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Stieglitz, Christian Ludwig
Archaeologie der Baukunst der Griechen und Römer (Band 2,1) — Weimar, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.4782#0327
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326 VII. 'Abschnitt. Naumachiern'

der Anwesenheit der Zuschauer. In wenig Minuten
war die Area mit Wasser erfüllt, und die -Schi&e
rüsteten sich zum Gefecht; Itaum aber war dies
geendigt, so war in kurzer Zeit alles Wasser wie-
der abgelaufen, und es wurden auf eben dem-
selben Platze Fechterspiele angestellt 9). Daher
sagt auch Martial r) in einem Epigramm auf die
Naumachie des Domitian:

Si cjuis ades longis serus spectator ab oris,
Cui lux prima sacri mu?ieris ista fuit,

Ne te deeipiat ratibus navalis Engo

Et par unda fretis, hie modo terra hat.

No« credis, spectes dum laxent aequora Martern,

1 Parva mora est, dices, hie modo pontus erat.

Die Naumachien zu Rom erhielten das Was-
ser entweder aus der Tiber, und wurden deswe-
gen nahe an diesem Flusse angelegt, oder es wur-
de ihnen durch Wasserleitungen zugebracht. Au-
gustus bestimmte eine eigene Wasserleitung, die
Aqua Alsietiria s), deren Wasser nicht gut und
zu keinem hauswirthschaftlichen Gebrauche dien-
lich war, zu den Naumachien, damit man nicht
genöthigt wurde, das Wasser anderer Leitungen
zu diesen Spieler* zu nehmen, und es den Be-
wohnern der Stadt zu entziehen.

q) Dio Cass, Lib. LXI. pag. 694. Lib. LXIr.
pag. 707.

7-) Martial. Lib. Spect. Epig. XXIV.

s~) Ftoutinus de Acjuaeduct. Lib. I. II. pag, 43,
»die. Adler,
 
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