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P. Gioßkreuz

SIMPL BRIEFKASTEN

DER KURZSICHTIGE

KINO

Der Heimkehrerfilm ist heimgegangen,

der Trümmerfilm hat sich selber zertrümmert,

es trägt keine Seele nach „zeitnah" Verlangen;

aktuell sind wir selber, das spürt man bekümmert.

Drum drückt das Drehbuchschreiberkorps

erschreckend ernst Humor hervor. H.R.

Sind Vamps Kannibalen? Nein, wir glau-
ben nicht, daß Marlene Dietrich bereits
zum Frühstück drei bis sechs Männer in
sauber gerupftem, heiß gebratenem Zustand
verzehrt. Dieser Eindruck wird nur durch
ihre langweilig-wilden Filme hervorgeru-
fen. Sie müßte sonst zumindest auch etwas
molliger sein, denn die sie umboxenden,
umraufenden und umsaufenden Kavaliere
befinden sich meist in recht wohlgenährter
Form, müßten also der männermordenden
Verspeiserin doch immerhin irgendwo ein
bißchen „anschlagen". Sie aber bleibt, wie
Sie kilometerlange Bildstreifen hindurch
sehen konnten, immer gleich zaunschlank
und voll Hunger im Blick.

Lehrer an einer höheren Schule. Ihr Pech,
wenn Sie in Bayern weder an einer staat-
lichen, subventionierten noch an einer klö-
sterlichen, mit Sonderrechten ausgestatte-
ten höheren Schule tätig sind, sondern an
einer städtischen Oberschule lehren. Hier
haben eben Sie, bei immer schlechter wer-
dender Bezahlung, samt den Kindern, bei
immer schlechter werdenden Unterrichts-
möglichkeiten, die höchst sozialen Folgen
einer sozialen Maßnahme, der Schulgeld-
freiheit, zu tragen. Denn unser Kultus-
ministerium scheint mit vorsorglichem
Weitblick demonstrieren zu wollen, wel-
ches die Folgen der angeordneten sozialen
Maßnahme der Schulreform sind, und wird
diese Demonstration seelenruhig auf dem
Rücken von Lehrern und Kindern vornehmen.

Erstaunter Kunstfreund? Wie, Sie dachten
Kunst erblühe nur aus dem Individuellen,
aus dem Einzelnen, dem Organischen, aber
Unorganisierten? Wie töricht! Was ließe
sich besser organisieren als „Kunst", was
besser einordnen in Akten und Beschluß-
fassungen, wer auch eignete sich besser
zur Arbeitsniederlegung und zu Streikdro-
hungen als der schöpferische Mensch, dem
all diese Möglichkeiten nunmehr endlich

geboten werden in der so lang dringend
ersehnten „Gewerkschaft Kunst", der sech-
zehnten im neuen Gewerkschaftsbund?

Angst vor Atombomben? Aber lieber Mi-
ster J. in New Jersey, wie können Sie
denn vor der schiecht gearbeiteten, rück-
ständigen russischen Atombombe Angst
haben, wo die USA viel bessere und vor
allem viel mehr besitzen? Hier kommt es
doch auf Qualitätsarbeit an! In Deutsch-
land z. B. ist man stolz darauf, daß man
im Notfall beide auf den Kopf kriegt, die
Überlegenheit der einen über die andere
aus eigener Anschauung feststellen kann
und mit dem höhnischen Ruf „Was war
die andere für ein Dreck dagegen!" sich
von der echten zerblasen lassen darf.

Wer gibt nun wirklich die meiste Milch?

Weder die sowjetische Rekordkuh Polusch-
nita mit 16 363 Litern noch die amerikani-
schen Holsteiner Kühe mit 18 000 Litern
jährlich sind die besten! Die erstaunlichste
Melkkuh ist vielmehr der deutsche Normal-
verdiener und Steuerzahler, der von tau-
send verschiedenen Stellen, Ämtern und
Behörden des In- und Auslandes unermüd-
lich angezapft wird!

Verfolgungswahn? Wo denken Sie hin:
es gibt in Deutschland keine Art von Ar-
beitsplatzmangel, sondern man läßt Sie
nur aus politischen Gründen keine Arbeit
bekommen. Wer heute keine Arbeit findet,
was jedem passieren kann, sucht zweck-
mäßig die Gründe weder bei sich noch bei
der allgemeinen Wirtschaftslage, sondern
ausschließlich bei dem politischen Glau-
bensbekenntnis sämtlicher Arbeitgeber, die
derzeit nicht nur Spruchkammervorsitzende,
sondern neuerdings auch die vielen zu
ihrer Überraschung entlassenen Angestell-
ten der Militärregierung nicht einstellen
wollen. Aus Rache, versteht sich. Oder ist
ein leiser Verfolgungswahn ausgebrochen?

JiaineusJUUler • Eltville /,[Rhein

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München23, Werneckstr. 15a. Fernruf: 362072. Postscheckkonto: München, Freitag-Verlag Gm.b.H. 91930. — Herausgeber u. allein verantwortlicher Chefredakteur: Willi Ernst Freitag. — Redaktion:
M. Schfimpf. — Sprechstunden. Dienstag u. Donnerstag v. 9 bis 12 Uhr. — Für unverlangt eingesandte Manuskripte u. Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Freiumschlag ist beizulegen. —
Anzeigen nach Preisliste 1 vom 1 9. 1948. Anzeigen-Verwaltung: Neue Haasenstein & Vogler Oesellschaft für Wirtschaftswerbung m.b.H., München 1. Roman-Mayr-Haus (Kaufingerstr. 1/2). Tel. 20388
Klischees: Graphische Kuusianstalt Osiris, München 5. — Satz und Druck: Süddeutscher Verlas G.m.b.H.. München 2 Sendlinger Str. 80.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Kurzsichtige"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Der Simpl: Kunst - Karikatur - Kritik
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-11-5 Folio RES

Objektbeschreibung

Kommentar
Signatur: P. Großkreuz

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Grosskreuz, Peter K.
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Der Simpl, 4.1949, Nr. 22, S. 260.

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
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