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SIMPL-BRIEFKASTEN

Gibt es auch noch echtes Geldl Natürlich
sind auch noch einige echte Scheine neben
dem Falschgeld in Umlauf. Die Merkmale
für das Falschgeld sind aber so einfach
festzustellen, daß kein aufmerksamer
Geldbenutzer hereinzufallen braucht. Die
nachgemachten Banknoten haben entweder
zu viel oder zu wenig bunte Pünktchen,
sind entweder verschwommener oder
schärfer gezeichnet als die echten, sind
entweder heller oder dunkler. Wenn man
sie gegen das Licht hält, sieht man bald
mehr bald weniger als bei den echten,
besonders deutlich ist aber das Papier
kenntlich, das, sofern man einen echten
und einen falschen Schein auf der Apo-
thekerwaage gegeneinander abschätzt, um
genau 0,0Ö095'/3 Prozent schwerer ist bei
den falschen als bei den echten. Also
lassen Sie sich in Zukunft keinen mehr
andrehen!

Wohin im Urlaub? Ganz einfach: Sie ma
chen nach langer Zeit wieder einmal eine
Badereise; am besten nach Norderney
oder einer der anderen Inseln. Die Bade-
verwaltungen dort haben ausdrücklich er-
klärt, die Zeit der Jux- und Schieberbäder
sei vorbei, sie wollten wieder als das
gute ehrlich olle Familienbad respektier!
werden. Vor Tische las man's anders, aber
das macht nichts, man badet sich alles
wieder runter!

Immer sind die Läden zul Ja, liebe Frau
die Gewerbefreiheit konnte man in dei
US-Zone ja durchsetzen, aber wann diese
Gewerbefreiheit ausgeübt werden darf,
bestimmen ringsum im Land allein die
Stadträte. In anderen Ländern kann ein
fleißiger Friseur noch abends um elf seine
Kunden rasieren, eine brave Obsthänd-
lerin sonntags um fünf Uhr nachmittags
ihre Aepfel anbieten, bei uns muß das
seine Ordnung haben und wenn einer
zuhaben will, müssen alle zumachen. Das
wäre eine schmutzige Konkurrenz, wenn
einer mit seinem Fleiß anderen, die der-
weil ins Kino gehen möchten, das Ge-
schäft schmälern möchte!

Warum so roh? Sie irren: manche Fuß
baller vertreten die Ansicht, Fußball sei
kein Sport, sondern eine brauchbare Ge-
legenheit, anderen die Knochen einzutre-

ten. Auf Punkte und Tore kommt es ar»,
nicht auf anständiges Spiel. Und wenn
so ein leimiger Schiedsrichter die „Härte
des Spiels" doch zu hart findet und einen
vom Platz verweist, so lauert man ihm am
besten in der Garderobe auf und zeigt
ihm durch gut gezielte Kinnhaken, daß
man in allen Sportarten zu Hause ist.

Sparsamkeit in Frankfurt. Nein, nein, da
hat der württembergische Finanzminister
Dr. Köhler sicher unrecht, wenn er von

einer unerhörten Geldvergeudung in der
zweizonalen Wirtschaftsverwaltung spricht.
Sie wissen ja, wie die Finanzminister
der armen Länder, die immer für alles
das Geld aufbringen sollen, immer gleich
hochgehen, wenn so eine Institution wie
die Frankfurter mal „Nachtragshaushalte''
fordert, statt ein paar Milliönchen ein-
zusparen. Der Expansionsdrang dieser
hochgeschätzten Behörde ist eben so stark,
daß er auch auf dem Finanzsektor nicht
so leicht gebremst werden kann. Und da

meint so ein schlichter Finanzminister,
die Frankfurter Stellenpläne müßten um
zwei Drittel gekürzt werden? Vergrö-
ßern wird sich der Apparat dieser Be-
hörde, um endlich auch dem letzten wi-
derstrebenden Finanzminister zu zeigen
w i e wichtig er istl

Dichter für Nationalhymnen. Sehr richtig:
Nachdem der Vorarlberger Landtag durch
Gesetz das Lied „Du Ländle, meine teure
Heimat" zur Nationalhymne erklärt hat,
wird bei anderen Ländle das Bedürfnis
nach Nationalhymnen, die im Stehen ge-
sungen werden müssen, steigen. Also
frisch ans Werk, wenn Ihre Muse gerade
Appetit auf Hymnen hat, und bieten Sie
Ihre innigen Lieder einfach den jeweiligen
Landtagen zum Gesetz an. Damit endlich
einmal wirklich wichtige und sangbare
Beschlüsse gefaßt werden können.

