5. Julins II.
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ein Wunder nach dem anderen wirkende Weltenschöpfer, in dessen weit ihn um-
flatternden Mantel sich die Heerscharen des Himmels wie in einer Wolke verbergen!
Hat Michelangelo, dem ja der Mensch in seiner Aunst stets das höchste
Problem, das einzig würdige, gewesen ist, hier einen Adamtypus geschaffen, der für
alle Zeiten Bedeutung hat, so erfand er erst in: folgenden Bilde das ewig gültige
Idealbild ^ehovahs (Abb. s02). Wie den Erdball freundlich schimmernd das Blau des
Himmels umspannt, so breitet der Allumfasser, der Allerhalter segnend seine Hände über
die neue Welt, auf welche sich sein Auge ernst und liebevoll herniedersenkt. Wir sehen
hier den Schluß der Schöpfungsgeschichte in Darben ausgedrückt: ,und Gott sah an
alles, was er gemacht hatte, und siehe da, es war sehr gub.
t07. Die Lumaeische Sibylle.
I08. Die Libische Sibylle.
Die Scheidung von Sonne und Mond, die Teilung von Erde und Wasser
zeigt uns Zehovah noch einmal in mächtig erregter Schöpferthätigkeit (Abb. s03). Wie
der Sturmwind fährt er durch den Weltenraum dahin, und die furchtbarste Araft-
anstrengung durchzittert seinen Mesenleib, wie er das Werdewort spricht; ja, im ersten
Akt der Weltenschöpsung scheint er sich selber erst durch einen unerhörten Willensakt
aus der Materie emporzuringen (Abb. WH).
Bedeuten die Vorfahren Lhristi weiter nichts als die große Menschheit von
Noah bis aus Ehristus, welche, unter den: Fluche der Sünde seufzend, des Erlösers
harrt, so verkörpern Propheten und Sibyllen die idealen Uräfte, welche unter der
stumpfen Menge Glauben und Hoffnung lebendig erhalten. Und doch sind gerade
diese Gestalten besonders individuell gebildet, in ihnen offenbart sich die siegreiche
Entwickelung des Genius an: klarsten, wenn wir sehen, wie sie mehr und mehr an
Uraftfülle und Gedankenreichtum wachsen. Auf der prophetischen Delphica (Abb. s05),
welche die jüngste unter ihren Schwestern ist, ruht noch ein Abglanz klassischer Schönheit;
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ein Wunder nach dem anderen wirkende Weltenschöpfer, in dessen weit ihn um-
flatternden Mantel sich die Heerscharen des Himmels wie in einer Wolke verbergen!
Hat Michelangelo, dem ja der Mensch in seiner Aunst stets das höchste
Problem, das einzig würdige, gewesen ist, hier einen Adamtypus geschaffen, der für
alle Zeiten Bedeutung hat, so erfand er erst in: folgenden Bilde das ewig gültige
Idealbild ^ehovahs (Abb. s02). Wie den Erdball freundlich schimmernd das Blau des
Himmels umspannt, so breitet der Allumfasser, der Allerhalter segnend seine Hände über
die neue Welt, auf welche sich sein Auge ernst und liebevoll herniedersenkt. Wir sehen
hier den Schluß der Schöpfungsgeschichte in Darben ausgedrückt: ,und Gott sah an
alles, was er gemacht hatte, und siehe da, es war sehr gub.
t07. Die Lumaeische Sibylle.
I08. Die Libische Sibylle.
Die Scheidung von Sonne und Mond, die Teilung von Erde und Wasser
zeigt uns Zehovah noch einmal in mächtig erregter Schöpferthätigkeit (Abb. s03). Wie
der Sturmwind fährt er durch den Weltenraum dahin, und die furchtbarste Araft-
anstrengung durchzittert seinen Mesenleib, wie er das Werdewort spricht; ja, im ersten
Akt der Weltenschöpsung scheint er sich selber erst durch einen unerhörten Willensakt
aus der Materie emporzuringen (Abb. WH).
Bedeuten die Vorfahren Lhristi weiter nichts als die große Menschheit von
Noah bis aus Ehristus, welche, unter den: Fluche der Sünde seufzend, des Erlösers
harrt, so verkörpern Propheten und Sibyllen die idealen Uräfte, welche unter der
stumpfen Menge Glauben und Hoffnung lebendig erhalten. Und doch sind gerade
diese Gestalten besonders individuell gebildet, in ihnen offenbart sich die siegreiche
Entwickelung des Genius an: klarsten, wenn wir sehen, wie sie mehr und mehr an
Uraftfülle und Gedankenreichtum wachsen. Auf der prophetischen Delphica (Abb. s05),
welche die jüngste unter ihren Schwestern ist, ruht noch ein Abglanz klassischer Schönheit;