DURCH NACHT ZUM LICHT
J. Wisbeck
Die Buchstaben konnte der Ungeist nazistischen Korpsstudententums
vernichten, ihr G e i s t aber feiert auf den Hochschulen seine Auferstehung.
DER SPEICHELSPUCKER
Ein alter Tischler lebte jahrzehntelang in der
Theresienstraße. Dort hatte er auch seine Werk-
statt. Er arbeitete privat und für eine große Firma.
Es war ein freundlicher, alter Junggeselle, der mit
sich und der Welt zufrieden war. Er liebte Möbel
und Kinder. Vor einem bauchigen Barockschrank
hätte er am liebsten den Hut gezogen. Jede Fuge,
jede Buchtung, jede Biegung betastete er mit der
Hand. Er streichelte den goldbraunen Atlas eines
Stuhles, wie man den weichen Arm der Geliebten
streichelt. Er berührte die eingelegten, bunten
Flächen, er freute sich über jede sanft gerundete
Kante. Nicht nur das Barock erregte sein Wohl-
gefallen. Er liebte auch das tiefe Schwarzrot des
Mahagoni, wenn auf dessen glänzender Fläche das
matte Gold eines bronzebeschlagenen Empire-
Schwanes aufleuchtete. Er liebte alle Stilarten, wenn
sie nur echt waren. Und ihm konnte man nichts
vormachen — er erkannte alle Stile.
Seine zweite Leidenschaft galt den Kindern. Die
gingen in seiner Werkstatt ein und aus, holten sich
Hölzer und sogar Rat für ihre Schulaufgaben. Der
alte Meister brummte sie an, doch Kinder haben
einen guten Instinkt — sie ließen sich nicht
täuschen und tollten weiter in der Werkstatt. Was
kümmerte den Meister die Welt, wenn er Arbeit,
antike Möbel und Kinderlachen um sich hatte? Er
hobelte, kleisterte und polierte.
So ging es jahrzehntelang, bis es einmal nicht mehr
so weiterging. Ein Kollege redete ihm zu, eine Ver-
sammlung zu besuchen. Er hörte Hitler reden. Er
war entsetzt. „Was zetert der Mann, was beschimpft
er die anderen? Was ist er immer unzufrieden? Wer
immer unzufrieden ist, bringt auch anderen kein
Glück!" Und er wollte von der „Krampfhenne"
nichts mehr wissen. Auch nichts von der stürmischen
Welt um ihn herum. Sie machte ihn bange. Besser
blieb er bei den bauchigen Barockkommoden, die er
liebevoll von ihren Altersschäden heilte.
Die Unruhe aber drang weiter in den Frieden seiner
Umgebung. Die Firma, für die er jahrelang ge-
arbeitet hatte, ging in fremde Hände über. Der neue
Leiter verstand wenig vom Handwerk, pfuschte in
die Arbeit hinein. Der alte Arbeitgeber wanderte
aus. Aber nicht alle sind so männlich um zu fliehen!
Auch hatte der alte Meister nicht die Mittel dazu!
Er blieb. Er blieb bei seinen Möbeln und bei seinen
Kindern. Bis die schwere Zeit der Bombardierungen
kam. Bis ihm die schönen Möbel lahm, krank,
unheilbar zerstört, scharenweise hineindrängten. Und
bis die lieben Jungen, die er als kecke Buben ge-
kannt, alle eine ihm unverständliche Sprache redeten
und loszogen. Und dann kam mancher von ihnen
von der Front zurück, ohne Bein, ohne Arm. „Ist
denn die Welt toll geworden, daß sie so etwas zu-
läßt?" Er begann nachzugrübeln. Die Jungen wurden
gefragt, warum sie mittaten. Ja, was sollten sie
denn tun? Sich totschießen lassen, hier oder an der
Front. Vielleicht konnte man sich doch in eine
bessere Zeit hinüberretten.
So mancher Student saß in der Werkstatt des alten
Meisters mit Fragen ohne Antwort. Alles war aus
den Fugen geraten, auch in der Seele des alten
Tischlers. Eine schwere, aufdringliche Hypnose
lastete auf der Umgebung. Schwül, voller geheimnis-
voller Auflehnung war die Luft. Viele wagten zu
denken, wenige zu sprechen und noch weniger zu
handeln.
