches der
alte Siebmacher Bd. I Taf. 51 giebt und hier abgebildet
wurde.

Die noch in österreichisch Schlesien und Tyrol blü-
henden Grafen von Arz-Wasegg, bei denen der Name
Sigmund und Emanuel oft vorkommt und die wohl
auch dem 1664 gegraften, ehedem Arzt geschriebenen
Geschlecht, angehören, führen jedoch ein ganz anderes
Wappen. Aus dieser Familie scheint der oben ge-
nannte Graf Ferdinand von Arzt entsprossen zu
sein, der vielleicht nur die alte Schreibart, mit Weg-
lassung des Prädikates Was egg, beliebt hatte.

Wappen I.: in B. ein schrägrechter g. Balken, be-
legt mit aufwärts gekehrtem s. Pfeil.

Kleinod: gekrönt, wachsend, in den Händen den
Pfeil haltend, ein rechts b., links g. gekleideter Mann,
mit s. Kragen, Haar und spitzer Mütze, mit b. g. b.
Stulp, von welchem links ein b. und ein s. Band ab-
flattert.

Decken: b. g.

Wappen II.: in R. ein s. Fluss im Schildesfuss,
daraus, mit dem Rücken gegen einander gekehrt, zwei
halbe s. Löwen wachsen.

Kleinod: Kopf und Hals eines gekrönten r. Löwen,
die Krone besteckt mit 4 Straussfedern r. b. r. b.

Decken: r. s.

Weitere Notizen und Wappen siehe in den Abthei-
lungen dieses Werkes: Adel in Preussen und Tirol.

(v. Wechm. S. 46. v. Heyer-Rosenfeld etc.)

Belclerbuscli. (Taf. 19.)

Die Freiherrn von der Heyden, genannt Bel de r-
busch, stammen aus den Niederlanden und haben sich
seit dem 15, Jahrhundert in dem Kurfürstenthum
Cöln, im Herzogthum Limburg und auch im Hil-

des he im’sehen ansässig gemacht und gelangten, durch
reichen Grundbesitz, zu grossem Ansehen.

Den Reichsgrafenstand erlangten der kaiserl. Geheime-
rath, des deutschen Ordens-Ritter und Land-Comthur,
auch kurkölnischer Staatsminister, Caspar Anton
Freiherr von Belderbusch und seine drei Neffen,
Carl Leopold, Clemens und Anton Freiherrn von
Belderbusch.

Mit Bruchsal, als zum Bisthum Speier gehörend,
wurde 1803 von Baden übernommen: Clemens Vin-
cenz Franz Johann Graf v. B., Domherr zu
S pei er.

Wappen: in S. 5 gr. Balken und darüber ein r. ge-
krönter Löwe.

Kleinod: gekrönt, der r. Löwe wachsend.

Decken: r. s.

(v. Wechm. S. 60. Fahne, die Jülich, Cölnischen
etc. Geschlechter Bd. I S. 22. Kneschke, Adelslex.
Bd. I S. 285. Archiv für Geschichte S. 279 etc.)

Bentzel-Sternau. (Taf. 19.)

Diese Familie stammt aus Schweden und soll einerlei
Ursprung mit den dort blühenden Bentzelstierna ha-
ben, welche indessen ein total anderes Wappen führen.
Sie findet sich im vorigen Jahrhundert hauptsächlich in
den kurmainzischen Staaten.

Franz Kuno Bentzel, Canonikus und Scholaster
am Collegiat-Stift zu Mainz, sowie Offizial am erzbischöf-
lichen Yicariate daselbst, dann sein Bruder Johann
Jakob Josef, kurmainz. Hof-Regierungs- u. Revisions-
Rath, wurden, Wien den 24. Mai 1732 in den ritter-
mässigen Reichsadelstand erhoben und der Letztere er-
hielt, als kaiserlicher Reichshofrath und kurmainz. Geh.
Rath und Hofkanzler, mit dem Prädikat von Sternau
und Titel „Wohlgeboren“, sowie'mit dem Privilegium: „de
non usu“: Wien den 13. Mai 1746 den Reichsfreiherrn-
stand. Der kurpfälz. Major Johann Rudolf Karl
aber, brachte am 30. Septbr. 1790 vom Kurfürsten Karl
Theo dor, als Reichsverweser, den Reichsgrafenstand
an sein Haus.

Das Geschlecht gehörte, vermöge seiner Besitzungen,
zur rheinischen und schwäbischen Reichsritterschaft und
verschiedene Mitglieder desselben standen im badischen
Hof- und Civildienst. So unter anderen: Christian
Graf v. B.-St. als Staatsrath und Hofgerichtspräsident zu
Mannheim, seit 1811 Staats- und Finanzminister des
Grossherzogs vonFrankfurt und sein Bruder Karl
als grossherzogl. Geheimerath 2. Klasse, f am 2. Septbr.
1832 zu Rippoldsau etc.
 
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