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Steinraths, Felix J. F.
Albrecht Dürers Memorialtafeln aus der Zeit um 1500: Holzschuher-Epitaph - Glimm'sche Beweinung - Paumgartner-Altar; Rezeption, Forschungsstand und offene Fragen — Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien: Lang, 2000

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https://doi.org/10.11588/diglit.74231#0390
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710. J.C.S. Holzschuher (1788), S.8 f.; siehe auch Anmerkung 441 dieser Arbeit.
711. Siehe Anmerkung 443 dieser Arbeit.
712. Vgl. A. Weckwerth (1957), S.176; diesbezüglich P. Schoenen (1967), Sp.873
(im Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte): "Diese Denkmäler sind nicht
an den Begräbnisort gebunden, sind also ihrer Funktion nach keine Grabmäler.";
siehe dazu auch P. Schoenen (1967), Sp.878 f.
713. Siehe dazu Anmerkung 441 dieser Arbeit.
714. J.M. Trechsel (1736), S.99
715. Siehe Anmerkung 433 dieser Arbeit.
716. Es wäre wichtig zu erfahren, ob es für jene Zeit in Nürnberg überhaupt vorstell-
bar wäre, daß eine solch aufwendige Tafel in eine Kirche des »besitzlosen« Fran-
ziskanerordens gestiftet wurde.
717. Ursprünglich waren als Kaufpreis lediglich 130 fl. [Gulden] vereinbart worden.
Dürer, dem persönlich daran gelegen sein mußte, eine qualitätvolle Tafel nach
Frankfurt zu schicken, hatte seinem Auftraggeber - nach den schlechten Erfah-
rungen mit dem Gemälde für den Kurfürsten ("Die Marter der 10000 Christen")-
recht bald mitgeteilt, daß er "solches werckh [den Heller-Altar] um die fertigung
der hundert vnd 30 fl. reinisch nit kan verstreckhen" [S.66]; es sollte ihn niemand
mehr überreden "etwas verdingts" [etwas um einen festen Preis] zu machen
[S.65]; er bot Heller zwar an, es ihm auch zu dem vereinbarten Preis zu liefern
[S.66], doch gäbe ihm Heller statt der zugesagten 130 Gulden derer 200, so
würde er ihm eine Tafel schaffen, wie sie ihm nicht viele Leute machen könnten:
Dürer, der die Qualität seiner Arbeit und die Kosten der Farben betonte, machte
deutlich, daß er bei seiner Arbeit nicht gerne draufzahlen wolle. Die fertige Tafel
würde nicht unter 300 Gulden geschätzt werden [S.67], sie sei "des geldts wol
vnd mehr werth" [S.71] als die 200 Gulden, die er dafür von Heller haben wolle.
Anscheinend hätte Dürer die Tafel inzwischen zu einem höheren Preis loswerden
können ["Vnd ich sag euch, das man sie gleichsamb mit gewalt von mir hat ha-
ben wollen" / S.72]. Später schreibt er an Heller, daß er "nit desgleichen mehr ain
blatt wolt machen vnder fl. 400." [S.69] / "wolte furbas hin nit vierhundert gül-
den nemben, wider aine gemeß [Tafel] zu machen" [S.70]. Und offenbar hatte
Dürer tatsächlich einen entsprechenden Auftrag ("in der maß, fleiß und größ"
[S.72] der Heller-Tafel), für den er stolze 400 fl. bekommen hätte, abgelehnt:
"Das hab ich ihme [Georg Thurzo, Ehemann einer Angehörigen der Fugger in
Augsburg / + 1521] glatt abgeschlagen, den ich mieste zu ainem bettler darob
werden. Den gmaine gmäll will ich ain jahr ain hauffen machen, das niemandt
glaubte, das möglich were, das ain man thun möchte. An solchen mag man etwas
gewinnen. Aber das fleisig kleiblen gehet mir nit von statten. Darumb will ich
meines stechens auß warten. Vnd hette ichs bißhero gethan, so wollte ich vf mein
tag 1000 fl. reicher sein." [S.72]
- Zitate nach H. Rupprich (1956) = Bd.I, S.61-74
- Zu Kosten eines Altarwerkes, sowie zu Löhnen und Preisen um 1500 in der
Freien Reichsstadt Nürnberg siehe v.a. die Angaben in Kat. Kronach (1994),
Seite 253-256.
 
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