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4. Nichtgespannte Ölskizzen wurden durch das Bepinsein mit Zehamyi
wellig. Auf gespannten Skizzen habe ich noch nicht experimentiert.
5 Bei losen Farbpartikeln, die mit Zellamyl befestigt wurden, hat sich
die Farbe nicht verändert.
Zum Ausfüllen von Löchern in Holz ist eine Mischung von Kreide,
Gips oder Zinkweiß mit verdicktem Zellaruyl in Anwendung gebracht
worden. Diese Masse blieb, abgesehen von vereinzelt vorkommenden
Sprüngen, in Farbe und Härte unverändert.
(Das Zellamyl war durch Einwirkung der Luft zu Honigkonsistenz ver-
dickt worden.)
Mit Zellamyl behandelte, blasenartig erhöhte Farbschicht ist fest und
flach geblieben. Für diesen Zweck bewährt sich Zellamyl gut.
6. Karton für Rückseite von Zeichnungen etc. Zellamyl ist für diesen
Zweck ausgezeichnet, da er weder Schimmel noch Stockflecke aufkommen
läßt. Da die Solvents langsam verdunsten, darf der mit Zellamyl präparierte
Karton nicht vor 14 Tagen unter Glas gebracht werden, sonst wird das
Glas trüb. Als Beweis diene das Folgende:
Ich bestrich ein Blatt Papier streifenweise mit Zellamyl, die Streifen je
1 cm auseinander, und legte es unter Glas mit einem Luftraum von 1 cm
dazwischen. Nach einer Woche zeigten sich trübe Streifen am Glas, diese
wurden abgewischt, aber nach zwei Monaten kamen sie wieder, aber dies-
mal schwächer. Nachdem das Glas abermals davon befreit worden war,
blieb es klar.
7. Zellamyl eignet sich nicht als letzter Schutzfirnis auf Gemälde. Er
springt zwar nicht und soweit meine Beobachtungen reichen, verursacht er
auch kein Springen der Farben. Ich habe neulich eine halb trockene Öl-
skizze damit gefirnist, um in Erfahrung zu bringen, ob der Zellamyl selbst
oder die Farbe durch ihn springt. Wenn ein Ölgemälde noch ziemlich neu,
sage ein bis zwei Jahre alt, ist, löst der Zellamyl die Farbe auf. Ein anderer
Nachteil besteht darin, daß er nur mit Amylazetat und Azeton wieder ent-
fernt werden kann, und diese Mittel lösen die Ölfarbe augenblicklich auf.
Da Zellamyl in manchen Fällen schon in der Flasche braun wird, folgt
es, daß er sich auch auf Bildern, und zwar ganz unegal, verfärbt — er
durchdringt die dünngemalten Stellen und bei den pastosen bleibt er auf
der Oberfläche.
Wenn ganz frisch auf Papier aufgetragen, kann er mit Amylazetat und
durch Pressen zwischen zwei Blatt Löschpapier wieder entfernt werden.
Schon nach kurzer Zeit ist die Entfernung unmöglich, denn der Zellamyl
durchdringt die Poren und Fasern des Papiers sehr rasch und verbindet sich
mit denselben Unter dem Mikroskop sieht man deutlich die braune Verfärbung.
Vielleicht wäre es angebracht, Zellamyl sechs Monate lang in einer
wasserklaren Glasflasche starkem Tageslicht auszusetzen, damit es seine Ver-
änderung durchmacht und nach Gebrauch nicht mehr nachdunkelt.
Meiner Erfahrung nach springt Zellamyl nicht aufHolz, Wachs, Ol oder
Tempera, wenn sie trocken und hart sind.
Es ist nicht ratsam, Zellamyl auf Papier anzuwenden; es gibt viele
Firnisse zu diesem Zweck, welche die Probe ihrer Güte und Zweckmäßig-
keit hundert Jahre lang bestanden haben und deren Vor- und Nachteile gut
bekannt sind.