Ein alter Schreiner kann keine Lösung für solche
Probleme finden. Aber er kommt aus dem Gleich-
gewicht. „Ich habe es gleich gesagt, als ich die
Krampfhenne hörte", sagte er seinem Kollegen,
„daraus kann nichts Gutes werden. Ich haue auch
nicht die alten Möbel zusammen, um sie neu zu
flicken. Und der Mann haut alles zusammen. Wie
wird er es denn flicken?" „Er will ja nicht das Alte
flicken, er will ja neu bauen." „Woraus denn? Es
muß gelagertes Holz da sein, woraus man baut. Und
er vernichtet das gelagerte Holz. Man muß doch
behutsam umgehen mit dem vorhandenen Material.
Jeder Mensch ist genau so wie jeder alte Schrank,
kostbar und unersetzlich. Wenn der Mensch nicht
deinen Ansprüchen genügt, so kannst du ihn anders-
wo verwenden. Sieh mal, das sage ich oft zu meinen
Klienten: .Dieser Stuhl eignet sich nicht für diese
Ecke. Aber in die andere Ecke paßt er. Stellt die
Möbel um.' Die Kunst der guten Einrichtung ist
das richtige Stellen. Auch die Menschen muß man
richtig stellen. Nicht schreien und poltern, sondern
stehen und schieben."
So räsonierte der alte Schreiner. Er redete es vor
sich hin, er sprach es sich selber vor, um für seine
Seele Frieden zu finden. Er beschwichtigte sich selbst.
Der Haß, der plötzlich, ihm selbst unerwartet, in
seiner Seele aufloderte, war ein Protest gegen all
die Unruhe, die ihn umgab, ein flammender Protest
gegen die um ihn herrschende Zerstörungswut. Eine
wunderbare antike Einrichtung war ihm zur Repara-
tur gebracht worden: Rosenholz, feinste spiralartige
Ornamente aus Mahagoni, Medaillons aus Porzellan.
Und das alles in trostlosem Zustande. Nur Bruch-
stücke einer gewesenen Pracht.
Der Meister verbrachte eine schlaflose Nacht. Am
nächsten Morgen, obwohl es Sonntag war, schlich
er sich in seine Werkstatt. Trübsinnig, in schwere
Gedanken verstrickt, stand er vor einem Tisch,
dessen Platte, mit kostbaren Hölzern eingelegt, eine
feingezeichnete chinesische Landschaft darstellte. Sie
war durch und durch mit Rissen und Schrammen
durchzogen, unersetzbare Teile fehlten. Es wurde an
seiner Tür geklopft. „Peinlich, am Sonntag braucht
man mich nicht bei der Arbeit zu entdecken!"
dachte er.
Und dieser Besuch wurde für ihn zum Verhängnis.
Ein junger Student, der bei dem Meister oft Einkehr
gehalten hatte, war eingetreten. Er war sehr erregt.
Er hatte in einer Versammlung im Zirkus Krone
zugegen sein müssen. Und der Gauleiter Giesler
hatte gesprochen.
„Wenn Sie ihn nur gesehen hätten! Wenn Sie ihn
nur gesehen hätten!" wiederholte der Student immer
wieder. „Wenn Sie nur seinen Bauch gesehen hätten,
wie er ihn wichtig vor seinem Körper vorantrug. So
vollgefressen, während unsereiner an der Front ver-
hungern oder verbluten muß. Und als er redete,
da floß ihm der Speichel aus dem Munde. Seine
Unterlippe schob sich vor und der Speichel floß . . .
