Einzeichnung auf der Oberseite als Überrest eines Aufla-
gerkreises zu deuten ist. Die Blätter des unteren Blatt-
kranzes werden von pfeilspitzenförmigen, schmalen
Blättchen getrennt. Diese Zwischenblätter liegen im Re-
lief auf dem unten aufspreizenden Mittelsteg der Hoch-
blätter. Die zwischen den oberen Blättern aufsteigenden
Caules, Hüllblätter und Voluten sind mit ihrer einfachen
Grundform und der Doppelung der tütenförmigen Cau-
les eine direkte Parallele zu den Kapitellen der Kirche von
Behyo1045) (Taf. 37c. e). In der obersten Kapitellzone fehlt
das Motiv des Kalathosrandes, der Abakusknauf greift
weit nach unten aus, und vor seiner Wölbung treffen sich
vorspringend die Innenvoluten. Den Raum zwischen In-
nenvoluten und inneren Hüllblättern füllt auf der Front-
seite ein Kreuz, und nur auf dieser Seite sitzen in den
Zwickeln der Volutenpaare kleine Blättchen.
Trotz der engen Beziehungen in der Darstellung der
Caules und Hüllblätter unterscheiden sich die Kapitelle
von Behyo und El Bära erheblich in der Ausbildung der
Gesamtform (Taf. 37e; 69a). Während die allgemeinen
Höhen- und Tiefenmaße kaum differieren und der untere
Blattkranz hier wie dort auffallend niedrig ist, verjüngt
sich das Kapitell von El Bära oberhalb der unteren Blät-
ter, lädt in den Diagonalen weit aus und gewinnt durch
die tief aus der Kernmasse herausgearbeiteten Einzelfor-
men eine Leichtigkeit, die mit der blockhaften Erschei-
nung der Kapitelle von Behyo kontrastiert. In Behyo be-
stimmt die Funktion des Kapitells innerhalb der Arka-
denhochwand die Gesamtform, und die Dekorationsele-
mente ordnen sich der dominierenden Kernform unter
und werden von ihr getragen. In El Bära entfalten sich die
aufsteigenden Hüllblätter und Voluten frei, und der Ge-
samteindruck wird von ihnen und nicht von der weit zu-
rücktretenden Kernform bestimmt.
Kapitell Nr. 19 (Taf. 69d). Maße: H 56. uD 59. HuB
16,5. HoB 24. BD 88. Es stimmt in den Proportionen und
Dekorationselementen weitgehend mit dem Kapitell Nr.
14 überein. In der obersten Kapitellzone sitzen jedoch in
den Zwickeln der Volutenpaare nicht kleine Blättchen,
sondern Kreuzmedaillons.
Kapitelle im Obergeschoß (Taf. 70a-d; 71a-d. f). Von
insgesamt wohl 22 Säulenkapitellen der Süd- und Nord-
empore und einer unbestimmten Anzahl im Westteil des
Obergeschosses konnten wir 12 Kapitelle im Oberflä-
chenbefund nachweisen. Alle Kapitelle sind korinthisch
und besitzen detailliert ausgearbeitete Akanthusformen,
lassen sich aber drei Gruppen zuordnen: Zum Typus des
»normalen« korinthischen Kapitells mit geraden Blättern
gehören die Stücke mit der Nummer 1. 5. 8 und 15, und
seine Variante mit Girlanden findet sich bei den Kapitel-
len Nr. 20 und 21. Kapitelle mit windbewegtem Akan-
thus sind die Stücke mit der Nummer 3. 9.13.16. 23 und
25. Es wurde jeweils ein Kapitell jeder Gruppe vermes-
sen, und leider blieben auch nur diese so gut erhalten, daß
eine detaillierte Aufnahme möglich war.
Kapitell Nr. 15 (Taf. 71f). Normales, korinthisches Ka-
pitell mit detailliertem Akanthus. Maße: H 49. uD 50.
