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igG XIV. Abschnitt. Villen.

dem ländlichen Festen beyzuwohnen. Ungern
verliefsen sie diese, Orte und gingen nicht eher,
als an Festtagen, oder nur dann in die Stadt*
wenn Geschäfte sie dazu nöthigten, oder die Un-
ruhen des Krieges sie vom Lande vertrieben.
Bald wurden daher auch die Villen, oder Land-
häuser, ein Gegenstand ihrer Aufmerksamkeit. Hier,
'wo die Reichen und Grofsen. des Volkes sehr oft
und aus freyer Wahl und Neigung sich aufhiel-
ten, hier mufste man bald auf den Gedanken ver-
fallen , diesen Aufenthalt durch Verschönerung der
Landhäuser noch angenehmer zu machen, und
diesen Gebäuden ein gutes Ansehn und eine be-
queme Einrichtung zu geben.

Viücnder Bey der Erbauung der Landhäuser sahen

die Griechen darauf, dafs die Theile, welche zu der
Wohnung des Besitzers dienten, eine solche Lage
erhielten, wodurch sie im Winter warm, im Som-
mer aber kühl wurden a). Man legte sie daher
gegen Mittag zu an, damit sie im Winter von
der Sonne erwärmt werden konnten ; und um sie
im Sommer vor der Hitze zu schützen , so wurde
ein Porticus davor erbaut, dessen Dach, bey dem
hohen Stande der Sonne in dieser Jahreszeit, die
Strahlen der Sonne aufhielt, und sie'nicht in das
Gebäude eihliefs. Eben so wie in den Stadtwoh-
nungen, lagen auch hier die Zimmer der Weiber

a) Xenoph. Oeconom. cap. IX.
 
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