Wer ist mein Vorgesetzter? Als selbstän-
diger Geschäftsmann haben Sie nur eine
vorgesetzte Behörde: das Finanzamt.
Nachdem Sie ausschließlich für dieses ar-
beiten, muß es auch den Versicherungs-
schutz übernehmen und macht sich straf-
bar, wenn es Ihnen nicht die Kranken-
kassenbeiträge abnimmt. Es dürfte über-
haupt einer der wichtigsten Arbeitgeber
in Deutschland sein und wird trotz all-
gemein schlechter Finanzlage doch als
letzter Unternehmer pleite machen

Warum so kurz? Nach dem alten Satz
„Nicht für die Schule, für das Leben ler-
nen wir!" tut die Leipziger SED ganz
recht daran, die Schillerschen Gedichte
auf das weltanschaulich tragbare Maß zu
kürzen. Dieser faschismusverdächtige Klas-
siker, der dauernd gegen die Tyrannei
Sturm lief, wird in ein weltanschaulich-
handliches Längenmaß gebracht, so daß
die Kinder nach der raschen und höhere
Leistungen versprechenden Hennecke-Me-
thode lernen können. Denn was ein
Henneck' werden will, krümmt sich bei-
zeiten!

Angst vor dem Gerichtsvollzieher? Sie

sind töricht: lebensnotwendige Gegen-
stände können nicht gepfändet werden,
es kommt also nur eine Pfändung Ihrer
bösartigen Großtante in Frage, die ohne-
hin der ganzen Familie zur Last ist. Sor-
gen Sie dafür, daß sie das Siegel gleich
^uf den Mund kriegtl

VARIATIONEN ÜBER DAS THEMA GIESEKING

Moderato: Der Pianist Walter Gieseking bekam in Amerika keine Auf-
trittserlaubnis, so daß er im Hafen von New York wieder um-
kehren mußte. G. war nicht Parteigenosse und vom Gesetz zur
Befreiung von dem und dem nicht betroffen.

Allegro: Bestand der Verdacht, daß G. die bekannte „Rhapsodie in
braun" von dem Bonner Komponisten Louis Besoffen (so lautet
die amtliche Aussprache des Ludwig van Beethoven, u. a. Kom-
ponist der KZ-Oper „Fidelio") interpretiert hätte, die L. B. hätte
komponieren können, wenn er ein paar Jahrhunderte später
gelebt hätte?

Rubato: „Musik wird störend oft empfunden,
wenn sie mit Politik verbunden."

Scherzo: Vielleicht wäre alles anders verlaufen, hätte G. nicht geklavi-
zimbelt, sondern gegen Joe Lou'S geboxt?

Allegretto Ein nachträglicher Parteieintritt hätte wahrscheinlich auch
nichts mehr gerettet.

Swing: „Gc home and teil your mother,

that you certainly did a wonderful job —
thereover!"

Arioso: Vom Winde (der Propaganda) verweht, kennst du das Land,
Torero, unnahbar deinen Schritten, nunmehr etwas besser.

Presto: Die Wut über den verloienen Groschen.
(Stammt auch von Mister Besoffen).

Song: „Da nehm' ich meine kleine Zigarette

und blas' die Wölkchen vor mich hin . . ."
(Nicht mehr von Mister Besoffen.)

Finale: Bleibe im Lande und nähre dich redlich von Klavierstunden der
Fleischerstöchter.

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MASTER, die D-Mark ist auch kein Fliegenschiß!

DA CAPO. G. W. Borth

Die PersilwerHe bringen

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