VERMISCHTE NACHRICHTEN
i UiV UNSEREM SONDERKORRESPONDENTEN VIM
Süddeutsche Theaterbesitzer haben beschlossen,
dem Vorbild der „Münchner Kammerspiele" zu
folgen und die jeweils ersten fünf Vorstellungen
neuer Stücke als „Premieren" zu bezeichnen und
den Besuch nur gegen Sondereinladung (und zu
erhöhten Preisen) zu gestatten.
Anläßlich der drohenden Gewerbefreiheit gab der
Lizenzträger R. Wernfried im In- und Ausland der
Besorgnis Ausdruck, sein blühendes Zeitungs-
geschäft werde durch schmutzige Konkurrenz ge-
fährdet. Er hat vor, seine Besorgnisse Präsident
Truman persönlich vorzutragen
Der seit der Abwertung in großer Not lebende
ehemalige Feuerfresser Karl Z. hat sich auf den
seinem feurigen Wesen entsprechenden Beruf
eines Bettvorwärmers umgestellt. Als solcher geht
er in den Abendstunden je nach Bestellung von
Bett zu Bett und hat besonders unter älteren
Damen, die an kalten Füßen leiden, gute Kund-
schaft.
Mit akuten Leberschwellungen wurde ein rhei-
nischer Industrieller ins Krankenhaus eingeliefert,
der versucht hatte, vier bayerische Mastgänse
fortlaufend zu sich zunehmen. Der Bedauernswerte
sagte bei seiner Einlieferung stöhnend, er sei ein
Opfer der niederen niederbayerischen Geflügel-
pteise und verlangte deren Abstellung.
Auf die von Dr. Eugen Kogon gemachten Enthül:
lungen über eine angebliche westdeutsche Remili-
tarisierung hin, haben sich die ehemaligen
Feldwebel Osterhuber und. Gnaffke in ihrem Vor-
gärtchen einen kleinen Kasernenhof zur Wieder-
erlangung ihrer einstigen Stimm- und Ausdrucks-
kraft eingerichtet, wo sie sich gegenseitig exer-
zieren.
In der Ostzone ist die Züchtung eines neuen
Schafes gelungen, das sich durch Lammsgeduld
auszeichnet und unermüdlich geschoren werden
kann. Das Tier, das auch als Ersatz für Gruben-
pferde Verwendung finden kann, soll als „Deut-
sches Einheitsschaf" weiter gezüchtet werden.
Nachdem es kirchlichen Kreisen gelungen ist, in
einem Münchner Theater die Absetzung des schon
„Ich dachte, Ihre Dienststelle wäre aufgehoben?"
„Aufgehoben schon, aber noch lange nicht ab-
gewickelt."
bald klassischen Volksstücker „Der Weibsteufel"
zu erzwingen, hofft man, mit der Zeit die Spiel-
pläne ganz auf die Wiedergabe der Stücke „Don
Bcsco", „Das Glöcklein des Eremiten", „Rosa von
Tannenburg" und „Himmelsweisen" ausrichten zu
können. Für die Direktion der „Schaubude" sollen
Pater Gritschneder und Peter Dörfler gewonnen
werden.
Nach langen Debatten zwischen der Reichsbahn
und privaten Verkehrsbetrieben, die zuerst zu
heftigen gegenseitigen Anschuldigungen führten,
haben beide beschlossen, gemeinsame Preiser-
höhungen vorzunehmen, um zunächst einmal die
Verkehrsteilnehmer zu erhöhten Leistungen zu
erziehen.
Der bayerische Kultusminister Dr. Hundhammer
soll sich für das nächste Jahr bereit erklärt haben,
auch einmal persönlich eine gewählte Studenten-
abordnung zu empfangen, soweit ihm das seine
zahlreichen Pflichten als bedeutender bayerischer
Staatsmann erlauben.
GEWEB«£FJt£IUEIT
and wie man sie sabotieren kann
Das ARBEITSAMT wird den neuen Unter-
nehmer nicht „freigeben".
Das WOHNUNGSAMT wird ihm keine Zu-
zugsgenehmigung geben. Hat er sie schon, so
bekommt er keine Geschäftsräume genehmigt.
Das WIRTSCHAFTSAMT wird ihm kein
Material zum Ausbau eines Ladens oder einer
Werkstätte bewilligen.
Die INNUNG wird ihm Mindestpreise vor-
schreiben, so daß er mit den bisher privile-
gierten Unternehmern nicht konkurrieren kann.
Die ZUTEILUNGSSTELLEN werden ihm
keine Rohstoffe zuteilen.
Das ELEKTRIZITÄTSWERK wird ihm
kein Stromkontingent geben.
Das HANDELSREGISTER wird ihm die
Eintragung verweigern.
Die POST wird ihm keinen Telefonanschluß
bewilligen.
Das ARBEITSAMT wird ihm die Einstel-
lungsgenehmigung für Arbeitskräfte versagen.
DieGEWERBEAUFSICHTSBEHÖRDEwird
ihn besonders scharf aufs Korn nehmen.
Dann werden sich die „Vereinigten Büro-
kraten" vergnügt die Hände reiben, sich
freuen, es den Amerikanern „einmal gezeigt"
zu haben und sich als nationale Helden fühlen.
Für die Amerikaner ergibt sich die Folgerung:
Entweder nachzugeben oder ganze Arbeit zu
leisten und auch die vielen „zuständigen Stel-
len" zu beseitigen und uns von der Herrschaft
der Bürokratie zu befreien. Es wäre zu schön,
um wahr zu werden! Johannes Lang
Inartacron
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Zeit. Audi bei starker Erschlaffung oder spär-
licher Entwicklung durch natürliche Behandlung
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280 Seiten, in Halbleinen
gebunden DM. 6.50
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Dieser Roman ist eine haar-
scharfeZeichnung des deut-
schen Oberspießers, wie sie
sonst nur den SIMPL-Jllu-
stratoren gelingt.
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Werk/Gegenstand/Objekt
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Titel
Titel/Objekt
"Eierbewirtschaftungsstelle"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Der Simpl: Kunst - Karikatur - Kritik
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-11-5 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Signatur: Elsner
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Der Simpl, 4.1949, Nr. 1, S. 8.
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg