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XIII. Abschnitt. Wohnhäuser. i89

Der Sims, worauf das Dach ruhte, war bisweilen
von gebrannter Erde, und so eingerichtet, dafs die

Traufe durch Löcher, die in gewissen Entfernun-

v
gen angebracht waren, ablaufen konnte ; in schlech-
ten Häusern aber bestand die Traufe insgemein
aus Bretern n).

Bisweilen wurden die Dächer gerade angelegt,
und ganz flach gemacht, um einen Platz zu ha-
ben, worauf man bey gutem Wetter sich aufhalten
konnte, um freye Luft und schöne Aussichten ge-
niefsen zu können. Auf solchen Dächern befan-
den sich oft Gärten, worin Obstbäume und andere
Bäirme gepflanzt waren. Die allen Schriftsteller,
welche dieser Gärten erwähnen o), geben uns keine
Nachricht, wie die Dächer zubereitet wurden, um
ohne Schaden des Hauses Gärten darauf anzulegen.
Unstreitig standen die Bäume in Töpfen und Kü-
beln ; denn wenn gleich die alten Schriftsteller vor*
grofsen Bäumen, von Obstgärten und Wäldern
sprechen, und man daher an Bäume denken könn-
te , die auf den Dächern selbst gepflanzt waren;
so sind doch diese Beschreibungen nicht wörtlich

Traume herunter fallen sali, av.qar^qiov, daher es vielleicht
nicht der Giebel selbst, sondern nur das Acroterium auf
der Spitze des Giebels, und die darauf stehende Statue war.

n) Winkelmann, Bank, der Alt. S. 36.

o) ,C ila.no ausführl. Abhandl. der röm. Alterth.
Th. IV. S. 943. wo die Stellen der alten Schriftsteller an-
geführt sind.
 
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