Den Schweiß mußte er sich auch fortwährend fort-
wischen . . . Die Ausdrücke, die er in dieser ,aus-
erwählten' Gesellschaft gebrauchte, die hätten Sie
und ich nicht unter vier Augen verwendet. ,Auf den
Hintern geben', ,die Luft stänkern', .Scheiß und
Dreck' . . . Grausig war es, sogar der italienische
Attache schüttelte den Kopf. Und diese Menschen
repräsentieren Deutschland! Und wir stehen ohn-
mächtig da und keine Aussicht, als sich totschießen
zu lassen!" Der Student vergrub sein Gesicht in
die Hände. „Dieser Geier, dieser Aasgeier. . ."
sagte er, „die gröhlende Masse, die klatschenden
Menschen, das blutgierige Rot der Fahnen und dieser
triefende Mund, diese unflätigen Reden, dieser
Speichelspucker . . .!"
„Dieser Speichelspucker", wiederholte der Meister.
Und da war es um ihn geschehen. Das Bild des
redenden und speichelspuckenden Gauleiters verließ
ihn nicht mehr. Es verfolgte ihn in seinen Träumen,
es erregte in ihm einen ohnmächtigen Haß, welcher
sich bis zur Wut steigerte. „Aasgeier, Speichel-
spucker", murmelte er und hämmerte mit dem
Hammer auf die zerborstenen Möbel. „Ich soll dir
Möbel zusammenflicken? Ich denke nicht daran!.
Flicke sie dir selbst mit deinem Speichel!"
Er wollte nicht mehr arbeiten, der alte, fleißige,
gewissenhafte Meister. Er saß, trübsinnig vor sich
hinstarrend, vor den zerbrochenen Stühlen, Kasten,
Betten, Tischen, die seine Werkstatt füllten, als ihn
die Nachricht von der Hinrichtung der beiden Schölls
erreichte. Das war der letzte Schlag. „Mörder,
warte nur, Mörder! Mit eigenen Händen erschlage
ich dich, du Speichelspucker . . ." schrie er.
Er mußte in eine Heilanstalt eingeliefert werden.
Bald darauf war er tot. Das Dritte Reich hatte kein
Interesse daran, einen an der Zeit erkrankten
Menschen zu pflegen, der seinen Gauleiter Speichel-
spucker nannte. Sjecowa
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J. Wisbeck
Die Buchstaben konnte der Ungeist nazistischen Korpsstudententums
vernichten, ihr G e i s t aber feiert auf den Hochschulen seine Auferstehung.
DER SPEICHELSPUCKER
Ein alter Tischler lebte jahrzehntelang in der
Theresienstraße. Dort hatte er auch seine Werk-
statt. Er arbeitete privat und für eine große Firma.
Es war ein freundlicher, alter Junggeselle, der mit
sich und der Welt zufrieden war. Er liebte Möbel
und Kinder. Vor einem bauchigen Barockschrank
hätte er am liebsten den Hut gezogen. Jede Fuge,
jede Buchtung, jede Biegung betastete er mit der
Hand. Er streichelte den goldbraunen Atlas eines
Stuhles, wie man den weichen Arm der Geliebten
streichelt. Er berührte die eingelegten, bunten
Flächen, er freute sich über jede sanft gerundete
Kante. Nicht nur das Barock erregte sein Wohl-
gefallen. Er liebte auch das tiefe Schwarzrot des
Mahagoni, wenn auf dessen glänzender Fläche das
matte Gold eines bronzebeschlagenen Empire-
Schwanes aufleuchtete. Er liebte alle Stilarten, wenn
sie nur echt waren. Und ihm konnte man nichts
vormachen — er erkannte alle Stile.
Seine zweite Leidenschaft galt den Kindern. Die
gingen in seiner Werkstatt ein und aus, holten sich
Hölzer und sogar Rat für ihre Schulaufgaben. Der
alte Meister brummte sie an, doch Kinder haben
einen guten Instinkt — sie ließen sich nicht
täuschen und tollten weiter in der Werkstatt. Was
kümmerte den Meister die Welt, wenn er Arbeit,
antike Möbel und Kinderlachen um sich hatte? Er
hobelte, kleisterte und polierte.
