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XII. Abschnitt. Heerstrafsen. 137

Witterung und das Fuhrwerk den Weg nicht leicht
beschädigen konnte. B er gier, dem sich die Ge-
legenheit darbot, bey Rheims verschiedene Ruinen
alter römischer Heerstrafsen zu untersuchen, fand,
dafs der Bau derselben, in Absicht der von ver-
schiedenen Materialien über einander aufgebrach-
ten Schichten, der Anlage der Pavimente, oder der
aus Estrich geschlagenen Fufsboden in den Gebäu-
den der Römer, so wie sie Vitruv beschreibt g),
sehr gleich kam, nur dafs die Schichten der Stra-
fsen stärker waren, als die Schichten der Pavimente.

B er gier öffnete drey verschiedene Wege, und
bemerkte, dafs bey dem einen die Anzahl und die
Ordnung und' Folge der verschiedenen Schichten
ganz wie bey den Pavimenten war, bey dem andern
aber die Schichten eine andere Ordnung hatten,
und bey dem dritten sich eine gröfsere Anzahl von
Schichten befand. Den einen Weg, von dem sich
Beste in dem Garten eines Capuziner-Klosters zu
Rheims fanden, liefs B er gier neun Fufs tief aus-
graben, in welcher Tiefe der Boden erst zum Vor-
schein kam, auf dem der Weg erbaut war h). Zu
üh'terst auf dein Erdboden war, ein Zoll dick, ein
Cement von Kalk und Sand ausgebreitet. Hierauf
kam die erste Schicht von breiten platten Steinen,
die bis auf zehn Zoll hoch über einander gelegt

g) Vitruv. VII. I.

h) Bergier, Lib, II. Sect. i8- §• 2—7-
 
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