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Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,8): Der Adel der freien Stadt Frankfurt — Nürnberg, 1856

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https://doi.org/10.11588/diglit.24837#0008
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6

FRANKFURTER ADEL. FREII1ERRN.

fftie*e-Stallbnrg (Tafel 4.)

(.1788.)

kamen aus Giessen 1693 nach Frankfurt. 1846 wurde das
Geschlecht von Kaiser Ferdinand von Oesterreich in den
Ereiherrnstand erhoben unter Bewilligung der Annahme
von Wappen und Namen des t Frankfurter Geschlechtes
v. Stal bürg. Besizen in Böhmen die Herrschaften
Jungfern-Brzezan, Neu-Bistritz, Shwatierub, Wodolka und
Woykau.

Stammwappen: Gespalten von S. und B. Yorne ein
antiker Soldat (der nebenbei wol Riese, vielleicht gar der
Riese Goliath selbst, sein soll) mit g. Brustpanzer und
Helm, r. Unterrock und Federn und b. Schild, ln der
Rechten halt er einen Speer. Hinten ein ausgerissener

n. Palmbaum. Auf dem Helm der Riese wachsend.
Decken: b. und s.

Das neuere jezige Wappen hat einen b.-Schild mit drei
2.1., s. Pilgermuscheln (Stalburg).

Drei Helme: I. ein offener b. Flug, jeder Theil mit
den drei Muscheln belegt. II. Das Kleinod des Stamm-
wappens. III. ein n. Palmbaum mit r. Frucht. Decken:
b. und s.

Schott von Seitottenstein (Tafel 4.)
(1812.)

Genealogische Notizen und Wappenbeschreibung siehe:
württemb. Adel S. 11 und nassau. Adel S. 9.

Die hieher zahlende Linie führt das einfache Stamm-
wappen.

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Der übrige eingebürgerte Frankfurter Adel.

/ r e i i) t r r c tt.

Bethntatm (Tafel 5.)

seit Mitte des vorigen Jahrhunderts in Frankfurt. Der
Sohn des Gründers der Firma »Gebrüder Bethmann« wurde
1808 in den österreichischen Adelstand erhoben; von den
drei Söhnen des Moritz v. B. w'urde Ludwig 1842 in Bayern,
Moritz 1854 in Baden, und Alexander 1855 in Oesterreich
gefreit.

Das Geschlecht ist in Frankfurt, Nassau, Baden, Bayern
und Böhmen begütert.

Das Stammwappen hatte einen von G. und S. ge-
spaltenen Schild. Yorne aus dem Spalt wachsend ein hal-
ber ft Adler, hinten zwei r. Schrägbalken.

Zwei Helme: 1. drei s. Federn, II. ein ft Flug.
Decken: rechts ft und g., links r. und s.

Das freiherrliche Wappen der Fr. Bethmann in Frank-
furt ist dasselbe wie es bereits beim nassau. Adel S. 5.
Tafel 5. gegeben worden ist.

Das Wappen der in Bayern gefreiten Linie siehe beim
bayr. Adel S. 27 und Tafel 23.

JFs*aBaa (Tafel 5.)

stammen aus der Stadt Köln, erhielten den Freiherrnstand
von Kaiser Joseph II. 13. Febr. 1780,

Wappen: Geviertet von G. und R. mit s. Herzschild,
darin ein b.-gekrönter r. Löwe. 1. und 4. aufgr. Berg
ein gr. Eichbaum, 2. und 3. ein b. Balken mit zwei g.
Sternen belegt.

Zwei Helme: I. der Baum zwischen offenem Fluge
in Farben und Figuren von 2. und 3., ÜE. der Löwe des
Herzschildes wachsend.

Decken: rechts r., s., links b., s.

Schildhalter: zwei b.-gekrönte r. Löwen.
Heftingh (Tafel 5.)

seit 1737 zu Frankfurt verbürgert. Genealog. Notiz und
Wappenbeschreibung siehe: bayr. Adel S. 47.

liconliai'ili (Tafel 5.)

sind 1741 aus dem Waldeck’schen nach Frankfurt gezo-
gen, daselbst 1794 von Kaiser Franz II. in den Freiherrn-
stand erhoben worden. Besizen das zur ehemaligen Reichs-
burg Friedberg gehörige Dorf Karben als Fideikommiss
auch in Böhmen die Herrschaften Platz und Erdrichsthal.

