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Steinmann, Ernst
Rom in der Renaissance: von Nicolaus V. bis auf Julius II. — Berühmte Kunststätten, Band 3: Leipzig: Seemann, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.74094#0069
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Z. Sixtus IV.

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nicht nur SS. Apostoli völlig unrgebaut und ausgeschmückt, viel mehr noch lag
ihm seine Titelkirche, S. Pietro in Vincoli, am Perzen, wo er den prächtigen Portikus
baute und am Altar die mit reichen Skulpturen verzierten Bronzethüren anbrachte,
welche noch heute die Retten Petri verschließen. Domenico entfaltete erst in späteren
Jahren eine umfassende bauliche Thätigkeit, und auch Raphael Riario begann den
berühmten Palast der Lancelleria erst zwei Jahre nach Sixtus' IV. Tode, aber der
Graf Girolamo, der erste päpstliche Nepot in des Wortes schlimmster Bedeutung,
begann sofort nach seiner Erhöhung den glänzenden Palast von St. Apollinare, der


qs. S. Maria del Poxolo.

Heute den Namen Altemps trägt, und mit dem Namen der Riario auch den
Lharakter ihrer Zeit fast ganz verloren hat.
Auch der Palast des Rodrigo Borgia — heute Sforza Lefarini —, dessen
über alle Blaßen prunkvolle Einrichtung Ascanio Sforza ausführlich beschrieben
hat, wurde völlig umgebaut, während sich das Paus des wackeren Stefano Nardini
mit dem malerischen Säulenhof unter dem Namen ,Palazzo del Governo Vecchio*
ziemlich unversehrt erhalten hat. Marco Barbo aber übertraf sie alle durch den
in riesigen Verhältnissen angelegten Palazzo diVenezia (Abb. HZ), dessen Bau er nach
dem Tode seines Oheims fortsührte, ohne ihn jedoch ganz zu vollenden. Noch Heute
sind in den inneren Räumen Freskobilder erhalten, welche die Thaten des Perkules
darstcllen und sich im Stile dem Pollajuolo nähern; Giovanni Dalmata hat den
 
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