„GEDULD, ADLER,
H. Beyer
8IMPL-BRIEFK.A8TEN
Am Rande der Abjallgruben. Regen Sie sich nicht
über d_je nach wie vor in allen Städten ausbleibende
Hausunrat-Abfuhr auf. Erst müssen sämtliche Arbeits-
lagerinsassen auf ihren grundsätzlich sehr zarten Ge-
sundheitszustand untersucht werden, ehe man ihren
verwöhnten Händen solch schmutzige Arbeit zumuten
kann. Aber es ist darufM kein Grund zur Sorge: die
im Unrat lebenden Bakterien aller Art werden nach
der beruhigenden Versicherung von Fachleuten erst
mit dem Einsetzen der warmen Jahreszeit, also kaum
vor Ende Mai virulent und gefährlich. Sollte sich eine
Bazillenbrut früher zur Aktivität entwickeln, so han-
delt sie auf eigene Gefahr, entgegen der Anweisung
des Sachbearbeiters, und kann dieserhalben zu einem
späteren Zeitpunkt belangt werden. Ständige Beleh-
rung der Bakterien einerseits und der von Gestank,
Schmutz und Ungeziefer belästigten Volksgenossen
andererseits sind im Interesse einer reibungslosen
Müllanhäufung dringend erwünscht.
.Durstiger am heiligen Quell deutsche KrafV. Wir
glauben nicht, daß Sie noch lange werden vergeblich
sehmachten müssen: der Quell schickt sich an, aufs
neue zu fließen und zu sprudeln. Mathilde Ludendorff,
von ihrem Gatten, dem „Feldherrn", schlicht als „die
Philosophin" bezeichnet, hofft baldigst mit der Wieder-
verkündung ihrer garantiert teutonisch-entjudeten rein
arisch-germanischen Religion beginnen zu können. Der
„Bund für deutsche Gotterkenntnis", der u. a. nach-
gewiesen hat, daß die Freimaurer Br. Goethe und
Br. Wieland den deutschen Dichter Schiller „umgelegt"
haben, wird dabei im Hinstreben nach völkisch unbe-
grenzter Demokratie seinen Namen in einen allge-
meinen „Bund für Gotterkenntnis" wandeln. Die
kleine Formalität mit der Spruchkammer hofft die in
Weilheim weilende Philosophin durch anerkennende
Sehreiben ihrer dank NS - Kompetenzstreitigkeiten
häufig „unbelasteten" Anhänger rasch zu erledigen.
Christlicher Ökonom. Doch, Sie können sonntags in
die Kirche gehen, auch wenn Sie Ihrer Ablieferungs-
pflicht nicht nachgekommen sind. Religion hat mit
dieser ebensowenig zu tun. wie mit Politik.
Wähler aus Mingharding. Wieso ist Ihnen die Forde-
rung der WAV „Wir verlangen ein Hineinwachsen der
Produktion in die Geldfülle!" unverständlich? Es be-
deutet doch ganz einfach, daß die WAV als einzige
Stelle des Kontinents in der Lage ist, im Handum-
drehen Kohle, Rohstoffe und Facharbeiter herbeizu-
schaffen, um ein gewaltiges Anwachsen der Güter-
erzeugung zu gewährleisten.
Ungewollte Beleidigung. Sie durften den Mann ruhig
einen Saupreiß'n nennen. Wenn er Ihr Gerede „albern"
nannte, konnten Sie wahrhaftig in ihm keinen Ein-
heimischen vermuten. Als solcher hätte er es nor-
malerweise als „blöd" oder „däppert" bezeichnen
müssen. Nehmen Sie sich also den Irrtum, an dem
nur der andere schuld ist, nicht zu Herzen und denken
Sie: besser einmal zu viel als einmal zu wenig!
--wenn ich noch lebe, komm' ich im November wieder."
DIE MITARBEITER DES HEFTES:
soweit sie nicht in den bisherigen Heften verzeichnet
waren: Bodo Ohly 16. 8. 14, Berlin: Ulrik Schramm
18. 12. 12, Reichenbach; Marta Pachmayr 2. 5. 21,
München; Gerhard Borrmann 30. 4. 08, Diedenhofen;
Elisabeth Maschat 27. 6. 13, Zürich; Friedrich Märker
7. 3. 93, Augsburg.
