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XIV. Abschnitt. Villen.

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nem etwas hohem Boden als die Rustica und
Fructuaria. Sie. unterschied sich von den Stadt-
Wohnungen der Römer, mit denen sie, im Ganzen
genommen, eine gleiche Einrichtung hatte, nur
in einem Stücke, Bey den Hausern, in der Stadt
kam man durch die Hausthür gleich in das Atrh
Um, hinter dem der Peristyl lag; die Villen aber
erhielten bey dem Eingänge einen Peristyl. worauf
alsdann erst der Hof folgte r). Dieser Hüf war
mit Portiken umgeben, die, riebst dem Peristyl,
zu Spaziergängen dienten. Sie wurden schön ver-
ziert, und erhielten marmorne ausgelegte Fufsbo-
den, zierliche Decken und Wände; die Säulen
aber waren entweder von Marmor gearbeitet, oder
wenigstens mit Stuccmarmor bekleidet s). Dem
Eingange in den Hof gegenüber lag ein grofser
Speisesaal, der eine solche Lage erhielt, dafs man
von da die schönsten Aussichten eenofs. Aufser
diesem grofsen Speisesaale hatte jede Villa noch
eins oder etliche kleinere Speisezimmer, die sich
auf den Seiten des Gebäudes befanden; wo die'
schönsten Aussichten waren. Auf der einen Seite
des Hofes, neben dem Speisesaale, lagen die
Wohn - und Schlafzimmer, so wie auch die BiT
bliothek, auf der andern Seite aber die Bäder und
die.Zellen für diejenigen Sclaven, die der Eigen-
thümer der Villa zu seiner Bedienung brauchte.

r) Vitruv. VI. 8,

s) Vitruv. 1. c, Cicero, ad Quint. hat. Lib. III.
Epist. I.
 
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