27
Pinakothek kam] sei, so erfahren wir durch Boisseree277, ausdrücklicher Wille
des Königs gewesen - den Dürer habe der König selbst bezeichnet.
Laut einer "Eintheilungstafel" der Kataloge278 von 1829/1832, hing das Ge-
mälde an der "Wand gegen Norden", in der unteren Reihe. Die dichte Hängung
der Bilder (bis zu 4- bis 5-fach übereinander) entsprach den Gepflogenheiten der
damaligen Zeit und der Notwendigkeit, insgesamt 141 Werke in dem nicht allzu
großen Raum unterzubringen. Dort blieb die Dürer-Tafel (als "Eigenthum des
Königs von Bayern"279) bis sie nach der völligen Auflösung280 der Galerie (die
Moritzkapelle wurde wieder der Evangelischen Kirche überlassen) im Jahre
1882 - zusammen mit 156 anderen Bildern - an das bereits 1852 von Freiherrn
Hans von und zu Aufseß281 (1801-1872) gegründete Germanische Nationalmu-
seum282 in Nürnberg gelangte. Die Bilder kamen dort in neue für diesen Zweck
innerhalb des Museums eingerichtete Räume: Als am 17. März des Jahres 1882
die Gemälde aus der Moritzkapelle überführt wurden, standen der integrierten
Gemäldesammlung im Museum [zusätzlich zum Oberlichtsaal des nördlich ge-
legenen Viktoria-Baus - benannt nach der preußischen Kronprinzessin] auch
schon das Obergeschoß des südlich des zentralen Hofes gelegenen, nach dem
deutschen Kronprinzen Friedrich Wilhelm benannten Baus zur Verfügung283. Die
Albrecht Dürer zugeschriebene Holzschuher'sche Beweinung war 1896 nach-
weislich284 im Obergeschoß des Viktoriabaus untergebracht, der inzwischen Teil
des neu errichteten »Ostbaus« geworden war. Noch im Jahre285 1907/08 hing die
Tafel dort im nördlichen Saal (= Saal 84) - als »Nummer 144« - an der Ost-
wand. 1916 wurde der Grundstein gelegt zu dem von German Bestelmeyer286
entworfenen Galeriebau, der am 11. Dezember 1920 eröffnet werden konnte.
Die Galerie zog dann aus den bisherigen Sammlungsräumen in das neue Gebäu-
de.287 Die Holzschuher-Tafel (Inv.-Nr. Gm 165) wird dort heute in Raum 114
[neue Zählung] des ersten Obergeschosses als eine "Leihgabe des Wittelsbacher
Ausgleichsfonds"288 / Bayerische Staatsgemäldesammlungen ("HG 231"289) aus-
gestellt.
1.2. Die sog. »Zinsmeister-Kopie« von Riedenburg/Altmühl - die eigentliche
»Peller'sche« Kopie [1621/1622]?
Durch einen recht knappen Hinweis bei Anzelewsky290 ("Nach Mitteilung von
Franz Winzinger vom 29. 11. 1976") wurde ich auf diese Tafel aufmerksam; die
Kopie, auf der angeblich291 die »urprüngliche Form des bärtigen Kopfes« [des
Josef von Arimathäa] überliefert sei, hätte sich demzufolge in Riedenburg/Alt-
mühl befinden sollen.
Pinakothek kam] sei, so erfahren wir durch Boisseree277, ausdrücklicher Wille
des Königs gewesen - den Dürer habe der König selbst bezeichnet.
Laut einer "Eintheilungstafel" der Kataloge278 von 1829/1832, hing das Ge-
mälde an der "Wand gegen Norden", in der unteren Reihe. Die dichte Hängung
der Bilder (bis zu 4- bis 5-fach übereinander) entsprach den Gepflogenheiten der
damaligen Zeit und der Notwendigkeit, insgesamt 141 Werke in dem nicht allzu
großen Raum unterzubringen. Dort blieb die Dürer-Tafel (als "Eigenthum des
Königs von Bayern"279) bis sie nach der völligen Auflösung280 der Galerie (die
Moritzkapelle wurde wieder der Evangelischen Kirche überlassen) im Jahre
1882 - zusammen mit 156 anderen Bildern - an das bereits 1852 von Freiherrn
Hans von und zu Aufseß281 (1801-1872) gegründete Germanische Nationalmu-
seum282 in Nürnberg gelangte. Die Bilder kamen dort in neue für diesen Zweck
innerhalb des Museums eingerichtete Räume: Als am 17. März des Jahres 1882
die Gemälde aus der Moritzkapelle überführt wurden, standen der integrierten
Gemäldesammlung im Museum [zusätzlich zum Oberlichtsaal des nördlich ge-
legenen Viktoria-Baus - benannt nach der preußischen Kronprinzessin] auch
schon das Obergeschoß des südlich des zentralen Hofes gelegenen, nach dem
deutschen Kronprinzen Friedrich Wilhelm benannten Baus zur Verfügung283. Die
Albrecht Dürer zugeschriebene Holzschuher'sche Beweinung war 1896 nach-
weislich284 im Obergeschoß des Viktoriabaus untergebracht, der inzwischen Teil
des neu errichteten »Ostbaus« geworden war. Noch im Jahre285 1907/08 hing die
Tafel dort im nördlichen Saal (= Saal 84) - als »Nummer 144« - an der Ost-
wand. 1916 wurde der Grundstein gelegt zu dem von German Bestelmeyer286
entworfenen Galeriebau, der am 11. Dezember 1920 eröffnet werden konnte.
Die Galerie zog dann aus den bisherigen Sammlungsräumen in das neue Gebäu-
de.287 Die Holzschuher-Tafel (Inv.-Nr. Gm 165) wird dort heute in Raum 114
[neue Zählung] des ersten Obergeschosses als eine "Leihgabe des Wittelsbacher
Ausgleichsfonds"288 / Bayerische Staatsgemäldesammlungen ("HG 231"289) aus-
gestellt.
1.2. Die sog. »Zinsmeister-Kopie« von Riedenburg/Altmühl - die eigentliche
»Peller'sche« Kopie [1621/1622]?
Durch einen recht knappen Hinweis bei Anzelewsky290 ("Nach Mitteilung von
Franz Winzinger vom 29. 11. 1976") wurde ich auf diese Tafel aufmerksam; die
Kopie, auf der angeblich291 die »urprüngliche Form des bärtigen Kopfes« [des
Josef von Arimathäa] überliefert sei, hätte sich demzufolge in Riedenburg/Alt-
mühl befinden sollen.