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Rom in der Renaissance.
wurde, daß jderugino das Bild der Assunta an der Altarwand der Kapelle malen
mußte, mag inan die Erfüllung eines Gelübdes erkennen, das Sixtus an jenem
s5. August gethan, als er seine Truppen segnete, Zn: Untergänge Pharaos im
roten Meer treten die Melden der Schlacht von Tampo morto selber auf (Abb. 59);
neben dem glaubensmutigen Mofes, der singenden Mirjam, dem betenden Aron erscheinen
Roberto Malatesta in goldschimmernder Rüstung und seine Kampfgenossen Virginio
Orsini mit seinen Söhnen. Rechts und links von Moses halten ein jugendlicher
Ritter und ein weißbärtiger Kardinal die Sakramente der Kirche empor, mitten in
die alttestamentliche Umgebung sind die heiligsten Symbole des christlichen Glaubens
eingeführt. Ein strömender Regen, der die Geschütze der Feinde unbrauchbar machte,
59. Sixtinische Kapelle. Schule des Losimo Rosselli. Durchzug durchs rote Meer.
führte für die päpstlichen die günstige Wendung herbei, darum hagelt es aus schwer
herniederhängenden Wolken auch so unbarmherzig auf die Aegypter und ihren
König herab, dessen j?ferd sich eben in letzter verzweifelter Kraftanstrengung noch
einmal aus den Fluten emporhebt.
Der Sieg von Tampo morto ist ohne Zweifel der glänzendste kriegerische Ersolg
der stürmischen Regierung Sixtus' IV. gewesen, er hatte Rom in der That vor
einer allgemeinen Vlünderung bewahrt.
Der j^apst befahl daher fofort, eine ganze Bildstäche auf die Verherrlichung
dieses Ereignisses allein zu verwenden, und Botticelli wurde ohne weiteres angewiesen,
alle übrigen Scenen in: vorausgehenden Fresko mit zu verarbeiten. So hat er
hier vor allem schon die Berufung des Moses angebracht, welche doch ursprünglich
erst in: folgenden Gemälde als Typus dienen sollte, der Berufung der ersten Jünger
in: neuen Testament.
Rom in der Renaissance.
wurde, daß jderugino das Bild der Assunta an der Altarwand der Kapelle malen
mußte, mag inan die Erfüllung eines Gelübdes erkennen, das Sixtus an jenem
s5. August gethan, als er seine Truppen segnete, Zn: Untergänge Pharaos im
roten Meer treten die Melden der Schlacht von Tampo morto selber auf (Abb. 59);
neben dem glaubensmutigen Mofes, der singenden Mirjam, dem betenden Aron erscheinen
Roberto Malatesta in goldschimmernder Rüstung und seine Kampfgenossen Virginio
Orsini mit seinen Söhnen. Rechts und links von Moses halten ein jugendlicher
Ritter und ein weißbärtiger Kardinal die Sakramente der Kirche empor, mitten in
die alttestamentliche Umgebung sind die heiligsten Symbole des christlichen Glaubens
eingeführt. Ein strömender Regen, der die Geschütze der Feinde unbrauchbar machte,
59. Sixtinische Kapelle. Schule des Losimo Rosselli. Durchzug durchs rote Meer.
führte für die päpstlichen die günstige Wendung herbei, darum hagelt es aus schwer
herniederhängenden Wolken auch so unbarmherzig auf die Aegypter und ihren
König herab, dessen j?ferd sich eben in letzter verzweifelter Kraftanstrengung noch
einmal aus den Fluten emporhebt.
Der Sieg von Tampo morto ist ohne Zweifel der glänzendste kriegerische Ersolg
der stürmischen Regierung Sixtus' IV. gewesen, er hatte Rom in der That vor
einer allgemeinen Vlünderung bewahrt.
Der j^apst befahl daher fofort, eine ganze Bildstäche auf die Verherrlichung
dieses Ereignisses allein zu verwenden, und Botticelli wurde ohne weiteres angewiesen,
alle übrigen Scenen in: vorausgehenden Fresko mit zu verarbeiten. So hat er
hier vor allem schon die Berufung des Moses angebracht, welche doch ursprünglich
erst in: folgenden Gemälde als Typus dienen sollte, der Berufung der ersten Jünger
in: neuen Testament.