HuB 22,5. HoB 14. BD circa 70. DS 54. Die Blätter des
unteren Kranzes, eindeutig höher und in den oberen
Blattlappen reicher gezackt als die des oberen, schließen
sich in durchgehender Zackenberührung, während Cau-
les mit abgekanteter Spitze die oberen Blätter trennen.
Die Caules tragen nicht Hüllblätter, sondern allein Innen-
und Außenvoluten, die in flachem Relief vor der Kern-
masse liegen. Ohne akzentuiert vortretenden Kalathos-
rand, ohne Hüllblattkelche und mit dem hohen unteren
Blattkranz wiederholt sich bei diesem Kapitell eine aus
der El Hosn (Taf. 65d) bekannte Kapitellvariante. Auch
die kräftig gekerbten Blattformen mit tiefen Negativrillen
und schnabelförmig abgehängter Blattspitze sind aus der
El Hosn bekannt.
Bei den anderen Kapitellen mit normalem Akanthus
blieb der Kapitelloberteil schlecht erhalten, doch läßt der
niedrige untere Blattkranz bei Kapitell Nr. 1 in Analogie
zur El Hosn vermuten, daß die obere Kapitellzone Hüll-
blätter mit Außenvoluten besaß und demnach auch in der
E 5 die erste Gruppe mehrere Varianten kannte.
Kapitell Nr. 20 (Taf. 70a-d; 71c). Normales, korinthi-
sches Kapitell mit Girlanden. Maße: H 50. uD 51 (er-
gänzt nach Nr. 21). HuB 20,5. HoB 16,5. BD 78. DS 57.
Es stimmt in der Gesamtform und in Einzelformen mit
dem Kapitell Nr. 21 überein. Mit der anderen Ausbildung
des Kapitelloberteils hat sich zwar die Organisation der
beiden Blattkränze verändert, doch sind im Gegensatz
zum vorangehenden Kapitell in beiden Blattkränzen die
unteren Blattlappen zwei-, die oberen dreigezackt. Auch
hier ist der untere Kranz eindeutig höher als der obere,
doch sind unter Wegfall der Caules die oberen Blätter den
unteren im System der Spitzenberührung angeglichen.
Der breite Kalathosrand und seine Verbindung mit der
Deckplatte sowie den tief unterarbeiteten Außenvoluten
wurden sorgfältig herausgearbeitet. Die Außenvoluten
mit dem kleinen stützenden Zungenblatt unter ihnen und
die nur schwach abgekanteten Ecken der Deckplatte blie-
ben so gut erhalten, daß sie die Aussage der schlechter er-
haltenen Kapitelle in der El Hosn ergänzen. Die Girlande
unterfängt die Diagonalblätter und legt sich als Schling-
band um den Abakusknauf.
Kapitell Nr. 16. Korinthisches Kapitell mit windbe-
wegtem Akanthus. Maße: H 51,5. uD 50. HuB 19,5.
HoB 14. BD 71. DS 54. Es ist fast so gut erhalten wie das
Kapitell, das Tchalenko im Photo festhielt (Taf. 71a. b)
und in dem wahrscheinlich das heute beschädigte Kapi-
tell Nr. 3 im Ostteil der Kirche zu sehen ist. Der untere
Blattkranz ist nur wenig höher als der obere, ein Maß-
verhältnis, das auf die reiche Ausbildung der oberen Ka-
pitellzone zurückgeht. Die Caules tragen Hüllblattkel-
1045) Tchalenko, Eglises II Abb. 415.
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gerkreises zu deuten ist. Die Blätter des unteren Blatt-
kranzes werden von pfeilspitzenförmigen, schmalen
Blättchen getrennt. Diese Zwischenblätter liegen im Re-
lief auf dem unten aufspreizenden Mittelsteg der Hoch-
blätter. Die zwischen den oberen Blättern aufsteigenden
Caules, Hüllblätter und Voluten sind mit ihrer einfachen
Grundform und der Doppelung der tütenförmigen Cau-
les eine direkte Parallele zu den Kapitellen der Kirche von
Behyo1045) (Taf. 37c. e). In der obersten Kapitellzone fehlt
das Motiv des Kalathosrandes, der Abakusknauf greift
weit nach unten aus, und vor seiner Wölbung treffen sich
vorspringend die Innenvoluten. Den Raum zwischen In-
nenvoluten und inneren Hüllblättern füllt auf der Front-
seite ein Kreuz, und nur auf dieser Seite sitzen in den
Zwickeln der Volutenpaare kleine Blättchen.
