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Zusammenfassung.
Wenn wir anf den Gang unserer Darstellung zurück-
blicken, so erhalten wir in gewissen Umrissen ein Gesamt-
bild vom Werden des modernen Buches, in dem der Ver-
leger durch seine Vermittlerrolle zwischen den ja noch
nicht organisierten Massen des empfangenden Publikums
und der produzierenden Schriftsteller eine immer größere
selbständige Bedeutung erhält. Der im Verein mit dem
Nationalreichtum zunehmende Luxus und die neue Er-
regung des geistigen Lebens prädisponieren eine bestimmte
Schicht, von einer eng zusammenhängenden Verleger-
gruppe auf die Weise berührt zu werden, daß sich ihre
Bedürfnisse immer mehr steigern. Andererseits gibt die
stetig wachsende Bevölkerung einer weit zahlreicheren
und bunteren Schar von Verlagen die Möglichkeit, den
Lesehunger im größten Stil anzureizen und mit Riesen-
massen von Stoff zu versorgen. Die schriftstellerische
Produktion tritt hiergegen an Bedeutung zurück: bei den
Kulturbüchern von den Neuausgaben mehr als ergänzt
und bei den Massenbüchern bureaukratisiert, scheint sie
zwar dem kaufenden Publikum nach wie vor als das Wich-
tigste am Buch, wird ihm aber so zurechtgemacht, daß es
trotz ungeheuer vermehrter Auswahl im Grunde weniger
wählt als bisher; in seiner Hilfslosigkeit gegenüber der
Fülle des Angebotes muß es sich unbewußt auf die Füh-
rung des Verlegers verlassen. Der Autor seinerseits ist,
wie im heutigen Konzertwesen der Musiker: entweder
Star oder Dirigent oder Orchestermitglied. Wer organi-
siert und leitet, ist das Konzertbureau.
Allerdings darf nicht vergessen werden, daß unser
Bild einseitig ist, weil es nur einen Ausschnitt aus dem
Zusammenfassung.
Wenn wir anf den Gang unserer Darstellung zurück-
blicken, so erhalten wir in gewissen Umrissen ein Gesamt-
bild vom Werden des modernen Buches, in dem der Ver-
leger durch seine Vermittlerrolle zwischen den ja noch
nicht organisierten Massen des empfangenden Publikums
und der produzierenden Schriftsteller eine immer größere
selbständige Bedeutung erhält. Der im Verein mit dem
Nationalreichtum zunehmende Luxus und die neue Er-
regung des geistigen Lebens prädisponieren eine bestimmte
Schicht, von einer eng zusammenhängenden Verleger-
gruppe auf die Weise berührt zu werden, daß sich ihre
Bedürfnisse immer mehr steigern. Andererseits gibt die
stetig wachsende Bevölkerung einer weit zahlreicheren
und bunteren Schar von Verlagen die Möglichkeit, den
Lesehunger im größten Stil anzureizen und mit Riesen-
massen von Stoff zu versorgen. Die schriftstellerische
Produktion tritt hiergegen an Bedeutung zurück: bei den
Kulturbüchern von den Neuausgaben mehr als ergänzt
und bei den Massenbüchern bureaukratisiert, scheint sie
zwar dem kaufenden Publikum nach wie vor als das Wich-
tigste am Buch, wird ihm aber so zurechtgemacht, daß es
trotz ungeheuer vermehrter Auswahl im Grunde weniger
wählt als bisher; in seiner Hilfslosigkeit gegenüber der
Fülle des Angebotes muß es sich unbewußt auf die Füh-
rung des Verlegers verlassen. Der Autor seinerseits ist,
wie im heutigen Konzertwesen der Musiker: entweder
Star oder Dirigent oder Orchestermitglied. Wer organi-
siert und leitet, ist das Konzertbureau.
Allerdings darf nicht vergessen werden, daß unser
Bild einseitig ist, weil es nur einen Ausschnitt aus dem