Mai-Sitzung- 1902.
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rasse, Thesauros und Inschriftsockel mit cxr/t<x unter
den zu verstehen sei, 'weil, wenn die
Stoa um 506 datiert ist, für den Thesauros über-
haupt gar keine andere Zeit und Veranlassung übrig
bleibt als Marathon 490, wie schon Homolle sehr
richtig hervorhebe.' .
Ich habe diese Deduktion schon vor vier Jahren
als beweisend nicht ansehen können, und habe sie
damals — abgesehen von dem letzten, durch Furt-
wängler besonders betonen urp'Muma/nui g
das später seine Erledigung finden soll — unter Hin-
weis auf das eigentliche Marathon-Anathem abgelehnt,
das unten am Temenos-Eingang sich erhob. Auch
Furtwängler gesteht zu, dafs zwei so grofse Anathe-
mata für eine Schlacht undenkbar sind, — er mufs
also, wenn er den Thesauros für marathonisch erklärt,
die Gruppe des Miltiades und der Phylen-Eponymoi
eliminieren, und diesem Versuche ist der letzte und
wichtigste Abschnitt seiner Abhandlung gewidmet.
2.
"Wir erfahren darin zunächst Wichtiges über die
Bau-Technik der delphischen Anathemata: sowohl der
Konglomeratquaderban, wie auch die jüngere Gestalt
der Metallklammern an den Stofskanten (n), wie auch
die Gruppenaufsteliung in klammerförmigen Nischen
kamen erst seit oder in dem IV. Jahrh. in Delphi
vor. Aus Konglomeratquadern bestünde die Kammer
der Alexander-Jagd, das Fundament der halbkreisför-
migen Nische der Könige von Argos, die ganze ob-
longe Nische östlich davon (die beiden letzteren zeig-
ten aufserdem die neue Klammer-Form und einen
genau gleichen Plattenbelag aus hellgrauem Kalkstein),
das gleiche gelte von den meisten der westlich an
die Argoskönige sich anschliefsenden Klammern u. s. w.,
dagegen hätten die sämtlich noch in das V. Jahrh.
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rasse, Thesauros und Inschriftsockel mit cxr/t<x unter
den zu verstehen sei, 'weil, wenn die
Stoa um 506 datiert ist, für den Thesauros über-
haupt gar keine andere Zeit und Veranlassung übrig
bleibt als Marathon 490, wie schon Homolle sehr
richtig hervorhebe.' .
Ich habe diese Deduktion schon vor vier Jahren
als beweisend nicht ansehen können, und habe sie
damals — abgesehen von dem letzten, durch Furt-
wängler besonders betonen urp'Muma/nui g
das später seine Erledigung finden soll — unter Hin-
weis auf das eigentliche Marathon-Anathem abgelehnt,
das unten am Temenos-Eingang sich erhob. Auch
Furtwängler gesteht zu, dafs zwei so grofse Anathe-
mata für eine Schlacht undenkbar sind, — er mufs
also, wenn er den Thesauros für marathonisch erklärt,
die Gruppe des Miltiades und der Phylen-Eponymoi
eliminieren, und diesem Versuche ist der letzte und
wichtigste Abschnitt seiner Abhandlung gewidmet.
2.
"Wir erfahren darin zunächst Wichtiges über die
Bau-Technik der delphischen Anathemata: sowohl der
Konglomeratquaderban, wie auch die jüngere Gestalt
der Metallklammern an den Stofskanten (n), wie auch
die Gruppenaufsteliung in klammerförmigen Nischen
kamen erst seit oder in dem IV. Jahrh. in Delphi
vor. Aus Konglomeratquadern bestünde die Kammer
der Alexander-Jagd, das Fundament der halbkreisför-
migen Nische der Könige von Argos, die ganze ob-
longe Nische östlich davon (die beiden letzteren zeig-
ten aufserdem die neue Klammer-Form und einen
genau gleichen Plattenbelag aus hellgrauem Kalkstein),
das gleiche gelte von den meisten der westlich an
die Argoskönige sich anschliefsenden Klammern u. s. w.,
dagegen hätten die sämtlich noch in das V. Jahrh.