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Steinmann, Ernst
Rom in der Renaissance: von Nicolaus V. bis auf Julius II. — Berühmte Kunststätten, Band 3: Leipzig: Seemann, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.74094#0145
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S. Julius II.

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wir rechts von einer Gestalt zur anderen ein Wachsen der Verhältnisse, und eine
ähnliche Beobachtung machen wir links von dem mit gelindem Zwang in seine
Nische hineinkomponierten Joel bis zum gigantischen Jeremias, wo der Aünstler
ohne jede Anstrengung das höchste Wollen zur Vollendung geführt zu haben scheint.
Figurenreich, in kleinen Verhältnissen ausgeführt und daruni aus der Ferne schwer


WH. Der erste Akt der Uleltenschöpfuug.

genießbar, sind die drei zuerst entstandenen Darstellungen des Mittelfeldes, die Verspottung
Noahs, Sündflut und Opferscene; sie bieten auch in sich selber weniger Interesse
dar, wie die folgenden großartig einfachen Scenen aus der Schöpfungsgeschichte, die
alle in einen: Maßstab behandelt und von einem Geist beseelt sind. Obwohl im
Sündenfall (Abb. 99s zwei Scenen auf einer Fläche j)latz gefunden haben, ist doch eine
einheitliche Aomposition erreicht durch den fruchtbaren Gedanken, aus den: Baum-
stamme der Mitte Sünde und Strafe wie aus einer Wurzel entspringen zu lassen.
Links kauert unter dem Laubdache das wunderschöne, von süßer Sinnlichkeit erregte

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