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Sondheim, Moriz
Gesammelte Schriften: Buchkunde, Bibliographie, Literatur, Kunst u.a. — Frankfurt a.M., 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.34388#0252

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schnitt gefunden, der auf S. 3 des 2. Jahrganges des Frankfurter
Bücherfreunds reproduciert wurde. Auch dieses Blatt kann
Dürer nicht zugeschrieben werden, aber auch hier ist der
Einfluß Dürerscher Motive unverkennbar. Die sitzende Ge-
stalt erinnert auffallend an die Philosophie (B. 130) im
Celtes von 1502. Der nackte Fuß unten rechts könnte direkt
der Studie zu den Fußsohlen des knieenden Apostels auf dem
Hellerschen Altarbilde entnommen sein.

Falsche Künstlernamen.
NIC-JACEL. In H. Cohen, Guide de Famateur de livres
ä vignettes, 4e edition 1880, wird auf Spalte 71 Caylus, Me-
moires de Facademie des Colporteurs 1748 beschrieben: „Le
frontispice, quoique non signe, est dessine et grave par Cochin
fils. La figure qui se trouve ä la page 141 est signee Nic-Jacel.
Les autres, etant du meme style, doivent etre par le-meme".
Auf diesem Kupfer ist der Boden mit alten Grabplatten be-
deckt, welche verwischte Inschriften tragen. Auf einem die-
ser Steine stehen etwas deutlicher die Worte Hic jacet, die
Cohen falsch gelesen und für einen Künstlernamen gehalten.
In der 5. Auflage seines Werkes ist die Notiz weggefallen.
ROMAE. Livre d'ornements ä Fussage des artistes dessine
par FHuilier et graves (sic) par Doublet et Romae. A Paris
chez Jean, rue Jean de Beauvais no 32. So lautet der Titel
einer Sammlung von Kupferstichen, welche in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts in Paris erschien. Die Blätter
stellen antike Basreliefs und Vasen vor. Sie tragen alle die
Unterschrift FHuilier et Doublay (oder Doublet) Romae deli-
neaverunt. Auf Bl. 2 hat sich der Stecher genannt: Miger
sc. Trotzdem hat der Herausgeber den Namen der Stadt Rom
für den eines Kupferstechers gehalten und als solchen auf dem
Titel angegeben.

Die Bibel Peters des Großen.
Die Reise Kaiser Peters I. nach Westeuropa in den Jahren
1697—98 bildete einen Markstein in der Geschichte der kultu-
rellen Entwickelung Rußlands, indem sie lebhaften Beziehungen
Deutschlands, Englands und Hollands zum großen Reiche des
Ostens den Weg bahnte. Besonders wichtig für die Verbreitung
westeuropäischer Kultur im Czarenreich wurde der Aufenthalt
Peters in Holland. Die bewunderungswürdige Arbeitskraft des
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