ZÜCHTUNGSPROBLEME
In der Züchtung von Haustieren kann die Menschheit
auf erstaunliche Erfolge blicken: da weidet die Kuh,
frißt nichts als Gras, mit dem der Mensch sonst gar
nichts anfangen könnte, und am Abend kannst du ihr
zehn Liter der wunderbarsten Milch abzapfen. Oder sieh
das Schwein an: in einem halben Jahr wächst es und
wächst aus dem Nichts bis zu einer Größe von zwei
Zentnern. Jeden Tag nimmt es mehr als ein Pfund zu;
wenn es jung ist, weniger, später desto mehr. Also ein
bis zwei Pfund Schweinefleisch entstehen täglich neul
Das sind Leistungen, auf die der Mensch stolz sein kann!
Macht man sich andererseits klar, daß im frühen Mittel-
alter das Rindvieh und das Hausschwein sicherlich schon
ziemlich ebenso wie heute ausgesehen und funktioniert
haben, so bleibt einem nichts übrig, als bedauernd fest-
zustellen: In 1000 Jahren ist die Züchtung um keine
Daumenbreite vorwärts gekommen. Man ruhte auf dem
Erreichten aus, was noch an Ehrgeiz in den Züchtern
übrig war, kam auf den Hund. Ein Blick in die Runde
zeigt den Erfolg: eine Menge von zumeist unsinnigen
und widerwärtigen Hundemischrassen, vor allem ohne
jeden Wert für den Kochtopf. Etwas Gutes hatten diese
Versuche aber doch. Man sieht nämlich, welche Möglich-
keiten auf dem Gebiet der Züchtung schlummern.
Und nun wollen wir einmal modern und zweckmäßig
vorgehen und fangen deshalb mit den Forderungen an,
die an das Haustier der Zukunft gestellt werden müs-
sen. An das Haustier, denn es ist selbstverständlich ver-
nünftig, die Vielzahl der Haustiere mit ihren verschiede-
nen Anforderungen an Futter usw. durch ein einziges mit
den geeigneten Fähigkeiten zu ersetzen. Wir nennen die-
ses Einheitshaustier, weil es das erste seiner Art ist,
EHT 1 und überlegen, was es liefern muß. um den Be-
darf einer vier- bis sechsköpfigen Familie zu bestreiten.
Das sind etwa täglich, bei zeitgemäß bescheidenen An-
sprüchen: 2 Liter Milch, Vi Pfund Fleisch mit Fett, dazu
Wolle und Eier. EHT 1 muß also im wesentlichen eine Kom-
bination aus einer Ziege, einem Schwein und einem Schaf
sein. Das wird sich erreichen lassen, denn nachdem die
Kreuzung von Pferd und Esel schon in grauester Vorzeit
geglückt ist, stehen wir heute endlich kurz davor, die
Kreuzung verwandter Arten ganz allgemein durchführen
zu können. Auf welche Weise das Tier aber auch zum
Eierlegen zu bewegen sei, diese Frage stellt noch ein
ernsthaftes Problem dar. EHT 1 besitzt natürlich die
Fruchtbarkeit des Karnickels, d. h. es bringt viermal
jährlich sechs bis acht Junge zur Welt. Und vorne bellt
und beißt es und ersetzt somit den Hofhund, diesen un-
nützen Kalorien-Konsumenten. EHT 1 ist im übrigen ein
Allesfresser, d. h. es frißt alles, was man ihm vorschüttet.
EHT 1 hat nun aber noch einen großen Nachteil. Es
wächst ja nicht viel langsamer als das Schwein, denn
sonst könnte es das halbe Pfund Fleisch täglich nicht
liefern, und also muß es bald geschlachtet werden. Hier
muß nun der entscheidende Schritt nach vorwärts gewagt
werden: Könnte man nämlich dem Tier jeden Tag die
Fleischration bei lebendigem Leibe absäbeln, so wäre alles
gewonnen. Diese Methode hat aber bedeutende Uebel-
stände, denn abgesehen von der Last, die der Eigentümer
mit dem Anlegen von Verbänden hätte,, würde sich der
Tierschutzverein melden, und zwar mit vollem Recht.
