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1076. Es wäre bei einem solchen Eingriff durchaus möglich gewesen, die großen Fi-
guren der Eltern, vier der männlichen Kinder [als Tobias (1599-1650) / Hein-
rich Martin (1606-1635) / Christoph I. (1607-1681) / Wilhelm Bartholomäus
(1611-1669)] sowie zwei der weiblichen Kinder [als Anna Margaretha (1597-
1632) / Regina (1600-1632)] auf dem Bild zu belassen; drei der vier Söhne
Martin Pellers waren verheiratet: ein geschickter Übermaler hätte nur die Köpfe
der Holzschuher-Jungen der hinteren Reihe sowie den ältesten Holzschuher-
Sohn und rechts die Klosterschwester übermalen müssen; bei einer solchen
Vorgehensweise hätte der beauftragte Maler dann sogar die Grundeinteilung
der bestehenden Holzschuher-Wappen (Tobias: 1623 verheiratet / Heinrich
Martin: unverheiratet / Christoph I.: 1633 verheiratet / Wilhelm Bartholomäus:
1537 verheiratet) belassen können. Der reiche Kaufmann Martin Peller hatte
zudem im Laufe seines Lebens nur eine einzige Ehe geführt, weshalb auch eine
Hinzufügung einer weiteren Ehefrau nicht notwendig gewesen wäre; der nicht-
patrizische Käufer (Hierzu siehe meine Ausführungen in Anmerkung 86 dieser
Arbeit) bzw. dessen dankbare Erben mögen sogar ein gewisses Interesse daran
gehabt haben, das Wappen (Hierzu Anmerkung 1072 dieser Arbeit) der Familie
Peller (zusammen mit Ehewappen der Schmidmayr / Tetzel und Volckamer) auf
einer Dürer-Tafel angebracht zu sehen, die für einen zeitgenössischen Betrach-
ter - auch der Mode der Stifterfiguren nach zu urteilen - aus alter Nürnberger
Zeit stammte. Sollten die hier angestellten Mutmaßungen zutreffen, so wäre es
- dem Todesdatum der Kinder zu urteilen - wahrscheinlich, daß eine solche
oberflächliche Veränderung der Tafel einige Jahre nach dem überraschenden
(Hierzu siehe Seite 15 dieser Arbeit) Tode des Vaters (+ 1629) und nach dem
Tod der Mutter (+ 1641) vorgenommen wurde. Alle drei verheirateten Pel-
ler 'sehen Söhne (drei Haupterben der elterlichen Hinterlassenschaft; hierzu sie-
he die Seiten 15/16 dieser Arbeit), wären nach dem Absterben der Mutter noch
am Leben gewesen, die beiden verheirateten Töchter waren bereits beide 1632
verstorben.
- Hinsichtlich einer geeigneten Übersichtstafel zur »Genealogie Peller« siehe
G. Seibold (1977), S.CVIIL.
1077. Siehe Anmerkung 171 dieser Arbeit.
1078. Vgl. G.F. Waagen (1843), S.187; dort charakterisiert der Kunsthistoriker die
Figürchen folgendermaßen: "Die ziemlich einfach behandelten Familien-
portraite von lederbraunem Ton mit in Schwarz hineingezeichneten Köpfen
find geiftreich und lebendig. [...]"
