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Stieglitz, Christian Ludwig
Archaeologie der Baukunst der Griechen und Römer (Band 2,1) — Weimar, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.4782#0005
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/f. I, Abschnitt. Tempel;

'freye, auf-Höhen gelegene Plätze, wo man Altäre
aus Asche oder Erde errichtete a). Oder man op-
ferte den Göttern in Hainen, die wegen der feyer-
lichen und heiligen Stille hierzu ein sehr schickli-
cher Ort waren. Daher wurden die heiligen Haine
oft noch in den folgenden Zeiten heybehalten, als
man Tempel errichtete, die man hisweilen ent-
weder in Hainen anlegte, oder mit Bäumen um-
pfhnzte. /

Bald aber widmete man den Göttern besondere
Gebäude., die, sehrVwahrscheinlich, bey jeder Na-
tion von eben der Art wie diejenigen waren, die
sie zu ihrer eignen Wohnung gewählt hatte , nur
dafs sich dieselben durch Gj öfse auszeichneten.
Dip Höhlen - Bewohner verehrten ihre Götter in
'unterirdischen, in Felsen und Berge eingegrabenen
Orten, und die Nationen, die in Hütten wohnten,

c) Erde war vielleicht das erste Materiale der Altäre,
und die Altäre aus Asche entstanden nachher, da man
auf "Altären von Erde geopfert und die Asche gesammelt
hatte. Allein man kann auch im Anfange ohne Altäre
und auf der hlofsen Erde geopfert haben , und erst durch
die Asch.enli.aufen, die durch das-Veinrennen der Opfer
entstanden, auf die Erfindung der Altäre gekommen seyn.
Man fand bey den Griechen auch noch in spätem Zeiten
Altäre aus der Asche der Opferthiere. In dem heiligen.
Haine Altis , zu Olympia , waren die Altäre des Jupiter,
der Juno und des Pan von Asche, von denen der erstcre
sich durch seine Gröfse auszeichnete. Paus an. V. 13. 14.
15. . Ueberdies erwähnt er noch zwey solcher Altäre, den,
des Apollo Spondius, zu Theben, IX. 11, und den der Sa-
mischen Juno, zu Pergamus, V. 15.
 
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