Nun weiß aber jeder, daß eine Schlange sich häutet. Die-
ser Vorgang besteht seinem Wesen nach darin, daß ein
Körperteil freiwillig abgestoßen wird. Die Aufgabe lautet
also erstens, einen geeigneten Körperteil ausfindig zu
machen und zweitens, EHT 1 zu veranlassen, ihn her-
zugeben, bevor er Saft und Kraft verloren hat. Aus der
Fülle der Möglichkeiten greifen wir eine heraus: EHT 1
bekommt einen Fettschwanz, der aus mehreren Gliedern
von je rund Vi Pfund Gewicht besteht (siehe Figur).
Jeden Tag läßt EHT 1 eines dieser Glieder fallen und
ersetzt es durch ein neues. (Die Züchtung dieser Ein-
richtung wird wesentlich dadurch erleichtert, daß das
Gerippe eines Schwanzes, wie allgemein bekannt, ohne-
hin aus einzelnen Gliedern zusammengesetzt ist.) Hier-
mit ist den Ansprüchen von Tier und Mensch genügt:
das Tier wird weniger geplagt als selbst beim Melken,
der Mensch erhält seine regelmäßige Fleisch- und Fett-
zuteilung und hat keine Mühe mehr mit dem Konservieren.
Es versteht sich, daß EHT 1 nur ein Anfang ist. Man
könnte ihm die dicke Haut des Rhinozeros wünschen,
um der Lederindustrie auf die Beine zu helfen, die
Fähigkeit des Zitterrochens, elektrische Schläge auszu-
teilen, zum Schutze gegen Langfinger, das Ltfternchen des
Tiefseefisches, damit die Stallbeleuchtung gespart und die
Stromquote nicht überschritten werde und so fort. Doch
sieht jeder ein, daß dies schwierigere Aufgaben sind, die
erst bei EHT 2 und den folgenden Objekten der Züch-
tung in Angriff genommen werden können.
G. Borrmann
72
H. Beyer
8IMPL-BRIEFK.A8TEN
Am Rande der Abjallgruben. Regen Sie sich nicht
über d_je nach wie vor in allen Städten ausbleibende
Hausunrat-Abfuhr auf. Erst müssen sämtliche Arbeits-
lagerinsassen auf ihren grundsätzlich sehr zarten Ge-
sundheitszustand untersucht werden, ehe man ihren
verwöhnten Händen solch schmutzige Arbeit zumuten
kann. Aber es ist darufM kein Grund zur Sorge: die
im Unrat lebenden Bakterien aller Art werden nach
der beruhigenden Versicherung von Fachleuten erst
mit dem Einsetzen der warmen Jahreszeit, also kaum
vor Ende Mai virulent und gefährlich. Sollte sich eine
Bazillenbrut früher zur Aktivität entwickeln, so han-
delt sie auf eigene Gefahr, entgegen der Anweisung
des Sachbearbeiters, und kann dieserhalben zu einem
späteren Zeitpunkt belangt werden. Ständige Beleh-
rung der Bakterien einerseits und der von Gestank,
Schmutz und Ungeziefer belästigten Volksgenossen
andererseits sind im Interesse einer reibungslosen
Müllanhäufung dringend erwünscht.
.Durstiger am heiligen Quell deutsche KrafV. Wir
glauben nicht, daß Sie noch lange werden vergeblich
sehmachten müssen: der Quell schickt sich an, aufs
neue zu fließen und zu sprudeln. Mathilde Ludendorff,
von ihrem Gatten, dem „Feldherrn", schlicht als „die
Philosophin" bezeichnet, hofft baldigst mit der Wieder-
verkündung ihrer garantiert teutonisch-entjudeten rein
arisch-germanischen Religion beginnen zu können. Der
„Bund für deutsche Gotterkenntnis", der u. a. nach-
gewiesen hat, daß die Freimaurer Br. Goethe und
Br. Wieland den deutschen Dichter Schiller „umgelegt"
haben, wird dabei im Hinstreben nach völkisch unbe-
grenzter Demokratie seinen Namen in einen allge-
meinen „Bund für Gotterkenntnis" wandeln. Die
kleine Formalität mit der Spruchkammer hofft die in
Weilheim weilende Philosophin durch anerkennende
Sehreiben ihrer dank NS - Kompetenzstreitigkeiten
häufig „unbelasteten" Anhänger rasch zu erledigen.
