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46 X. Abschnitt. Grabmähler.

tigcn Nachkommen eines Grofsen dadurch schmei»
cheln; bald errichteten solche Könige und Fürsten,
die es am wenigsten verdient hatten, sich selbst
und noch bey ihren Lebzeiten Denkmähler; bald
war es der Stolz eines Reichen, der sich und seine
Familie durch ein Monument verewigen wollte.
Söy es aber auch welche Ursache es wolle, die den
Grabmählern das Daseyn gegeben hat, so sind wir
doch den Alten für die Errichtung derselben Dank
schuldig, da sie es fast vorzüglich sind, die uns
mit der Kunst der alten Völker bekannt machen.
Die Pyramiden'der Aegypter, die in Felsen gehalte-
nen Gräber der Perser, die schönen und prächtigen
Denkmähler der Etrusker, Griechen und Römer,
die wir theils aus Beschreibungen, theils aus Rui-
nen kennen , sind gewifs eben so viel Denkmähler
des menschlichen Geistes, und sie zeigen uns den
höchsten Schwung der Kunst einer jeden Nation.

Zwcycricy .. , Die Etrusker und Griechen Wülsten schon früh-
Grabraäh™ zeitig das Verdienst ihrer Helden und Staatsmän-
ner zu schätzen; daher in ihren Ländern die vie-
len Denkmähler, die von so verschiedener Art wa-
ren, dafs sie von der gröfsten Simplicität bis zur,
gröfsten Pracht aufstiegen, und dadurch schon fast
allein, und ohne andere Monumente der Baukunst,
die .Geschichte dieser Kunst darstellen können.
Diese Denkmähler waren von zweyerley Art; ,entT,,
weder lasen die Verstorbenen an . der Stelle selbst
begraben, wo ihnen ein Denkmahl errichtet wurde, .
 
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