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Kekulé von Stradonitz, Reinhard
Die Balustrade des Tempels der Athena-Nike in Athen — Leipzig, 1869

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https://doi.org/10.11588/diglit.976#0009
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I.

JJie Vorschrift des Vitruv1) für die Befestigung »curandum-
que maxime videtur, ut non facilis acutus sit ad oppugnandum mu-
rum, sed ita circumdandum ad loca praecipitia et excogitandum, uti
portarum itinera non sint directa sed scaeva. namque cum ita factum
fuerit, tum dextrum latus accedentibus, quod scuto non erit tectum,
proximum erit muro« findet sich durch die alten Burganlagen durch-
gängig bestätigt. Es wird nicht gelingen können, die ursprünglich-
ste Befestigung der athenischen Akropolis vollständig nachzuweisen.
Während die früheren Neubauten die kriegerische Bestimmung der
Burg nie verleugnet hatten, wird durch Perikles eine entgegenste-
hende Auffassung geltend. Die Akropolis wurde fast ausschliesslich
Stätte des Cultus und der Kunst. Bei der Ausführung der gross-
arligen und kühnen Entwürfe des Mnesikles werden die alten Boll-
werke weggeräumt, soweit sie sich nicht zur Stützung der neuen
Anlagen verwenden Hessen. Nur hie und da bleiben die alten
Mauern, wie zum Gedächtniss der vergangenen Zeiten, neben den
glänzenden Marmorwänden und Marmorsäulen offen stehen. Aber
es ist an sich wahrscheinlich, dass jene so allgemein beobachtete
Sitte auch bei der Akropolis Anwendung fand. Es kommen da-
mit die Gesammtanlage und einzelne Spuren durchaus überein2).
Pausanias beginnt seine Beschreibung der Burg mit den klaren

1) Vitruv I, 5, 2. Vgl. Promis, Alba Fucense p. (88 f.

2) Vgl. Leake, Topographie von Athen p. 242 f. der Uebersetzung von Rie-
näcker. Penrose, An investigation of the principles of Athenian architecture p.S.

K e k u U , Balustrade d. Niketempets. \
 
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