Christlicher Ökonom. Doch, Sie können sonntags in
die Kirche gehen, auch wenn Sie Ihrer Ablieferungs-
pflicht nicht nachgekommen sind. Religion hat mit
dieser ebensowenig zu tun. wie mit Politik.
Wähler aus Mingharding. Wieso ist Ihnen die Forde-
rung der WAV „Wir verlangen ein Hineinwachsen der
Produktion in die Geldfülle!" unverständlich? Es be-
deutet doch ganz einfach, daß die WAV als einzige
Stelle des Kontinents in der Lage ist, im Handum-
drehen Kohle, Rohstoffe und Facharbeiter herbeizu-
schaffen, um ein gewaltiges Anwachsen der Güter-
erzeugung zu gewährleisten.
Ungewollte Beleidigung. Sie durften den Mann ruhig
einen Saupreiß'n nennen. Wenn er Ihr Gerede „albern"
nannte, konnten Sie wahrhaftig in ihm keinen Ein-
heimischen vermuten. Als solcher hätte er es nor-
malerweise als „blöd" oder „däppert" bezeichnen
müssen. Nehmen Sie sich also den Irrtum, an dem
nur der andere schuld ist, nicht zu Herzen und denken
Sie: besser einmal zu viel als einmal zu wenig!
--wenn ich noch lebe, komm' ich im November wieder."
DIE MITARBEITER DES HEFTES:
soweit sie nicht in den bisherigen Heften verzeichnet
waren: Bodo Ohly 16. 8. 14, Berlin: Ulrik Schramm
18. 12. 12, Reichenbach; Marta Pachmayr 2. 5. 21,
München; Gerhard Borrmann 30. 4. 08, Diedenhofen;
Elisabeth Maschat 27. 6. 13, Zürich; Friedrich Märker
7. 3. 93, Augsburg.
ZÜCHTUNGSPROBLEME
In der Züchtung von Haustieren kann die Menschheit
auf erstaunliche Erfolge blicken: da weidet die Kuh,
frißt nichts als Gras, mit dem der Mensch sonst gar
nichts anfangen könnte, und am Abend kannst du ihr
zehn Liter der wunderbarsten Milch abzapfen. Oder sieh
das Schwein an: in einem halben Jahr wächst es und
wächst aus dem Nichts bis zu einer Größe von zwei
Zentnern. Jeden Tag nimmt es mehr als ein Pfund zu;
wenn es jung ist, weniger, später desto mehr. Also ein
bis zwei Pfund Schweinefleisch entstehen täglich neul
Das sind Leistungen, auf die der Mensch stolz sein kann!
Macht man sich andererseits klar, daß im frühen Mittel-
alter das Rindvieh und das Hausschwein sicherlich schon
ziemlich ebenso wie heute ausgesehen und funktioniert
haben, so bleibt einem nichts übrig, als bedauernd fest-
zustellen: In 1000 Jahren ist die Züchtung um keine
Daumenbreite vorwärts gekommen. Man ruhte auf dem
Erreichten aus, was noch an Ehrgeiz in den Züchtern
übrig war, kam auf den Hund. Ein Blick in die Runde
zeigt den Erfolg: eine Menge von zumeist unsinnigen
und widerwärtigen Hundemischrassen, vor allem ohne
jeden Wert für den Kochtopf. Etwas Gutes hatten diese
Versuche aber doch. Man sieht nämlich, welche Möglich-
keiten auf dem Gebiet der Züchtung schlummern.
Und nun wollen wir einmal modern und zweckmäßig
vorgehen und fangen deshalb mit den Forderungen an,
die an das Haustier der Zukunft gestellt werden müs-
sen. An das Haustier, denn es ist selbstverständlich ver-
nünftig, die Vielzahl der Haustiere mit ihren verschiede-
nen Anforderungen an Futter usw. durch ein einziges mit
den geeigneten Fähigkeiten zu ersetzen. Wir nennen die-
ses Einheitshaustier, weil es das erste seiner Art ist,
EHT 1 und überlegen, was es liefern muß. um den Be-
darf einer vier- bis sechsköpfigen Familie zu bestreiten.
