H. Innocenz VIII. und Alexander VI.
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der Aardinal von 5. Elemente, ließ ihnr von Mino da Fiesole und Andrea Bregno
das prächtige Grabmal errichten und bestimmte die Aapelle für sich selbst zur
Ruhestätte. Aber die Malereien wurden, wenn wir nach dem reichen Grotesken-
schmuck urteilen dürfen, erst später ausgeführt und entstanden wahrscheinlich erst,
nachdem Pinturicchio die Fresken in der Tngelsburg vollendet Hatte. Das kleine
Heiligtum ist dem Hieronymus geweiht, dessen Lebensgeschichte in kleinen Verhält-
nissen von Schülerhänden oben in den Lünetten geschildert worden ist, der auch in
93. jdinturicchio. Deckenmalerei im Lhor von 5. Maria del Poxolo.
stillem Gebet an der Anbetung des Rindes teilnimmt, die der Meister selbst über
dem Altar in Fresko ausgeführt hat (Abb. 92). Dies Lieblingsthema der umbrifchen
Schule ist in derselben ruhig-andächtigen Stimmung geschildert worden, wie von j)eru-
gino im Triptychon der Villa Albani, aber welch ein Frühlingszauber ruht über der
grünen Gebirgslandschaft, wo fern am Horizont, hinter duftig blauen Bergen, der
erste Glanz des Morgens sichtbar wird! Joseph, der bei Perugino wie die anderen
anbetend auf die Anie gesunken ist, schläft hier in süßer Ruhe an einen Baum-
stamm angelehnt, und das Rind, welches bei dem älteren Meister so stillvergnügt
am Boden liegt, strebt bei dem Schüler mit Händen und Füßen zur Mutter empor.
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der Aardinal von 5. Elemente, ließ ihnr von Mino da Fiesole und Andrea Bregno
das prächtige Grabmal errichten und bestimmte die Aapelle für sich selbst zur
Ruhestätte. Aber die Malereien wurden, wenn wir nach dem reichen Grotesken-
schmuck urteilen dürfen, erst später ausgeführt und entstanden wahrscheinlich erst,
nachdem Pinturicchio die Fresken in der Tngelsburg vollendet Hatte. Das kleine
Heiligtum ist dem Hieronymus geweiht, dessen Lebensgeschichte in kleinen Verhält-
nissen von Schülerhänden oben in den Lünetten geschildert worden ist, der auch in
93. jdinturicchio. Deckenmalerei im Lhor von 5. Maria del Poxolo.
stillem Gebet an der Anbetung des Rindes teilnimmt, die der Meister selbst über
dem Altar in Fresko ausgeführt hat (Abb. 92). Dies Lieblingsthema der umbrifchen
Schule ist in derselben ruhig-andächtigen Stimmung geschildert worden, wie von j)eru-
gino im Triptychon der Villa Albani, aber welch ein Frühlingszauber ruht über der
grünen Gebirgslandschaft, wo fern am Horizont, hinter duftig blauen Bergen, der
erste Glanz des Morgens sichtbar wird! Joseph, der bei Perugino wie die anderen
anbetend auf die Anie gesunken ist, schläft hier in süßer Ruhe an einen Baum-
stamm angelehnt, und das Rind, welches bei dem älteren Meister so stillvergnügt
am Boden liegt, strebt bei dem Schüler mit Händen und Füßen zur Mutter empor.
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