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4. Nichtgespannte Ölskizzen wurden durch das Bepinsein mit Zehamyi
wellig. Auf gespannten Skizzen habe ich noch nicht experimentiert.
5 Bei losen Farbpartikeln, die mit Zellamyl befestigt wurden, hat sich
die Farbe nicht verändert.
Zum Ausfüllen von Löchern in Holz ist eine Mischung von Kreide,
Gips oder Zinkweiß mit verdicktem Zellaruyl in Anwendung gebracht
worden. Diese Masse blieb, abgesehen von vereinzelt vorkommenden
Sprüngen, in Farbe und Härte unverändert.
(Das Zellamyl war durch Einwirkung der Luft zu Honigkonsistenz ver-
dickt worden.)
Mit Zellamyl behandelte, blasenartig erhöhte Farbschicht ist fest und
flach geblieben. Für diesen Zweck bewährt sich Zellamyl gut.
6. Karton für Rückseite von Zeichnungen etc. Zellamyl ist für diesen
Zweck ausgezeichnet, da er weder Schimmel noch Stockflecke aufkommen
läßt. Da die Solvents langsam verdunsten, darf der mit Zellamyl präparierte
Karton nicht vor 14 Tagen unter Glas gebracht werden, sonst wird das
Glas trüb. Als Beweis diene das Folgende:
Ich bestrich ein Blatt Papier streifenweise mit Zellamyl, die Streifen je
1 cm auseinander, und legte es unter Glas mit einem Luftraum von 1 cm
dazwischen. Nach einer Woche zeigten sich trübe Streifen am Glas, diese
wurden abgewischt, aber nach zwei Monaten kamen sie wieder, aber dies-
mal schwächer. Nachdem das Glas abermals davon befreit worden war,
blieb es klar.
7. Zellamyl eignet sich nicht als letzter Schutzfirnis auf Gemälde. Er
springt zwar nicht und soweit meine Beobachtungen reichen, verursacht er
auch kein Springen der Farben. Ich habe neulich eine halb trockene Öl-
skizze damit gefirnist, um in Erfahrung zu bringen, ob der Zellamyl selbst
oder die Farbe durch ihn springt. Wenn ein Ölgemälde noch ziemlich neu,
sage ein bis zwei Jahre alt, ist, löst der Zellamyl die Farbe auf. Ein anderer
Nachteil besteht darin, daß er nur mit Amylazetat und Azeton wieder ent-
fernt werden kann, und diese Mittel lösen die Ölfarbe augenblicklich auf.
Da Zellamyl in manchen Fällen schon in der Flasche braun wird, folgt
es, daß er sich auch auf Bildern, und zwar ganz unegal, verfärbt — er
durchdringt die dünngemalten Stellen und bei den pastosen bleibt er auf
der Oberfläche.
Wenn ganz frisch auf Papier aufgetragen, kann er mit Amylazetat und
durch Pressen zwischen zwei Blatt Löschpapier wieder entfernt werden.
Schon nach kurzer Zeit ist die Entfernung unmöglich, denn der Zellamyl
durchdringt die Poren und Fasern des Papiers sehr rasch und verbindet sich
mit denselben Unter dem Mikroskop sieht man deutlich die braune Verfärbung.
Vielleicht wäre es angebracht, Zellamyl sechs Monate lang in einer
wasserklaren Glasflasche starkem Tageslicht auszusetzen, damit es seine Ver-
änderung durchmacht und nach Gebrauch nicht mehr nachdunkelt.
Meiner Erfahrung nach springt Zellamyl nicht aufHolz, Wachs, Ol oder
Tempera, wenn sie trocken und hart sind.
Es ist nicht ratsam, Zellamyl auf Papier anzuwenden; es gibt viele
Firnisse zu diesem Zweck, welche die Probe ihrer Güte und Zweckmäßig-
keit hundert Jahre lang bestanden haben und deren Vor- und Nachteile gut
bekannt sind.
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