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2.io -XIV. Abschnitt. Villen.

nigfaltigen Marmor, einer bunten Mahlerey" gleich»
eingefafst werden; wenn die Gewölbe nicht mit
Glas überzogen und die Wasserbehältnisse nicht
mit Thasischem Steine umgeben wären, den man
sonst nur selten einmahl bey einem Tempel ge-
brauchte; wenn sich nicht das Wasser aus silber-
nen Hähnen ergösse. Doch dies, setzt Senec'a
hinzu, gilt nur von den ganz gewöhnlichen Bä-
dern, und was soll man über die Bäder der Frey-
gelassenen sagen? Wie viel Statuen erblickt man
nicht hier, wie viel Säulen, die nichts unterstü-
tzen, öondern nur zur Zierde dienen, was für ein
Vorrath von Wasser stürzt hier nicht rau-
schend über Stufen herab! Wir sind jetzt so ekel
geworden, dafs wir auf nichts als auf kostbaren
Steinen einhergehen wollen. In dem Bade des
Scipio sind so kleine Fenster, dafs man sie eher
Ritzen oder Spalten heifsen könnte. Aber jetzt
nennt man die Bäder eine Wohnung für Würmer,
wenn sie nicht durch grofse und hohe Fenster den
ganzen Tag über die Sonne erhalten, und wofern
man nicht aus ihnen Felder und weite Meere

übersehen kann.

I

Die Villa des Kaysers Hadrian zeichnete sich,
wenn sie auch nicht so verschwenderisch verziert
war, wie Nero's Gebäude, doch durch ihre Pracht
und durch ihre aufserordentlich weitläuftigc An-
lage vor andern vorzüglich ans. Sie lag bey , Ti-
voli auf einer erhobenen Ebene, von der man eine
 
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