So ging es jahrzehntelang, bis es einmal nicht mehr
so weiterging. Ein Kollege redete ihm zu, eine Ver-
sammlung zu besuchen. Er hörte Hitler reden. Er
war entsetzt. „Was zetert der Mann, was beschimpft
er die anderen? Was ist er immer unzufrieden? Wer
immer unzufrieden ist, bringt auch anderen kein
Glück!" Und er wollte von der „Krampfhenne"
nichts mehr wissen. Auch nichts von der stürmischen
Welt um ihn herum. Sie machte ihn bange. Besser
blieb er bei den bauchigen Barockkommoden, die er
liebevoll von ihren Altersschäden heilte.
Die Unruhe aber drang weiter in den Frieden seiner
Umgebung. Die Firma, für die er jahrelang ge-
arbeitet hatte, ging in fremde Hände über. Der neue
Leiter verstand wenig vom Handwerk, pfuschte in
die Arbeit hinein. Der alte Arbeitgeber wanderte
aus. Aber nicht alle sind so männlich um zu fliehen!
Auch hatte der alte Meister nicht die Mittel dazu!
Er blieb. Er blieb bei seinen Möbeln und bei seinen
Kindern. Bis die schwere Zeit der Bombardierungen
kam. Bis ihm die schönen Möbel lahm, krank,
unheilbar zerstört, scharenweise hineindrängten. Und
bis die lieben Jungen, die er als kecke Buben ge-
kannt, alle eine ihm unverständliche Sprache redeten
und loszogen. Und dann kam mancher von ihnen
von der Front zurück, ohne Bein, ohne Arm. „Ist
denn die Welt toll geworden, daß sie so etwas zu-
läßt?" Er begann nachzugrübeln. Die Jungen wurden
gefragt, warum sie mittaten. Ja, was sollten sie
denn tun? Sich totschießen lassen, hier oder an der
Front. Vielleicht konnte man sich doch in eine
bessere Zeit hinüberretten.
So mancher Student saß in der Werkstatt des alten
Meisters mit Fragen ohne Antwort. Alles war aus
den Fugen geraten, auch in der Seele des alten
Tischlers. Eine schwere, aufdringliche Hypnose
lastete auf der Umgebung. Schwül, voller geheimnis-
voller Auflehnung war die Luft. Viele wagten zu
denken, wenige zu sprechen und noch weniger zu
handeln.
Ein alter Schreiner kann keine Lösung für solche
Probleme finden. Aber er kommt aus dem Gleich-
gewicht. „Ich habe es gleich gesagt, als ich die
Krampfhenne hörte", sagte er seinem Kollegen,
„daraus kann nichts Gutes werden. Ich haue auch
nicht die alten Möbel zusammen, um sie neu zu
flicken. Und der Mann haut alles zusammen. Wie
wird er es denn flicken?" „Er will ja nicht das Alte
flicken, er will ja neu bauen." „Woraus denn? Es
muß gelagertes Holz da sein, woraus man baut. Und
er vernichtet das gelagerte Holz. Man muß doch
behutsam umgehen mit dem vorhandenen Material.
Jeder Mensch ist genau so wie jeder alte Schrank,
kostbar und unersetzlich. Wenn der Mensch nicht
deinen Ansprüchen genügt, so kannst du ihn anders-
wo verwenden. Sieh mal, das sage ich oft zu meinen
Klienten: .Dieser Stuhl eignet sich nicht für diese
Ecke. Aber in die andere Ecke paßt er. Stellt die
Möbel um.' Die Kunst der guten Einrichtung ist
das richtige Stellen. Auch die Menschen muß man
richtig stellen. Nicht schreien und poltern, sondern
stehen und schieben."
So räsonierte der alte Schreiner. Er redete es vor
sich hin, er sprach es sich selber vor, um für seine
Seele Frieden zu finden. Er beschwichtigte sich selbst.
Der Haß, der plötzlich, ihm selbst unerwartet, in
seiner Seele aufloderte, war ein Protest gegen all
die Unruhe, die ihn umgab, ein flammender Protest
gegen die um ihn herrschende Zerstörungswut. Eine
wunderbare antike Einrichtung war ihm zur Repara-
tur gebracht worden: Rosenholz, feinste spiralartige
Ornamente aus Mahagoni, Medaillons aus Porzellan.
