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Steinmann, Ernst
Rom in der Renaissance: von Nicolaus V. bis auf Julius II. — Berühmte Kunststätten, Band 3: Leipzig: Seemann, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.74094#0031
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l. Die Anfänge.

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Aber noch ein anderes Moment verleiht diesen Fresken des frommen Domini-
kaners einen unbeschreiblichen Wert. Als einzig erhaltenes einheitliches Monument
aus den Tagen Nicolaus' V. erregen sie dadurch vor allem unser Interesse,
daß sie auch das Tharakteristische jener glänzenden Aulturepoche so deutlich wider-
spiegeln. Tin neues Rom wollte Nicolaus V. aus den Trümmern des alten


^. S. Maria sopra Minerva (linkes Seitenschiff) Grabstein des
beato Angelico.

gründen, riesenhafte Baupläne beschäftigten feine Phantasie. Was Wunder, daß
auch Fra Angelico sich für das neue Tvangelium begeisterte, daß er statt monotoner
Pügellandschaften wie bisher seine Hintergründe mit Airchen und Palästen, mit
Säulenhallen und Festungsanlagen füllte? Fast alle Baupläne des Papstes, welche
sein Biograph so ausführlich beschreibt, die Wiederherstellung der Airchen und
Straßen, den Bau des Vaticans, die Befestigung der Stadt Rom, hat Fra Angelico
in seinen Fresken verherrlicht und dadurch sich selbst, dem Papste und seiner Zeit
ein einzigartiges, wundersam erdachtes, unvergängliches Denkmal gesetzt.
.Steinmann, Rom in der Renaissance.

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