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das Denkmal befindet, ist ziemlich dunkel. Doch ist die Inschrift auf dem
symmetrisch gegenüberliegenden Grabmal der Malersgattin vollkommen deut-
lich zu unterscheiden. Das Denkmal für Frau von Roettiers ist als Gegenstück
zum Malergrab komponiert, ist also von ähnlichem Reichtum der Ausstattung.
Statt des Medaillons mit dem Bildnis gewahrt man hier nur ein einfaches
Wappen. Laut Inschrift ist Frau von Roettiers, die mit dem Mädchennamen
Johanna de Hacquet hieß, 1734 gestorben. — Ich gestehe ein, daß ich der
Sache in der Wiener Ortsliteratur und in Urkunden noch nicht mit er-
schöpfendem Eifer nachgegangen bin. Gelegentlich sind mir recht gute Bilder
untergekommen, die in dieselbe Gruppe gehören und vielleicht von J. Ch
Roettiers gemalt sind. Deshalb mache ich auf den Künstler des besondern
aufmerksam.
HESSHAIMERS APOKALYPTISCHE REITER.
Ludwig Heßhaimer hat im Lauf der jüngsten Jahre eine überaus
bedeutungsvolle Reihe von Kompositionen eines neuen Totentanzes ge-
schaffen. Die Greuel des Weltkrieges bildeten die Anregung und sind vom
Künstler in tief denkender, eigenartiger und überaus geschickt zeichnender
Weise bildlich und symbolisch dargestellt worden. Anbei bringen die
Studien und Skizzen, an eine Arbeit über die apokalyptischen Reiter (in
einem der früheren Bände) anknüpfend, die Abbildung der Heßhaimer-
schen apokalyptischen Reiter, und zwar nach dem Bleistiftentwurf zur
Radierung. Der ganze Zyklus, der zwar in ausgereiften Entwürfen vorliegt,
aber noch nicht ganz fertig radiert ist, wird den Titel erhalten: „Der Welt-
krieg, ein Totentanz. Eine radierte Dichtung in 14 Blättern “ Fr.
ZWEI BRIEFE VON FRIEDRICH GAUERMANN.
Zu den Mitteilungen über Friedrich Gauermann, unseren österreichi-
schen Landseer, die ich an verschiedenen Stellen veröffentlicht habe, füge
ich heute in den Studien und Skizzen auch zwei Briefe. Sie ergänzen
einigermaßen die Kenntnisse, die man vom Leben des Künstlers bisher ge-
wonnen hatte. Der eine Brief, den ich vor vielen Jahren von Freund Emmerich
Kastner (es ist der Richard-Wagner- und Beethoven-Kastner) zum Geschenk
erhalten habe, hat folgenden Wortlaut:
Außen:
„Sr. Wohlgeboren Herrn
Herrn Conrad Bühlmeier
Vergolder
Michaeler Durchhaus
in der Stadt in Wien“
(Poststempel:
Wr. Neustadt
17. Apr(il)
und: Wien 17 . . . .)
das Denkmal befindet, ist ziemlich dunkel. Doch ist die Inschrift auf dem
symmetrisch gegenüberliegenden Grabmal der Malersgattin vollkommen deut-
lich zu unterscheiden. Das Denkmal für Frau von Roettiers ist als Gegenstück
zum Malergrab komponiert, ist also von ähnlichem Reichtum der Ausstattung.
Statt des Medaillons mit dem Bildnis gewahrt man hier nur ein einfaches
Wappen. Laut Inschrift ist Frau von Roettiers, die mit dem Mädchennamen
Johanna de Hacquet hieß, 1734 gestorben. — Ich gestehe ein, daß ich der
Sache in der Wiener Ortsliteratur und in Urkunden noch nicht mit er-
schöpfendem Eifer nachgegangen bin. Gelegentlich sind mir recht gute Bilder
untergekommen, die in dieselbe Gruppe gehören und vielleicht von J. Ch
Roettiers gemalt sind. Deshalb mache ich auf den Künstler des besondern
aufmerksam.
HESSHAIMERS APOKALYPTISCHE REITER.
Ludwig Heßhaimer hat im Lauf der jüngsten Jahre eine überaus
bedeutungsvolle Reihe von Kompositionen eines neuen Totentanzes ge-
schaffen. Die Greuel des Weltkrieges bildeten die Anregung und sind vom
Künstler in tief denkender, eigenartiger und überaus geschickt zeichnender
Weise bildlich und symbolisch dargestellt worden. Anbei bringen die
Studien und Skizzen, an eine Arbeit über die apokalyptischen Reiter (in
einem der früheren Bände) anknüpfend, die Abbildung der Heßhaimer-
schen apokalyptischen Reiter, und zwar nach dem Bleistiftentwurf zur
Radierung. Der ganze Zyklus, der zwar in ausgereiften Entwürfen vorliegt,
aber noch nicht ganz fertig radiert ist, wird den Titel erhalten: „Der Welt-
krieg, ein Totentanz. Eine radierte Dichtung in 14 Blättern “ Fr.
ZWEI BRIEFE VON FRIEDRICH GAUERMANN.
Zu den Mitteilungen über Friedrich Gauermann, unseren österreichi-
schen Landseer, die ich an verschiedenen Stellen veröffentlicht habe, füge
ich heute in den Studien und Skizzen auch zwei Briefe. Sie ergänzen
einigermaßen die Kenntnisse, die man vom Leben des Künstlers bisher ge-
wonnen hatte. Der eine Brief, den ich vor vielen Jahren von Freund Emmerich
Kastner (es ist der Richard-Wagner- und Beethoven-Kastner) zum Geschenk
erhalten habe, hat folgenden Wortlaut:
Außen:
„Sr. Wohlgeboren Herrn
Herrn Conrad Bühlmeier
Vergolder
Michaeler Durchhaus
in der Stadt in Wien“
(Poststempel:
Wr. Neustadt
17. Apr(il)
und: Wien 17 . . . .)