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Steinraths, Felix J. F.
Albrecht Dürers Memorialtafeln aus der Zeit um 1500: Holzschuher-Epitaph - Glimm'sche Beweinung - Paumgartner-Altar; Rezeption, Forschungsstand und offene Fragen — Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien: Lang, 2000

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https://doi.org/10.11588/diglit.74231#0530
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- Im Nürnberger Staatsarchiv findet man auch in sechs Foliobänden [in Pappe
gebunden, mit Schweinsleder überzogen] das entsprechende Konzept von
der Hand Müllners: Reichsstadt Nbg., Handschriften Nr.22-27 (= Bd.I-VI).
2178. Auf welche der in der Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums aufbe-
wahrte Abschrift von Müllners Annalen sich Heinz Braune bezogen ("S.452")
hat ist unklar.
2179. C.G. v. Murr (1786), Aufzählung der von Dürer »in Oel gemalten Stuecke«,
S.99 f.: "[...] Stephan Paumgaertner, ift als St. Georg, und fein Bruder Lukas
als Euftachius oder Hubertus, auf den Fluegeln abgebildet. [...]" (S.99)
2180. Diesen wesentlichen Punkt übersieht E. Flechsig (1928), Bd.l, S.391 f. wenn
er die Identifizierung der Flügelfiguren angreift und dabei von »Küsterweis-
heit« und »Fabeleien« spricht.
- H. Wölfflin (1905), S.115: "[...] für unsere Gesinnung ist es kaum verständ-
lich dabei, wie solche Figuren Portraitfiguren, Stifterfiguren in der Maske von
Heiligen sein durften [...]"
2181. Ausnahmen: * Die ehemaligen Innenseiten des Flügelpaares von A. Dürers
sog. "Jabach'schen Altar", um 1503/05
- Hierzu Anmerkung 145 dieser Arbeit.
* Albrecht Dürers "Die Muttergottes mit der Nelke", 1516
München, Alte Pinakothek (Inv.-Nr.4772)
2182. - A. v. Eye (1869) S.402 f. glaubte nicht zu irren, wenn er »auf den ersten
Blick« - wohl aufgrund einer gewissen physiognomischen Ähnlichkeit - so-
wohl im Ritter des Kupferstiches B.98 "Ritter, Tod und Teufel" (Düsseldorf,
Sammlung C.G. Boerner) von 1513, als auch im Hl. Eustachius des Paumgart-
ner-Altars, dieselbe Person - nämlich Stephan Paumgartner - erkannte, auf
dessen Namen er auch das »S« auf der »Monogrammentafel« des Kupfer-
stiches bezog; sogar die Felsenschlucht mit der Burg im Hintergrund sei
»dieselbe«. Es sei kein Zweifel, daß Kupferstich und Gemälde in Beziehung
zueinander stehen, und beide dargestellten Personen »dieselben« seien. Er
irrte. Der einzige Punkt, in dem Kupferstich und Gemälde in gewisser Bezie-
hung stehen, war, daß sich der Übermaler (im 17. Jahrhundert) bei der Ver-
änderung des rechten Flügels am Kupferstich orientiert hatte (Siehe Anmer-
kung 1923 dieser Arbeit); es mag sein, daß bereits ihm die Ähnlichkeit der
beiden Ritter aufgefallen war. Als »Modell« für den Kupferstich [somit insbe-
sondere (!) für die dem bekannten Kupferstich zugrundeliegende Pinselzeich-
nung W.176, hierzu Anmerkung 2205 dieser Arbeit] scheint Dürer vielmehr
ein Knecht Steffan und Lukas Paumgartners, der nürnbergische »Einspänni-
ger« [= Kleintransporteur] namens Philipp Linkh, gedient zu haben; dies geht
zumindestens aus einer in den Mitteilungen des Vereins für Geschichte der
Stadt Nürnberg (Siehe Anmerkung 2595 dieser Arbeit) veröffentlichten hand-
schriftlichen Aufzeichnung hervor, die offenbar aus dem Paumgärtnerischen
Archiv (Siehe Anmerkung 2596 dieser Arbeit) stammt: "Sonsten hat Albr:
Dürer [...] in dafs Kupfer gebracht, Ingleichen auch absonderlich einen Gaist-
lichen Ritter mit den Todt, Vnnd Teuffel oder gespenst Reutter Namens Philip
 
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