Und das alles in trostlosem Zustande. Nur Bruch-
stücke einer gewesenen Pracht.
Der Meister verbrachte eine schlaflose Nacht. Am
nächsten Morgen, obwohl es Sonntag war, schlich
er sich in seine Werkstatt. Trübsinnig, in schwere
Gedanken verstrickt, stand er vor einem Tisch,
dessen Platte, mit kostbaren Hölzern eingelegt, eine
feingezeichnete chinesische Landschaft darstellte. Sie
war durch und durch mit Rissen und Schrammen
durchzogen, unersetzbare Teile fehlten. Es wurde an
seiner Tür geklopft. „Peinlich, am Sonntag braucht
man mich nicht bei der Arbeit zu entdecken!"
dachte er.
Und dieser Besuch wurde für ihn zum Verhängnis.
Ein junger Student, der bei dem Meister oft Einkehr
gehalten hatte, war eingetreten. Er war sehr erregt.
Er hatte in einer Versammlung im Zirkus Krone
zugegen sein müssen. Und der Gauleiter Giesler
hatte gesprochen.
„Wenn Sie ihn nur gesehen hätten! Wenn Sie ihn
nur gesehen hätten!" wiederholte der Student immer
wieder. „Wenn Sie nur seinen Bauch gesehen hätten,
wie er ihn wichtig vor seinem Körper vorantrug. So
vollgefressen, während unsereiner an der Front ver-
hungern oder verbluten muß. Und als er redete,
da floß ihm der Speichel aus dem Munde. Seine
Unterlippe schob sich vor und der Speichel floß . . .
Den Schweiß mußte er sich auch fortwährend fort-
wischen . . . Die Ausdrücke, die er in dieser ,aus-
erwählten' Gesellschaft gebrauchte, die hätten Sie
und ich nicht unter vier Augen verwendet. ,Auf den
Hintern geben', ,die Luft stänkern', .Scheiß und
Dreck' . . . Grausig war es, sogar der italienische
Attache schüttelte den Kopf. Und diese Menschen
repräsentieren Deutschland! Und wir stehen ohn-
mächtig da und keine Aussicht, als sich totschießen
zu lassen!" Der Student vergrub sein Gesicht in
die Hände. „Dieser Geier, dieser Aasgeier. . ."
sagte er, „die gröhlende Masse, die klatschenden
Menschen, das blutgierige Rot der Fahnen und dieser
triefende Mund, diese unflätigen Reden, dieser
Speichelspucker . . .!"
„Dieser Speichelspucker", wiederholte der Meister.
Und da war es um ihn geschehen. Das Bild des
redenden und speichelspuckenden Gauleiters verließ
ihn nicht mehr. Es verfolgte ihn in seinen Träumen,
es erregte in ihm einen ohnmächtigen Haß, welcher
sich bis zur Wut steigerte. „Aasgeier, Speichel-
spucker", murmelte er und hämmerte mit dem
Hammer auf die zerborstenen Möbel. „Ich soll dir
Möbel zusammenflicken? Ich denke nicht daran!.
Flicke sie dir selbst mit deinem Speichel!"
Er wollte nicht mehr arbeiten, der alte, fleißige,
gewissenhafte Meister. Er saß, trübsinnig vor sich
hinstarrend, vor den zerbrochenen Stühlen, Kasten,
Betten, Tischen, die seine Werkstatt füllten, als ihn
die Nachricht von der Hinrichtung der beiden Schölls
erreichte. Das war der letzte Schlag. „Mörder,
warte nur, Mörder! Mit eigenen Händen erschlage
ich dich, du Speichelspucker . . ." schrie er.
Er mußte in eine Heilanstalt eingeliefert werden.
Bald darauf war er tot. Das Dritte Reich hatte kein
Interesse daran, einen an der Zeit erkrankten
Menschen zu pflegen, der seinen Gauleiter Speichel-
spucker nannte. Sjecowa
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Der Simpl
Titel
Titel/Objekt
"Durch Nacht zum Licht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Der Simpl: Kunst - Karikatur - Kritik
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-11-5 Folio RES
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