Wappen: Geviertet von G. und B. 1. und 4. ein ge-
krönter halber Mohr mit einem Federschurz, in jeder Hand
einen gestürzten r.-geflitschten Pfeil haltend. 2. und 3.
ein g. Löwe einwärtsgekehrt.

Zwei Helme: I. zwischen g., ft übereck getheiltem
offenem Flug der Löwe wachsend. II. ein wachsendes ft
Einhorn mit s. Waffen zwischen g., b. übereck getheilten
offenem Fluge.

Decken : I. ft, g., II. b., g.

Schildhalter: Ein s.-gewaffnetes ft Einhorn.

Relneek (Tafel 5.)

seit mehr als 100 Jahren in Frankfurt eingebürgert, da-
selbst aber im Mannsstamm erloschen, während zwei an-
dere Linien desselben in Nassau und Hessen noch bedien-
stet sind. Vergl. nass. Adel S. 9.

Wappen: In Gr. ein aufspringender s. Fuchs. Auf
dem Helm wachsend. Decken: gr. und s.

Bemerkung. Ich erhalte nachträglich durch die Güte
des Frhrn. A. v. Boltog in Frankfurt eine interessante
Notiz über das v.Rein e ck’sche Wappen. Herr v. B. fand
nemlich in einem dortigen Privatarchiv die beglaubigte
Abschrift einer von Kaiser Karl Vf. dem Friedrich Ludwig
Reineck aus einem ehemals adelichen westphälischen
Geschlecht, s. d. Wien 17. Merz 1729 ertheilten Adels-
erneuerungs-Urkunde, worin das Reineck’sche Wappen
wörtlich so beschrieben ist: »Als mit Nahmen einen quart-
rirten Schild, dessen Obere-Vordere, und untere hintere
Feldung Grün, in welcher ein Weiss oder Silber-Far-
ben auf denen hinteren Füssen stehender mit offenem Maul
ausschlagenden rothen Zungen und von sich spreizenden
Schwantz zum Sprung geneigter m osk owitis eher Fuchs
zu ersehen; das Ober-hintere aber blau, oder lasurfarb,
welches eine silberne Mauer mit drei Zinnen, und schwartzen
Mauerstrichen schachrecht theilet; das untere-Vordere eben-
falls blau, jedoch mit erst gemelter silber Farben Mauer
und Zinnen schräglinks abgetheilet, auT dem Schild be-
findet sich ein Blau angeloffener mit anhangenden Cleynod
Adelicher gekrönter Turniers-Helm, zur Rechten Seithen
mit Weiss- oder Silberfarb und Grün, zur Linken seithen
mit Weiss und blauen Helmdecken gezieret, auf der Cron
erscheinet abermahl biss auf die hintere Füsse der irn
Schild beschriebene Fuchs.«

Diesem gemäss berichtigen sich die Angaben in unserm
Werke über Ursprung und Wappen der v. Reineck von
selbst.

RotscltiM (Tafel 5.)

Meyer Anselm Rotschild, geboren 1743 aus einem seit
langer Zeit im Frankfurter Schuz gestandenen Geschlechte,
gründete das bekannte hochangesehene Bankhaus gleichen
Namens. Seine Söhne Amschel, Salomon und Karl wurden
s. d. 25. Merz 1817 in Oesterreich geadelt und 1822 eben-
daselbst gefreit. Sie sind in Deutschland, England, Frank-
reich und Neapel reich begütert.

Wappen: Geviertet von G. und B. mit r. Herzschild,
darin eine s. Rondel (runder Schild mit Spize in der Mitte)
1. ein ft Adler, 4. ein r. Löwe, 2. und 3. ein geharnisch-
ter s. Arm einen Bündel Pfeile haltend, aus dem äussern
Rande wachsend.

Drei Helme: I. zwei ft. g. übereck getheilte Hörner,
dazwischen ein g. Stern. II. ein ft Adler und III. drei
s. Federn.
 
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