i6fl XIII. Abschnitt. Wohnhäuser.
lichkeit , nur eine bescheidene Ausschmückung
anzubringen, man suchte vielmehr durch sein
Haus sich bekannt zu machen, sich Ansehn zu
verschaffen, und glaubte vielleicht hierdurch so
glücklich und bey dem Volke beliebt zu werden*
wie Cnäus Octavius , - der durch die Erbauung ei-
nes grofsen sehr ansehnlichen Hauses, auf dem
Palalinischen Berge, sich den Weg zu der Würde
des Consulats bahnte *). Viele der reichen Rö-
mer bestrebten sich daher , in der Anlage und
Einrichtung ihrer Wohngebäude einander zu über-
treffen, und sie nicht nur durch Gröfse und Weit-
läufigkeit vor andern auszuzeichnen, sondern
auch alle mögliche Pracht und Verschwendung
daran glänzen zu lassen.
Der Redner Lucius Crassus war der erste,
der Säulen von ausländischen und zwar Hymetti-
schen Marmor in dem Atrium seines Hauses, das
auf dem Palatinischen Berge stand, anbrachte, zu
einer Zeit, da noch kein öffentliches Gebäude mit
marmornen Säulen prangte, daher ihn Marcus
Brutus, zum Scherz, die Palatinische Venus nann-
te y). Das Haus des Lepidus war zu seiner Zeit
da6 schönste in Rom, und die Stufen vor demsel-
ben bestanden aus Numidischen Marmor; demun-
geachtet aber wurde dieses Haus bald von andern
x~) C i c e r o , 1. c.
y) Plinius, H. N. XXXVI. 3. XVH. I.
lichkeit , nur eine bescheidene Ausschmückung
anzubringen, man suchte vielmehr durch sein
Haus sich bekannt zu machen, sich Ansehn zu
verschaffen, und glaubte vielleicht hierdurch so
glücklich und bey dem Volke beliebt zu werden*
wie Cnäus Octavius , - der durch die Erbauung ei-
nes grofsen sehr ansehnlichen Hauses, auf dem
Palalinischen Berge, sich den Weg zu der Würde
des Consulats bahnte *). Viele der reichen Rö-
mer bestrebten sich daher , in der Anlage und
Einrichtung ihrer Wohngebäude einander zu über-
treffen, und sie nicht nur durch Gröfse und Weit-
läufigkeit vor andern auszuzeichnen, sondern
auch alle mögliche Pracht und Verschwendung
daran glänzen zu lassen.
Der Redner Lucius Crassus war der erste,
der Säulen von ausländischen und zwar Hymetti-
schen Marmor in dem Atrium seines Hauses, das
auf dem Palatinischen Berge stand, anbrachte, zu
einer Zeit, da noch kein öffentliches Gebäude mit
marmornen Säulen prangte, daher ihn Marcus
Brutus, zum Scherz, die Palatinische Venus nann-
te y). Das Haus des Lepidus war zu seiner Zeit
da6 schönste in Rom, und die Stufen vor demsel-
ben bestanden aus Numidischen Marmor; demun-
geachtet aber wurde dieses Haus bald von andern
x~) C i c e r o , 1. c.
y) Plinius, H. N. XXXVI. 3. XVH. I.