Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,9): Der Hannöverische Adel — Nürnberg, 1870

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24715#0011
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
I. Hoher Adel,

ehemals reichsunmittelbare Familien oder Standesherren.

NB. Da der hohe Adel Deutschland^ eine besondere Abtheilung dieses Werkes füllt, so geben
wir hier bezüglich der in Betracht kommenden Familien nur kurze Notizen, und auf Tafel 1 nur die
Wappenschilde abbildlich, im Uebrigen auf die erwähnte Abtheilung verweisend.

Herzog von Aremberg. (Taf. 1).

Aus der alten, seit 1063 urkundlich auftretenden
Niederländischen Familie de Ligne nahm Michael de
L., dessen Mutter eine Erbtochter v. Barban^n war,
um 1500 den Namen de Ligne Baron de Barban9on
an. Dessen Urenkel Jean vermählte sich 1547 mit der
Erbgräfin Margareta v. Aremberg und erhielt im J.
1549 den Grafenstand nebst dem Aremberg’schen Na-
men durch Kaiser CarlV. Sein Sohn Carl wurde 1576
von K. Maximilian II. in den Fürstenstand, und des-
sen Enkel Karl Eugen 1644 von K. Ferdinand III. zum
Herzog erhoben. Letzterer Titel ist in der Primogeni-
tur erblich.

Der Herzog v. A. besitzt das Herzogthum Arem-
berg-Meppen in Hannover; ausserdem grosse Güter in
Westfalen, Holland, Frankreich, Spanien etc.

Weitere genealogische Nachrichten sowie die Wap-
penbeschreibungen siehe in der Abth. »Hoher Adel«
dieses Werkes.

Fürst von Bentheim-Bentheim. (Taf. 1).

Erwin Edler v. Güterswyk, aus einer alten hol-
ländischen Familie, erwarb im J. 1421 die Grafschaft
Bentheim und nannte sich nach derselben. Seine
Descendenz zerfällt in die Linien Bentheim - Bentheim
und Bentheim - Teklenburg; erstere erhielt am 17. Ja-
nuar, letztere am 20. Juni 1817 vom Könige Friedrich
Wilhelm III. v. Preussen den Fürstenstand.

Der Fürst v. Bentheim - Bentheim gehört zu den
ehemaligen Standesherren im Kgr. Hannover. Yide
Abthl. »Hoher Adel.«

Herzog von Looz • Corswaarem. (Taf. 1).

Zuerst tritt Graf Gilbert v. Looz (auf Corswaarem
in Holland) 1016 urkundlich auf.

Die Grafen Ludwig und Joseph v. L. wurden am
24. Dez. 1734 von K. Carl YI. zu Herzogen erhoben;
der Titel ist in der Primogenitur erblich.

Der Herzog besitzt das zum Theil in Westfalen,
z. Th. in Hannover belegene Fürstenthum Rheina-
Wolbeck.

Weiteres s. in der Abtheilung »Hoher Adel.«

v. Platen-Hallermund, Grafen. (Taf. 1).

Seit dem 13. Jahrhundert treten die von Platen
auf der Insel Rügen urkundlich auf und sind dort bis
in die neueste Zeit reich begütert gewesen. Yon den
zahlreichen, dem Geschlechte zu Theil gewordenen

Standeserhöhungen haben wir hier nur die Erhebung
in den Grafenstand zu notiren, welche dem Geh.
Rath und Hofmarschall Franz Ernst Frhrn. v. P. am
20. Juli 1689 durch K. Leopold I. zu Theil wurde.
Derselbe ward am 27. April 1706 mit der Grafschaft
Hallermund beliehen.

Die Grafen v. P.-H. gehören zu den Standesherren
des ehemaligen Deutschen Bundes und gebührt ihnen
das Prädicat Erlaucht.

Stammwappen. Schild: 2 zugewendete

Katzenköpfe, von deren jedem ein Flügel herabhängt,
in w.

Helm: Pfauenschweif.

Decken: w. - j~j~.

Ein 1618 gemaltes W. Bogislaus v. Platen zeigt
im Schilde einen ^ Adlerflug; oben auf der Spitze
jeder innersten Feder ein ;££ Katzenkopf.

Helm: Drei Rosen, w, r, w, mit gr. Spitzen;

dahinter fünf Straussfedern, b. g* w. b.

D ecken w. - ££•

Gräfliches Wappen. Schild: gev. mit Mit-
telschild: 3 r. Rosen in w. (Hallermund.) 1) 3 w.
fünfstrahlige Sterne, 2. 1. in b. 2) gekr. r. Löwe in
g. 3) St. - W. 4) die Sterne 1. 2. — 3 Helme. 1)3
Straussfedern, r. b. davor nebeneinander 6, w. -
wechselnde, Rosen. 2) zwei geschrägte w. Fahnen mit
je einer r. Rose belegt, an g. Schäften. 3) drei mit
den Spitzen emporgerichtete, durch ein b. Band ver-
bundene, geschrägte g. Pfeile.

Decken: g. - r. Schildhalter: gekr. r. Löwen,

auf der Brust mit dem Mittelschilde belegt.

Devise: »Constans vivit post funera virtus.«

Stolberg, Graf zu. (Taf. 1).

Uraltes niedersächisches Dynastengeschlecht, seit
um 1200 urkundlich bekannt; Stammsitz Stolberg im
Harz.

Durch Vermählung der letzten Gräfin von Werni-
gerode an den Grafen Botho Stolberg kam die Graf-
schaft Wernigerode i. J. 1429 in den Besitz des letz-
teren; seither nennt sich diese Linie »Gr. zu Stolberg-
Wernigerode.

Die Linien Stolberg-W. und Stolberg - Stolberg
sowie die Seitenlinie Stolberg-Söder sind in Hannover
begütert.

Näheres, sowie eingehende Wappenbeschreibung,
wird unter der Abtheilung »Hoher Adel« gegeben
werden.


Bd. II, Abthlg. 9.

1
 
Annotationen