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223 XIV. Abschnitt. Villen.

Freund ?»), und wir gleichen einander auch darin,
dafs du an das Meer, ich aber an den Landsee
Larius baue. Von den verschiedenen Landhäu-
sern , die ich daselbst besitze, vergnügen mich
vorzüglich zwey. Das eine steht oben auf einem
Felsen und hat die Aussicht auf den See, das
andere steht unten an dem Ufer des Sees; zwey
so reizende Lagen , die in der Bajanischen Gegend
nicht schöner gefunden werden können. Jene
Villa pflege ich die Tragödie, diese die Comödie
zu nennen, weil die erste gleichsam vom Co-
thurn., die andere nur vom Soccus unterstützt
wird. Eine jede hat ihre eigenen Reize, und jede
wird durch diese Verschiedenheit dem Besitzer
nur noch angenehmer. Diese geniefst das Schöne
des Sees in der Nähe, jene in der Ferne. Diese
umfafst mit sanfter Krümmung einen Meerbusen,
jene sondert durch ihren hohen Rüchen zwey
Meerbusen von einander ab. Dort zieht ein gera-
der Weg in einer weiten Strecke sich an dem Ufer
hin, hier schmiegt eine breite Allee sich sanft in:
einen Bogen herum. Jene fühlt nichts von den
Wellen, an dieser brechen sie sich. Von jener
herab kann man den Arbeiten der Fischer zusehn,
aus dieser kann man selbst fischen, und die Angel
aus dem Zimmer;,und fast von dem Ruhebette,
wie aus einem Nachen, in den See werfen."

Die Regeln für die beste Lage der Villen fhv

m") Plinius, Epist. Lib. IX. Ep. 7.
 
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