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J. A. Stargardt <Berlin> [Hrsg.]
Sammlung Fritz Donebauer, Prag: Briefe, Musik-Manuscripte, Portraits zur Geschichte der Musik und des Theaters ; Versteigerung vom 6. bis 8. April 1908 — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.21457#0118
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| Wagner, Richard.]

derselben vor einem halben Jahre nichi zu denken sei, und insoferne haben Sie. mein
verehrtester Herr, vollkommen Recht, wenn Sie mir Geduld anrathen, da eben noch
keine Zeit verloren sei. Nichtsdestoweniger ist es mir aber von der unendlichsten
Wichtigkeit, dass ich bald, sehr bald erfahre, ob meine Oper definitiv angenommen und
zur Aufführung bestimmt sei . . .

Ach, könnten Sie sich einen Begriff von der Inbrunst machen, mit der ich
demuthvoll Sie anflehe, Ihr Möglichstes zu thun, um meiner Sache bald zu einem

i günstigen Ausschlag ZU verhelfen, so bin ich überzeugt, dass ich Sie nicht nur rühren
würde, sondern dass Sie in Ihrer übergrossen Güte mir auch in einem grossen Zuge
alle Unbescheidenheiten meiner ewigen Anliegen und zumal auch den Inhalt dieses
unsauberen Briefes aus vollem Herzen verzeihen würden" u. s. w.

968. — L. a. s. (französisch). (Paris) 23. XII. 1860. 2 p. i2ü.

,,. . ä l'apparence je vaux moins maintenant ä la veille de la representation de

Tannhäuser qu'ä Fete passe ... je ne suis chez (moi) que jusqu'a une heure, et puis
le soir, mais le soir je ne suis pas seul .

969. — L. a. s. Wien 24. I. 1863. 2 P- §°-

An Director Thome in Prag über eine geplante Aufführung von ,,Tristan u. Isolde".
„ . . . Ich mache für mich gar keine Einnahme-Bedingungen, sondern erbiete mich
einfach gegen eine entsprechende Aufenthaltsentschädigung die Hauptproben und Auf-
führungen meiner Oper zu leiten . ." Erwähnt seine Opern ..Lohengrin". „Tann-
häuser" u. ,.Rienzi".

970. — L. a. s. Wien 31. I. 1863. 1 p. 8°.

An Director Thome über sein in Prag zu gebendes Concert „wobei ich denn hoffe,
dass Sie zu der geneigten Einsicht gelangen werden, dass die Theilnahme des Publikums
für meine Leistungen sich nicht etwa nur auf den Effect einer ersten Bekanntschaft
beschränken wird . ."

971. — L. a. s. Penzing bei Wien 14. X. 1863. 1 p. 40.

An Albert Grafen Nostitz in Prag. „Eurer Exzellenz stets gütiger und rücksichts-
voller Gesinnung eingedenk, hoffe ich auch diesmal keine Fehlbitte zu tun, wenn ich
um deren Erlaubnis zur Mitwirkung der geeigneten Zöglinge des Konservatoriums
zunächst bei einem grossen Konzerte, welches ich, der Aufforderung dortiger Musik-
freunde entsprechend, am 1. Nov. d. J. in Prag zu geben beabsichtige, ganz ergebenst
ersuche. — In der Hoffnung, bei meinem diesmaligen Besuche so glücklich sein zu
können, Ew. Exzellenz mich persönlich vorstellen zu dürfen, sowie im voraus meinen
grössten Dank für die erhoffte gütige Erlaubnis aussprechend, verbleibe ich mit wahrer
Verehrung und Ergebenheit Ew. Exzellenz untertänigster Diener Richard Wagner."

Auf diesem Schreiben Richard Wagners schickte Albert Graf Nostitz, der Präsident
des Vereins zur Beförderung der Tonkunst, in einer Note a. s. dem Geschäftsleiter
Ritter v. Bohusch die Weisung zu „als sein Stellvertretter entscheidend zu verfügen u.
den H. Briefsteller zu verständigen". Allein Bohusch fühlte sich durch Wagner be-
leidigt, verständigte den Meister nicht, sondern wandte sich mit folgendem L. a. s. Prag
19. N. 1863. I. p. folio an den Conservatoriums-Director Kittl: „Beiliegenden Brief
Wagners und Nostitz' übersende ich Ihnen mit dem Bemerken, dass, da an der Zu-
stimmung der Herren Direktionsmitglieder zur Mitwirkung unserer Zöglinge nicht zu
zweifeln ist, ich präsidiell meine Bewilligung ertheile, jedoch mit dem Fl ... . Wagner,

der bei seiner letzten Anwesenheit in Prag mich gröblicher Weise ganz ignorierte,

nichts zu schaffen haben will, und mit ihm daher nicht korrespondieren werde. Haben
Sie daher die Güte, den Herrn Wagner in meinem Namen von der Bewilligung auf
Mitwirkung des Conserv.-Orchesters in seinem Konzerte in dem Falle zu verständigen,
als sie vom Standpunkte der Direktion unseres Instituts dagegen nichts einzuwenden
haben." — Als Beilage das deutsche und cechische Programm des unter Richard
Wagners persönlicher Leitung in Prag am 8. Februar 1863 abgehaltenen Conzertcs,
jenc> Cnnzertes, bei welchem sich Meister Richard Wagner Herrn Ritter von Bohusch'
allerhöchste Ungnade zugezogen hat.

972. — L. a. s. Bayreuth 27. VI. 1878. 3 p. 8°.

An Jauner. Sehr interessanter Brief über die Aufführung seiner „ Nibelungen" in Wien.
„ ... In München ist im Siegfried wieder „eigenen Eingebungen'4 gefolgt worden . .

Sammlung Fritz Donebauer-Prag.
 
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