1079. Siehe auch Anmerkung 1041 dieser Arbeit.
1080. Siehe dazu Anmerkung 1076 mit Anmerkung 1070 dieser Arbeit.
1081. Siehe Anmerkung 186 dieser Arbeit.
1082. Der nach einem Entwurf Dürers von 1508 angefertigte originale Rahmen hat
sich erhalten und befindet sich in Nürnberg im Germanischen Nationalmuseum
(Inv.-Nr. Pl 211 / Leihgabe der Stadt Nürnberg), wo er heute eine aus dem
19. Jahrhundert stammende Kopie der Originaltafel des Allerheiligenbildes aus
Wien ziert; der Rahmen der in Wien aufbewahrten originalen Dürertafel ist hin-
1076. Es wäre bei einem solchen Eingriff durchaus möglich gewesen, die großen Fi-
guren der Eltern, vier der männlichen Kinder [als Tobias (1599-1650) / Hein-
rich Martin (1606-1635) / Christoph I. (1607-1681) / Wilhelm Bartholomäus
(1611-1669)] sowie zwei der weiblichen Kinder [als Anna Margaretha (1597-
1632) / Regina (1600-1632)] auf dem Bild zu belassen; drei der vier Söhne
Martin Pellers waren verheiratet: ein geschickter Übermaler hätte nur die Köpfe
der Holzschuher-Jungen der hinteren Reihe sowie den ältesten Holzschuher-
Sohn und rechts die Klosterschwester übermalen müssen; bei einer solchen
Vorgehensweise hätte der beauftragte Maler dann sogar die Grundeinteilung
der bestehenden Holzschuher-Wappen (Tobias: 1623 verheiratet / Heinrich
Martin: unverheiratet / Christoph I.: 1633 verheiratet / Wilhelm Bartholomäus:
1537 verheiratet) belassen können. Der reiche Kaufmann Martin Peller hatte
zudem im Laufe seines Lebens nur eine einzige Ehe geführt, weshalb auch eine
Hinzufügung einer weiteren Ehefrau nicht notwendig gewesen wäre; der nicht-
patrizische Käufer (Hierzu siehe meine Ausführungen in Anmerkung 86 dieser
Arbeit) bzw. dessen dankbare Erben mögen sogar ein gewisses Interesse daran
gehabt haben, das Wappen (Hierzu Anmerkung 1072 dieser Arbeit) der Familie
Peller (zusammen mit Ehewappen der Schmidmayr / Tetzel und Volckamer) auf
einer Dürer-Tafel angebracht zu sehen, die für einen zeitgenössischen Betrach-
ter - auch der Mode der Stifterfiguren nach zu urteilen - aus alter Nürnberger
Zeit stammte. Sollten die hier angestellten Mutmaßungen zutreffen, so wäre es
- dem Todesdatum der Kinder zu urteilen - wahrscheinlich, daß eine solche
oberflächliche Veränderung der Tafel einige Jahre nach dem überraschenden
(Hierzu siehe Seite 15 dieser Arbeit) Tode des Vaters (+ 1629) und nach dem
Tod der Mutter (+ 1641) vorgenommen wurde. Alle drei verheirateten Pel-
ler 'sehen Söhne (drei Haupterben der elterlichen Hinterlassenschaft; hierzu sie-
he die Seiten 15/16 dieser Arbeit), wären nach dem Absterben der Mutter noch
am Leben gewesen, die beiden verheirateten Töchter waren bereits beide 1632
verstorben.
- Hinsichtlich einer geeigneten Übersichtstafel zur »Genealogie Peller« siehe
G. Seibold (1977), S.CVIIL.
1077. Siehe Anmerkung 171 dieser Arbeit.
1078. Vgl. G.F. Waagen (1843), S.187; dort charakterisiert der Kunsthistoriker die
Figürchen folgendermaßen: "Die ziemlich einfach behandelten Familien-
portraite von lederbraunem Ton mit in Schwarz hineingezeichneten Köpfen
find geiftreich und lebendig. [...]"
1079. Siehe auch Anmerkung 1041 dieser Arbeit.
1080. Siehe dazu Anmerkung 1076 mit Anmerkung 1070 dieser Arbeit.
1081. Siehe Anmerkung 186 dieser Arbeit.
1082. Der nach einem Entwurf Dürers von 1508 angefertigte originale Rahmen hat
sich erhalten und befindet sich in Nürnberg im Germanischen Nationalmuseum
(Inv.-Nr. Pl 211 / Leihgabe der Stadt Nürnberg), wo er heute eine aus dem
19. Jahrhundert stammende Kopie der Originaltafel des Allerheiligenbildes aus
Wien ziert; der Rahmen der in Wien aufbewahrten originalen Dürertafel ist hin-