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Sitzungs-Berichte der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin — 19.1896

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November - Sitzung
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https://doi.org/10.11588/diglit.36638#0048
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gegen. Bei dem dritten Bilde ?'u 7uM?üs
wurde die photographische Nachbildung eines älteren
pompejanischen Wandgemäldes (Helbig 1333) vorgelegt,
das in der Gestalt des sitzenden Thoas grofse Ver-
wandtschaft zeigt. Das Sarkophagrelief im Berliner
Museum (No. 845, 0. Jahn /DrAuo/. Z. 1844 8. 367if.),
erinnert in der Darstellung der rechten Seite (Orest,
Pylades, Ipliigenia und Thoas) gleichfalls an das
pompejanische Bild. Der dargestellte Vorgang scheint
sich übrigens an Euripides Iph. T. 1153 ff. anzu-
schliefsen.
In Bezug auf die Eroten- und Psychenscenen
dieses Zimmers, die durch die Feinheit der indivi-
duellen Charakteristik der Figuren nach Alter und
Ständen und durch die Leichtigkeit, mit der die
schwierigsten Bewegungen und Stellungen zum Aus-
druck gebracht sind, wohl alle anderen Wand-
malereien derselben Art übertreffen, hielt sich der
Vortragende im wesentlichen an Maus Bericht. Zum
Schlufs wurde noch das Zhu/eMiJ aus dem Triklinium
(t des Mäuschen Plans) besprochen und eine Deutung
der auf diesem, wie auf den beiden von Robert*) be-
sprochenen Augebildern (Sogliano 499 u. 500) dar-
gestellten weiblichen Gestalten versucht, die aufser der
Auge und ihrer Genossin erscheinen. Beide Gestalten
unterstützen offenbar das Vorhaben des Herakles,
indem sie die Hilfe, welche die Gefährtin der Auge
dem Widerstande dieser leihen will, zu vereiteln
suchen. Da nun die eine nicht geflügelte Frauen-
gcstalt als Brustschmuck ein Gorgoneion getragen zu
haben scheint, so könnte man vielleicht an die dem
Herakles hilfreiche Athena denken; die gebügelte Ge-
stalt würde dann als Nike aufzufassen sein. Auge

*) 1884 tav. H. J. K. S. 75—81.
 
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