Das sind etwa täglich, bei zeitgemäß bescheidenen An-
sprüchen: 2 Liter Milch, Vi Pfund Fleisch mit Fett, dazu
Wolle und Eier. EHT 1 muß also im wesentlichen eine Kom-
bination aus einer Ziege, einem Schwein und einem Schaf
sein. Das wird sich erreichen lassen, denn nachdem die
Kreuzung von Pferd und Esel schon in grauester Vorzeit
geglückt ist, stehen wir heute endlich kurz davor, die
Kreuzung verwandter Arten ganz allgemein durchführen
zu können. Auf welche Weise das Tier aber auch zum
Eierlegen zu bewegen sei, diese Frage stellt noch ein
ernsthaftes Problem dar. EHT 1 besitzt natürlich die
Fruchtbarkeit des Karnickels, d. h. es bringt viermal
jährlich sechs bis acht Junge zur Welt. Und vorne bellt
und beißt es und ersetzt somit den Hofhund, diesen un-
nützen Kalorien-Konsumenten. EHT 1 ist im übrigen ein
Allesfresser, d. h. es frißt alles, was man ihm vorschüttet.
EHT 1 hat nun aber noch einen großen Nachteil. Es
wächst ja nicht viel langsamer als das Schwein, denn
sonst könnte es das halbe Pfund Fleisch täglich nicht
liefern, und also muß es bald geschlachtet werden. Hier
muß nun der entscheidende Schritt nach vorwärts gewagt
werden: Könnte man nämlich dem Tier jeden Tag die
Fleischration bei lebendigem Leibe absäbeln, so wäre alles
gewonnen. Diese Methode hat aber bedeutende Uebel-
stände, denn abgesehen von der Last, die der Eigentümer
mit dem Anlegen von Verbänden hätte,, würde sich der
Tierschutzverein melden, und zwar mit vollem Recht.
Nun weiß aber jeder, daß eine Schlange sich häutet. Die-
ser Vorgang besteht seinem Wesen nach darin, daß ein
Körperteil freiwillig abgestoßen wird. Die Aufgabe lautet
also erstens, einen geeigneten Körperteil ausfindig zu
machen und zweitens, EHT 1 zu veranlassen, ihn her-
zugeben, bevor er Saft und Kraft verloren hat. Aus der
Fülle der Möglichkeiten greifen wir eine heraus: EHT 1
bekommt einen Fettschwanz, der aus mehreren Gliedern
von je rund Vi Pfund Gewicht besteht (siehe Figur).
Jeden Tag läßt EHT 1 eines dieser Glieder fallen und
ersetzt es durch ein neues. (Die Züchtung dieser Ein-
richtung wird wesentlich dadurch erleichtert, daß das
Gerippe eines Schwanzes, wie allgemein bekannt, ohne-
hin aus einzelnen Gliedern zusammengesetzt ist.) Hier-
mit ist den Ansprüchen von Tier und Mensch genügt:
das Tier wird weniger geplagt als selbst beim Melken,
der Mensch erhält seine regelmäßige Fleisch- und Fett-
zuteilung und hat keine Mühe mehr mit dem Konservieren.
Es versteht sich, daß EHT 1 nur ein Anfang ist. Man
könnte ihm die dicke Haut des Rhinozeros wünschen,
um der Lederindustrie auf die Beine zu helfen, die
Fähigkeit des Zitterrochens, elektrische Schläge auszu-
teilen, zum Schutze gegen Langfinger, das Ltfternchen des
Tiefseefisches, damit die Stallbeleuchtung gespart und die
Stromquote nicht überschritten werde und so fort. Doch
sieht jeder ein, daß dies schwierigere Aufgaben sind, die
erst bei EHT 2 und den folgenden Objekten der Züch-
tung in Angriff genommen werden können.
G. Borrmann
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Der Simpl
Titel
Titel/Objekt
"Geduld, Adler, --" "Züchtungsprobleme"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Der Simpl: Kunst - Karikatur - Kritik
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-11-5 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1947
Entstehungsdatum (normiert)
1942 - 1952
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
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Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
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Der Simpl, 2.1947, Nr. 6, S. 72.
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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg