MÄRCHEN DER ZEIT
ii.
DIE BRAUNEN BRÜDER
Da lebte einmal vor langer Zeit ein Mann, der
schrieb sich Sebastian, und weil er an der Erfindung
des Pulvers ganz unbeteiligt war, dazu aber eine
Familie von acht Köpfen zu ernähren hatte, erging
es ihm recht kümmerlich. Denn das Abstauben von
Akten, das er in einem Amt zu besorgen hatte, trug
so wenig ein, daß nur an hohen Feiertagen ein Fett-
auge auf der Suppe schwamm.
Eines Abends, als Sebastian vom Dienst nach
Hause ging, bemerkte er, wie sich eine große Men-
schenmenge durch die Türe eines Gasthauses
drängte. Er schloß sich dem Haufen an und ge-
langte in einen Saal, der bereits von Männern und
Frauen überfüllt war. Nach kurzer Zeit klang sol-
datische Marschmusik auf, und das gefiel Sebastian.
Denn als ausgedienter Feldwebel liebte er die
schmetternden Weisen taktfester Blechmusik über
alles. Kaum waren die letzten Töne verklungen, da
stieg ein braun gekleideter Mann auf ein Podium
und begann mit dröhnender Stimme zu reden. Er
trug ein kurz gestutztes Bärtchen unter der flachen
Nase, und eine Haarsträhne fiel über die Stirn-
hälfte. Die sackartig vom fleischigen Gesäß hän-
gende Hose wirkte spaßig und traurig zugleich. Er
sei Soldat gewesen, schrie der Mann in die Menge
hinein, nun aber habe ihn die göttliche Vorsehung
dazu auserlesen, das Volk aus Armut und Elend zu
befreien. Das Mittel hiefür sei gar nicht so schwer,
wie es sich Dummköpfe vorstellten, denn der Staat
brauche sich nur durch Totschlag in den Besitz
fremden Eigentumes zu setzen und die hiedurch frei
gewordenen Vermögenswerte unter die anderen zu
verteilen. Die Menge schrie trampelnd Beifall, und
jeder war erstaunt, daß er nicht selber auf den
Gedanken des klugen Redners gekommen war. Ein
Mensch allein könne freilich nicht Hunderttausend
andere totschlagen, erklärte der Mann auf dem
Podium, und deshalb habe er den „Verein der
braunen Brüder" gegründet. Ein Blechschildchen,
das man sich auf den Rock hefte, bilde das Zeichen
der Vereinszugehörigkeit und berechtige jedes Mit-
glied zur straffreien Ausübung von Totschlägen. Die
Menge brüllte vor Vergnügen, und Mann wie Frau
drängten sich dazu, einem Verein beizutreten, der
seinen Mitgliedern neben Wohlstand auch Kurzweil
versprach. So ließ sich denn auch Sebastian in die
Liste der ,.Braunen Brüder" eintragen und heftete
sich das Schildchen auf den Rock.
Von diesem Tage an schien das Glück in das Haus
des Sebastian eingezogen zu sein. Sein bisheriger
Amtsvorstand trat in den Ruhestand, und ein
anderer, der das Vereinszeichen trug, nahm dessen
Platz ein. „Ein Mann Ihrer hohen geistigen Fähig-
keiten gehört auf eine einflußreiche Stelle!" meinte
der neue Vorstand, „und so betraue ich Sie denn
• mit dem Referat V .Wirtschaft'!" Die Einfalt Seba-
stians vermochte zwar dieses Wort nicht zu deuten,
doch gab es von nun an sogar an Werktagen Braten,
Hühner und Gänse zu essen, die Speisekammer der
neuen, geräumigen Wohnung strotzte von Schmalz,
Eiern und Schinken, im Keller lagerten Kisten voll
Wein, Champagner und Schnaps. Denn da kamen
tagtäglich Menschen zu Sebastian und hatten diesen
oder jenen Wunsch. Sebastian erfüllte ihn, und wenn
nachher zufällig ein Tausendmarkschein auf dem
Schreibtisch lag, war er trotz seiner Einfalt doch
nicht so dumm, ihn zu verbrennen. In kurzer Zeit
erhöhte sich sein Körpergewicht um zweiundfünfzig
Kilo, der Nacken setzte eine Fettwulst an, die
Größe von Bauch und Gesäß näherte sich bereits
dem Ausmaß, wie es der Vereinsvorstand der
„Braunen Brüder" aufwies.
Sebastians Glück schien kein Ende nehmen zu
wollen, bis es eines Tages hieß, die Träger des
Blechschildchens hätten so rasch wie möglich aus
ihren Stellungen zu verschwinden. Speisekammern
und Keller wurden gewaltsam geräumt, bald zog
wieder die Armut in das Haus des Sebastian. Weil
er aber nunmehr an Völlerei gewöhnt war, mußte er
den Wandel besonders bitter empfinden. So ging er
denn in den Wald hinaus, wand einen Strick um
einen Buchenast und traf Anstalten, sich daran
aufzuhängen. Gerade, als er schon den Kopf in die
Schlinge legte, stand eine Fee vor ihm und sprach
ihn mit gütiger Stimme an: „Was tust du da, lieber
Mann?" „Du siehst es ja", stotterte Sebastian, „ich
hänge mich auf." „Und weshalb tust du es?" wollte
die Fee wissen. „Weil ich dem Verein der ,Braunen
Brüder' angehöre und deshalb arm geworden bin",
antwortete Sebastian. „Wer weiß von deiner Mit-
gliedschaft?" lächelte gütig die Fee. „Alle wissen
es", murmelte Sebastian, „denn mein Name steht in
der Vereinsliste, und alle konnten das Zeichen auf
meinem Rock sehen." „Gehe unbesorgt nach Hause!"
tröstete die Fee, „denn ich besitze die Macht, das
Gedächtnis der Menschen auszulöschen. Niemand
wird sich des Blechschildchens erinnern, deinen
Namen aber werde ich in der Liste zum Verschwin-
den bringen." „Das wäre ja großartig!" jubelte
Sebastian und steckte den Strick wieder in die
Tasche, „kann ich mich aber auf deinen Zauber auch
verlassen?" „Du kannst es!" beteuerte die Fee,
„doch merke dir eines: Ich besitze wohl die Macht,
das Gedächtnis der Menschen auszulöschen, doch
keine, es wieder zu erwecken. Auch dein Name wird
für alle Ewigkeit aus der Liste der .Braunen
Brüder' verschwinden. Beharrst du noch auf deinem
Wunsch?" „Selbstverständlich", versicherte Seba-
stian, „ich müßte ja ein Narr sein, wenn ich es nicht
täte!" „So sei es denn!" sagte die Fee und ver-
schwand.
Wohlgemut ging Sebastian daran, sich eine neue
Stellung zu suchen. Seine Hoffnung aber trog ihn.
„Haben Sie jemals dem .Verein der braunen
Brüder' angehört?" wollten die Amtsvorstände wis-
sen. „Nein, niemals!" log Sebastian vertrauensvoll.
„Dann ist allerdings — — leider ist keine Stelle
frei", bedauerten kühl die Vorstände, „versuchen
Sie an einer anderen Stelle Ihr Glück! Heil!" So
irrte Sebastian von Amt zu Amt, doch hatte er bei
keinem Erfolg. Da mußte er denn zu spät erkennen,
daß es keine gute, sondern eine schlechte Fee ge-
wesen war, die ihm mit ihrem Zauber einen üblen
Dienst erwiesen hatte. Und nun beteuerte und
schwor er allüberall, daß er Vereinsmitglied der
„Braunen Brüder" gewesen sei. Doch niemand wollte
ihm Glauben schenken, da sein Name in der Liste
fehlte. Verzweifelt eilte Sebastian wiederum in den
Wald hinaus, warf sich auf die Knie und rief: „Was
war ich doch ein Rindvieh! Komme, du böse Fee und
trage meinen Namen wieder in die Liste der .Braunen
Brüder' ein!" Aber soviel Sebastian auch klagte und
jammerte, die Fee erlöste ihn nicht mehr von ihrem
Zauber. Und so hing er sich denn diesmal wirklich
auf. A. Wisbeck
GEGEN DEN
BRIEFMARKENMANGEL
Die Post hat seit Wochen keine Marken zu verkaufen.
Infolgedessen drängen sich die Leute vor den Schaltern,
um ihre dringlichen Briefe einzeln abzugeben und zu
bezahlen.
Es fehlt also eine Organisation, die dem abhilft, z. B
eine Bezugscheinstelle, welche eidesstattliche Erklärungen
darüber fordert, wozu die Marken gebraucht werden, und
die feststellt, ob böswillige Hamsterei nicht doch noch
eine Sechserkarte zu Hause im Sparstrumpf haben. Die
dann einen Bezugschein erteilt, mittels dessen der Versuch
gemacht werden kann, von Postamt zu Postamt ziehend
die genehmigte Menge von Briefmarken zu erwerben, bevor
der befristete Anspruch darauf erlischt.
Sozialer wäre es natürlich, einen Abschnitt der Lebens-
mittelkarte für den Bezug einiger Briefmarken aufzu-
rufen, weil damit jeder Erwachsene die gleiche Menge
bekäme.
Auch den Schwarzen Markt könnte man dazu heranziehen,
damit er von anderer unerwünschter Tätigkeit abgelenkt
und so ein nützliches Organ der steuerzahlenden Gesell-
schaft würde.
Für eine demokratischere Lösung, wie z. B. allgemeine
Freigabe des Personenverkehrs über die Zonengrenzen
hinaus und entsprechende Vermehrung der Züge, um so
die persönliche Aussprache an Stelle des Briefwechsels zu
setzen, ist die Zeit leider noch nicht reif.
Jedenfalls ist die Frage brennend genug, um sie zum
Programm einer weiteren politischen Partei zu erheben,
die dann kurz „Vereinigte Union mitteilungsbedürl'tiger
Briefmarkenverwender" heißen müßte.
Beitrittserklärungen könnten an allen Postschaltern ge-
sammelt werden, wo die Leute jetzt vergeblich nach Brief-
maiken fragen. H.
H. M.-Brockmann
Die Durchleuchtungsmaschine
42
ii.
DIE BRAUNEN BRÜDER
Da lebte einmal vor langer Zeit ein Mann, der
schrieb sich Sebastian, und weil er an der Erfindung
des Pulvers ganz unbeteiligt war, dazu aber eine
Familie von acht Köpfen zu ernähren hatte, erging
es ihm recht kümmerlich. Denn das Abstauben von
Akten, das er in einem Amt zu besorgen hatte, trug
so wenig ein, daß nur an hohen Feiertagen ein Fett-
auge auf der Suppe schwamm.
Eines Abends, als Sebastian vom Dienst nach
Hause ging, bemerkte er, wie sich eine große Men-
schenmenge durch die Türe eines Gasthauses
drängte. Er schloß sich dem Haufen an und ge-
langte in einen Saal, der bereits von Männern und
Frauen überfüllt war. Nach kurzer Zeit klang sol-
datische Marschmusik auf, und das gefiel Sebastian.
Denn als ausgedienter Feldwebel liebte er die
schmetternden Weisen taktfester Blechmusik über
alles. Kaum waren die letzten Töne verklungen, da
stieg ein braun gekleideter Mann auf ein Podium
und begann mit dröhnender Stimme zu reden. Er
trug ein kurz gestutztes Bärtchen unter der flachen
Nase, und eine Haarsträhne fiel über die Stirn-
hälfte. Die sackartig vom fleischigen Gesäß hän-
gende Hose wirkte spaßig und traurig zugleich. Er
sei Soldat gewesen, schrie der Mann in die Menge
hinein, nun aber habe ihn die göttliche Vorsehung
dazu auserlesen, das Volk aus Armut und Elend zu
befreien. Das Mittel hiefür sei gar nicht so schwer,
wie es sich Dummköpfe vorstellten, denn der Staat
brauche sich nur durch Totschlag in den Besitz
fremden Eigentumes zu setzen und die hiedurch frei
gewordenen Vermögenswerte unter die anderen zu
verteilen. Die Menge schrie trampelnd Beifall, und
jeder war erstaunt, daß er nicht selber auf den
Gedanken des klugen Redners gekommen war. Ein
Mensch allein könne freilich nicht Hunderttausend
andere totschlagen, erklärte der Mann auf dem
Podium, und deshalb habe er den „Verein der
braunen Brüder" gegründet. Ein Blechschildchen,
das man sich auf den Rock hefte, bilde das Zeichen
der Vereinszugehörigkeit und berechtige jedes Mit-
glied zur straffreien Ausübung von Totschlägen. Die
Menge brüllte vor Vergnügen, und Mann wie Frau
drängten sich dazu, einem Verein beizutreten, der
seinen Mitgliedern neben Wohlstand auch Kurzweil
versprach. So ließ sich denn auch Sebastian in die
Liste der ,.Braunen Brüder" eintragen und heftete
sich das Schildchen auf den Rock.
Von diesem Tage an schien das Glück in das Haus
des Sebastian eingezogen zu sein. Sein bisheriger
Amtsvorstand trat in den Ruhestand, und ein
anderer, der das Vereinszeichen trug, nahm dessen
Platz ein. „Ein Mann Ihrer hohen geistigen Fähig-
keiten gehört auf eine einflußreiche Stelle!" meinte
der neue Vorstand, „und so betraue ich Sie denn
• mit dem Referat V .Wirtschaft'!" Die Einfalt Seba-
stians vermochte zwar dieses Wort nicht zu deuten,
doch gab es von nun an sogar an Werktagen Braten,
Hühner und Gänse zu essen, die Speisekammer der
neuen, geräumigen Wohnung strotzte von Schmalz,
Eiern und Schinken, im Keller lagerten Kisten voll
Wein, Champagner und Schnaps. Denn da kamen
tagtäglich Menschen zu Sebastian und hatten diesen
oder jenen Wunsch. Sebastian erfüllte ihn, und wenn
nachher zufällig ein Tausendmarkschein auf dem
Schreibtisch lag, war er trotz seiner Einfalt doch
nicht so dumm, ihn zu verbrennen. In kurzer Zeit
erhöhte sich sein Körpergewicht um zweiundfünfzig
Kilo, der Nacken setzte eine Fettwulst an, die
Größe von Bauch und Gesäß näherte sich bereits
dem Ausmaß, wie es der Vereinsvorstand der
„Braunen Brüder" aufwies.
Sebastians Glück schien kein Ende nehmen zu
wollen, bis es eines Tages hieß, die Träger des
Blechschildchens hätten so rasch wie möglich aus
ihren Stellungen zu verschwinden. Speisekammern
und Keller wurden gewaltsam geräumt, bald zog
wieder die Armut in das Haus des Sebastian. Weil
er aber nunmehr an Völlerei gewöhnt war, mußte er
den Wandel besonders bitter empfinden. So ging er
denn in den Wald hinaus, wand einen Strick um
einen Buchenast und traf Anstalten, sich daran
aufzuhängen. Gerade, als er schon den Kopf in die
Schlinge legte, stand eine Fee vor ihm und sprach
ihn mit gütiger Stimme an: „Was tust du da, lieber
Mann?" „Du siehst es ja", stotterte Sebastian, „ich
hänge mich auf." „Und weshalb tust du es?" wollte
die Fee wissen. „Weil ich dem Verein der ,Braunen
Brüder' angehöre und deshalb arm geworden bin",
antwortete Sebastian. „Wer weiß von deiner Mit-
gliedschaft?" lächelte gütig die Fee. „Alle wissen
es", murmelte Sebastian, „denn mein Name steht in
der Vereinsliste, und alle konnten das Zeichen auf
meinem Rock sehen." „Gehe unbesorgt nach Hause!"
tröstete die Fee, „denn ich besitze die Macht, das
Gedächtnis der Menschen auszulöschen. Niemand
wird sich des Blechschildchens erinnern, deinen
Namen aber werde ich in der Liste zum Verschwin-
den bringen." „Das wäre ja großartig!" jubelte
Sebastian und steckte den Strick wieder in die
Tasche, „kann ich mich aber auf deinen Zauber auch
verlassen?" „Du kannst es!" beteuerte die Fee,
„doch merke dir eines: Ich besitze wohl die Macht,
das Gedächtnis der Menschen auszulöschen, doch
keine, es wieder zu erwecken. Auch dein Name wird
für alle Ewigkeit aus der Liste der .Braunen
Brüder' verschwinden. Beharrst du noch auf deinem
Wunsch?" „Selbstverständlich", versicherte Seba-
stian, „ich müßte ja ein Narr sein, wenn ich es nicht
täte!" „So sei es denn!" sagte die Fee und ver-
schwand.
Wohlgemut ging Sebastian daran, sich eine neue
Stellung zu suchen. Seine Hoffnung aber trog ihn.
„Haben Sie jemals dem .Verein der braunen
Brüder' angehört?" wollten die Amtsvorstände wis-
sen. „Nein, niemals!" log Sebastian vertrauensvoll.
„Dann ist allerdings — — leider ist keine Stelle
frei", bedauerten kühl die Vorstände, „versuchen
Sie an einer anderen Stelle Ihr Glück! Heil!" So
irrte Sebastian von Amt zu Amt, doch hatte er bei
keinem Erfolg. Da mußte er denn zu spät erkennen,
daß es keine gute, sondern eine schlechte Fee ge-
wesen war, die ihm mit ihrem Zauber einen üblen
Dienst erwiesen hatte. Und nun beteuerte und
schwor er allüberall, daß er Vereinsmitglied der
„Braunen Brüder" gewesen sei. Doch niemand wollte
ihm Glauben schenken, da sein Name in der Liste
fehlte. Verzweifelt eilte Sebastian wiederum in den
Wald hinaus, warf sich auf die Knie und rief: „Was
war ich doch ein Rindvieh! Komme, du böse Fee und
trage meinen Namen wieder in die Liste der .Braunen
Brüder' ein!" Aber soviel Sebastian auch klagte und
jammerte, die Fee erlöste ihn nicht mehr von ihrem
Zauber. Und so hing er sich denn diesmal wirklich
auf. A. Wisbeck
GEGEN DEN
BRIEFMARKENMANGEL
Die Post hat seit Wochen keine Marken zu verkaufen.
Infolgedessen drängen sich die Leute vor den Schaltern,
um ihre dringlichen Briefe einzeln abzugeben und zu
bezahlen.
Es fehlt also eine Organisation, die dem abhilft, z. B
eine Bezugscheinstelle, welche eidesstattliche Erklärungen
darüber fordert, wozu die Marken gebraucht werden, und
die feststellt, ob böswillige Hamsterei nicht doch noch
eine Sechserkarte zu Hause im Sparstrumpf haben. Die
dann einen Bezugschein erteilt, mittels dessen der Versuch
gemacht werden kann, von Postamt zu Postamt ziehend
die genehmigte Menge von Briefmarken zu erwerben, bevor
der befristete Anspruch darauf erlischt.
Sozialer wäre es natürlich, einen Abschnitt der Lebens-
mittelkarte für den Bezug einiger Briefmarken aufzu-
rufen, weil damit jeder Erwachsene die gleiche Menge
bekäme.
Auch den Schwarzen Markt könnte man dazu heranziehen,
damit er von anderer unerwünschter Tätigkeit abgelenkt
und so ein nützliches Organ der steuerzahlenden Gesell-
schaft würde.
Für eine demokratischere Lösung, wie z. B. allgemeine
Freigabe des Personenverkehrs über die Zonengrenzen
hinaus und entsprechende Vermehrung der Züge, um so
die persönliche Aussprache an Stelle des Briefwechsels zu
setzen, ist die Zeit leider noch nicht reif.
Jedenfalls ist die Frage brennend genug, um sie zum
Programm einer weiteren politischen Partei zu erheben,
die dann kurz „Vereinigte Union mitteilungsbedürl'tiger
Briefmarkenverwender" heißen müßte.
Beitrittserklärungen könnten an allen Postschaltern ge-
sammelt werden, wo die Leute jetzt vergeblich nach Brief-
maiken fragen. H.
H. M.-Brockmann
Die Durchleuchtungsmaschine
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Der Simpl
Titel
Titel/Objekt
"Die Durchleuchtungsmaschine"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Der Simpl: Kunst - Karikatur - Kritik
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-11-5 Folio RES
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