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Stackelberg, Otto Magnus von
Der Apollotempel zu Bassae in Arcadien und die daselbst ausgegrabenen Bildwerke — Rom, 1826

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https://doi.org/10.11588/diglit.1037#0008
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ERSTE ABTHEILUNG.

DAS TEMPELGEBÄUDE,

die Grabungen und deren Ergebnisse.

Am Rande tiefer Bergschluchten, in denen die Neda entspringt, steht auf dem Berge
Cotyliiis in Arcadien der verfallene Tempel des Apollo Epicurius. Die jähe Tiefe, die er überragt,
ist in den Windungen der Schluchten an Quellen mit Platanen, an Berghangen mit Eichwäldern
bedeckt. Aus den dunklen, schattigen Abgründen erheben sich nackte, graue Felsenrücken, über
welche häufig Adler kreisen. Regenströme haben in der Zeiten Dauer tiefe Furchen diesen uralten
Gebirgen eingegraben, ihre durch Verwitterung zerschellten Gipfel Steingerölle in die Furchen ge-
häuft. Die Pfade verlieren sich in der Wildnifs der Gebirgsgegend; vor Alter niedergestürzte Stämme
und Giefsbäche sperren den Zugang; überall stellen sich Schwierigkeiten und Beschwerden der An-
näherung zu dem Tempel entgegen. Der steile Abhang des Cotylius bietet dem Wanderer nur einen
Ruheort, die dem Gipfel nahe Beugung eines kleinen, abgesonderten Bergthals, welches das Ende
der ansehnlichsten Schlucht des Berges ist und das Heiligthum mit seinen Nebengebäuden enthielt.
Dieser Ort hiefs in Dorischer Mundart Bassä1), die Schluchten, und der Name selbst bezeichnet
am Cotylius, Aem von xotvXj], die Höhlung, benannten Berge, vorzugsweise diese Gegend. Hier in
der wTilden Umgebung von Felsengruppen und hohen Eichen überraschen noch jetzt die Gebilde voll-
endeter Kunst, die geregelten, zierlich gearbeiteten Säulen des Tempels; deren glänzende Weifse,
durch das dunkle Laub der Bäume gehoben, einen sanften Schimmer verbreiten, wie die edle Rein-
heit ihrer Form ein stilles, inniges Behagen erweckt. Nichts läfst einen tiefern Eindruck von Ein-

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Nebengebäuden zeugen die weiter unten angeführten Reste.
 
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