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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — Wien, 1.1913

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V. und VI. Lieferung (Mai 1914)
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Cornelis Poelenburg und seine Nachahmer, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20638#0151
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Die Wanderung zweier Biidchen aus der fürstiich Liechtensteinschen
Oaierie in Wien nach Eisgrub wurde oben erwähnt.
Sehr schwierig dürfte es sein, die nicht wenigen Werke des Haens-
bergen in ihren Wanderungen zu verfolgen, die in Hoets Katalogsammlung
Vorkommen und zumeist ohne Abmessungen verzeichnet stehen (Bd. 1.,
86, 108, 119, 127, 136, 302, 319, 414, 427, 490, 574, 580, und Bd. H und
Hl nach Register). »Vrouwtjes, curieus in een landschap«, oder »Eenige
badende en zittende Vrouwtjes in een aangenaam landschap <, oder »Twee
Landschapjes met naakte Beeldjes door Haansbergenc, wie sie auf alten
Auktionen vorgekommen sind, sind nicht ohne weiteres wieder zu finden.
Eher mag man mit einigen biblischen Darstellungen den Versuch machen,
sie wieder zu finden, z. B. mit »Eeen heylige Familie in een Landschap
met verscheyde Engeltjes, door Hansbergen, van zyn beste zoort h. 1 v.,
3 d., br. 4 v. 8 d.«, einem Bilde, das 1744 auf der Auktion P. de Klok in Amster-
dam vorgekommen ist (nach Hoet, 11, S. 138), oder mit einer »Kersnagt«,
die 1742 in der Versteigerung N. C. Hasselaar zu Amsterdam verzeichnet
steht (Hoet, H, S. 52).
Eine näher gekennzeichnete mythologische Darstellung: Apollo und
Daphne, die 1767 im Haag vorgekommen ist (Hoet, 111, S. 650), macht eine
Ausnahme unter den alten Anführungen, die gewöhnlich nur im allgemeinen
auf kleine Bilder mit entkleideten Mädchen hinweisen.
Die Anhaltspunkte bei Descamps (vies des peintres, 111, 1760, S. 123 f.)
dürften ohne langwierige, ganz besondere Forschungen nicht zu sicheren
Nachweisen Anlaß geben. Descamps bringt zuerst einen kurzen Auszug
aus Houbraken und sagt nach Einschaltung einiger ästhetischer Betrachtungen
über Haensbergen: Hl a laisse trop peu de tableaux de son bon temps,
et trop de ceux qui ont contribue ä sa fortune. On en trouve beaucoup
en Hollande et fort peu en France. — J'en connois un chez M. van
Slingelandt, Bourguemestre ä la Haye: il represente une baigneuse et deux
autres d'un beau fini. Chez M. Bisschop ä Rotterdam, 1 un represente une
dame ä sa toilette, l'autre un enfant et sa nourrice avec quelques autres
figures.«
Als Bestandteil der Sammlung W. A. Taree im Haag 1777 wird bei
Ch. Blanc im »Tresor de la curiosite«, 11, S. 394, genannt ein: »Sujet Capital,
representant Diane au bain tres finement peint«. (16" X 12".) Brachte 249
holl. Gulden.
Gegen 1792 kannte Hirsching in der Casseler Galerie ein Bildchen
von Haensbergen, dessen Beschreibung ungefähr dem Haensbergen bei
Figdor entspricht (siehe oben), ln den Katalogen einiger Galerien, welche
Werke von Haensbergen besitzen, wie z. B. der Dresdner, Schweriner, Sankt
Petersburger Galerie, sind nach Möglichkeit die früheren Besitzer ge-
nannt.
Aus neueren Versteigerungsverzeichnissen habe ich notiert: ein Bildnis
aus der Kölner Auktion bei Heberle vom März 1902, ein weiteres (mit der
Jahreszahl 1695) aus der Amsterdamer Auktion bei Er. Müller vom November
1906, ein Damenbildnis, monogrammiert und datiert mit 1695 aus der
Auktion bei Hirschler in Wien im April 1906, von der es zu einem Wiener
Architekten gelangt ist, und ein weiteres Bildnis aus der Berliner Auktion
bei Lepke vom Oktober 1909 (Abbildung im Katalog, Taf. 14).
 
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