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Sondheim, Moriz
Gesammelte Schriften: Buchkunde, Bibliographie, Literatur, Kunst u.a. — Frankfurt a.M., 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.34388#0283

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255

43. 1501. P. Lichtenstein u. (Hamman) Herzog. Mis-
sale Romanum. Pa. XI 511, 55 b.
V. Drucke des Nikolaus von Frankfurt
(II. Periode.)
44. 1511. Missale Strigoniense (für Joh. Paep in Buda). W. 197.
45. 1511. Breviarium Strigoniense (für Joh. Paep in Buda). *)
46. 1514. Ordinarius sive Rubicella Ecciesiae Agriensis (für Ja-
kob Schailer in Buda).*)
47. 1516. Petrus de Natalibus, Catalogus Sanctorum. R. p. 257.

Neues von der Gufenbergpresse.
In der uns soeben zugehenden dritten Veröffentlichung
der Gutenberg-Gesellschaft ist ein kostbarer Fund ver-
arbeitet, der in Fachkreisen seit längerer Zeit bekannt und
in der „Frankfurter Zeitung" schon kurz erwähnt worden ist.
Es wird uns das Faksimile eines bedruckten Papierstrei-
fens geboten, der zum Einheften von Akten gedient hat und
hierdurch vor der Vernichtung bewahrt blieb. Um das Jahr
1892 kam das Blättchen in den Besitz des Herrn Eduard Beck
in Mainz, bei dem es jahrelang unerkannt ruhte: im vorigen
Jahre schenkte es dieser Herr dem Gutenberg-Museum, und
die Untersuchung hat ergeben, daß dieses Druckfragment mit
ziemlicher Sicherheit als das älteste bis jetzt bekannte Er-
zeugnis der Gutenbergschen Werkstatt zu betrachten ist. Der
Text, den Professor Dr. E. Schröder philologisch unter-
sucht hat, ist das Bruchstück eines bisher unbekannten Ge-
dichtes in deutscher Sprache, das vom Weltgericht handelt.
Eine Datierung dieses Gedichtes „um 1400" dürfte nach Schrö-
der dem Richtigen am ehesten nahekommen; die Heimat des
Verfassers ist in den mittelrheinischen Landen nicht allzuweit
von Mainz zu suchen. — Die typographische und zeitliche Stel-
lung des Druckes behandelt Dr. G. Zedier. Er kommt zu
dem Ergebnis, daß dieser Druck mit der ältesten Gutenberg-
type hergestellt ist, in die Jahre 1444 bis 1447 fallen muß und
älter als der Pariser Donat ist, der bisher für den frühesten
erhaltenen Mainzer Typendruck galt. Wissenschaftlich wert-
volle technische Untersuchungen liefert H. Wal lau. —
Es ist dies die zweite hochbedeutsame Entdeckung, welche
die Gutenberg-Gesellschaft innerhalb dreier Jahre veröffent-
licht: (in ihrer ersten Publikation von 1902 brachte sie den
von Dr. G. Zedier entdeckten astronomischen Kalender für
1448). Hiermit hat die junge Gesellschaft in der kurzen Zeit

*) Nach freund!. Mitteilung des Herrn L. L. Kropf in London.
 
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