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Nembrandt und seine Genassen.

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ubliche, welche Rembrandt bei seinen Porträten stets streng fest-
hält, sondern diejenige, in wclche Rembrandt gern seine historischen
Figuren kleidet. Daß sie auch mls Selbstporträten Rembrandts
vorkommt, widerlegt die Thatsache nicht, denn man weiß, daß
Neinbrandt sich auf denselben mit Vorliebe phantastisch nus-
sehmückt. Die Szene ist ganz dramatisch gehalten; der Ausdrnck
sowohl des Goldwügers wie des knieenden Knechtes beweist, daß
ein ganz bestimmtes Ereigniß dargestellt wird. Es versinnlicht
dic Radirnng ossenbar die Parabel voin wuchernden Psnnde (Lnkas
19, 12). Der von der Reise heimgekehrte Herr fordert vom Knechte
Rechenschaft über das ihm anvertraute Pfund.

6) Die berichtigte Zeichnnng des Lebens der holländischen
Maler danken wir vornehmlich der neueren Forschung ihrer Heimat-
genossen Scheltema, Westrheene, Vosmaer, van der Willigen,
Stuers, Bredius u. A. Eine vortreffliche Leistung bleibt noch
immer das Werk von W. Burger (Thorö): Nnsees äe ln lllol-
lnncle. 2 Bde. Paris 1868. Mag auch die Zuweisnng der Bil-
der an diesen oder jenen Maler in einzelnen Füllen nicht richtig
sein, so bleibt doch die künstlerische Würdigung der hollündischen
Meister, die lebensvolle Beschreibung ihrer Schöpsnngen geradezn
musterhast. Die künstlerische Kritik der alten Hollünder hat durch
Wilhelm Bode (Studien zur Geschichte der hollündischen Malerei
1883) die größte Förderung ersahren.

7) Vgl. E. Laspeyres, Geschichte der volkswirthschaftlichen
Anschauungen dcr Niederländer und ihrer Literatur zur Zeit der
Republik. Leipzig 1863.

8) Die antik-mythologischen Helden mußten sich in der nieder-
lündischen Kunst die gleiche Uebertragung in die unmittelbare
Gegenwart, die gleiche Umformung in das Naturalistische gesallen
lassen, wie die christlichen Heiligen.

9) Vgl. Notlo^, bi8tor^ ol tbs nniteä blotberlnncls srom
tbo cleatb ot William tbo 8ilent to tbo 8)nioä ok Dort. II. zn 217.

10) Die im Texte eitirten Strophen sind den „Proben alt-
hollündischer Volkslieder von O. L. B. Wolff, Greiz 1832" ent-
lehnt. Die Jllustration der Bilder dnrch poetische Texte wird
dnrch das Beispiel der hollündischen Maler selbst gerechtfertigt,
die, wie z. B. Jan Steen, aus ihren Gemülden nicht selten Verse,
gleichsam als Motto anbringen.

11) Mit den im Texte gegebenen Andentungen sind die Be-
schreibungen, welche Burger in seinen Nn8668 Ü6 1n IloUnnäe
über die Rembrandtschen Hauptwerke geliesert hat, zu vergleichen,
besonders die gelungenen Parallelen zwischen Rembrandt und den
italienischen Hanptmeistern, die Zurückweisnng Rubens in eine
untergeordnetcre Sphüre, dann die beiden Stellen: (I, 29 168 8^n-
äi68.) Nont Uintäröt 68t ÜNN8 668 t6t68 6xtrnorclinnir6M6nt vi-

II. 14
 
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