Trotz der engen Beziehungen in der Darstellung der
Caules und Hüllblätter unterscheiden sich die Kapitelle
von Behyo und El Bära erheblich in der Ausbildung der
Gesamtform (Taf. 37e; 69a). Während die allgemeinen
Höhen- und Tiefenmaße kaum differieren und der untere
Blattkranz hier wie dort auffallend niedrig ist, verjüngt
sich das Kapitell von El Bära oberhalb der unteren Blät-
ter, lädt in den Diagonalen weit aus und gewinnt durch
die tief aus der Kernmasse herausgearbeiteten Einzelfor-
men eine Leichtigkeit, die mit der blockhaften Erschei-
nung der Kapitelle von Behyo kontrastiert. In Behyo be-
stimmt die Funktion des Kapitells innerhalb der Arka-
denhochwand die Gesamtform, und die Dekorationsele-
mente ordnen sich der dominierenden Kernform unter
und werden von ihr getragen. In El Bära entfalten sich die
aufsteigenden Hüllblätter und Voluten frei, und der Ge-
samteindruck wird von ihnen und nicht von der weit zu-
rücktretenden Kernform bestimmt.
Kapitell Nr. 19 (Taf. 69d). Maße: H 56. uD 59. HuB
16,5. HoB 24. BD 88. Es stimmt in den Proportionen und
Dekorationselementen weitgehend mit dem Kapitell Nr.
14 überein. In der obersten Kapitellzone sitzen jedoch in
den Zwickeln der Volutenpaare nicht kleine Blättchen,
sondern Kreuzmedaillons.
Kapitelle im Obergeschoß (Taf. 70a-d; 71a-d. f). Von
insgesamt wohl 22 Säulenkapitellen der Süd- und Nord-
empore und einer unbestimmten Anzahl im Westteil des
Obergeschosses konnten wir 12 Kapitelle im Oberflä-
chenbefund nachweisen. Alle Kapitelle sind korinthisch
und besitzen detailliert ausgearbeitete Akanthusformen,
lassen sich aber drei Gruppen zuordnen: Zum Typus des
»normalen« korinthischen Kapitells mit geraden Blättern
gehören die Stücke mit der Nummer 1. 5. 8 und 15, und
seine Variante mit Girlanden findet sich bei den Kapitel-
len Nr. 20 und 21. Kapitelle mit windbewegtem Akan-
thus sind die Stücke mit der Nummer 3. 9.13.16. 23 und
25. Es wurde jeweils ein Kapitell jeder Gruppe vermes-
sen, und leider blieben auch nur diese so gut erhalten, daß
eine detaillierte Aufnahme möglich war.
Kapitell Nr. 15 (Taf. 71f). Normales, korinthisches Ka-
pitell mit detailliertem Akanthus. Maße: H 49. uD 50.
HuB 22,5. HoB 14. BD circa 70. DS 54. Die Blätter des
unteren Kranzes, eindeutig höher und in den oberen
Blattlappen reicher gezackt als die des oberen, schließen
sich in durchgehender Zackenberührung, während Cau-
les mit abgekanteter Spitze die oberen Blätter trennen.
Die Caules tragen nicht Hüllblätter, sondern allein Innen-
und Außenvoluten, die in flachem Relief vor der Kern-
masse liegen. Ohne akzentuiert vortretenden Kalathos-
rand, ohne Hüllblattkelche und mit dem hohen unteren
Blattkranz wiederholt sich bei diesem Kapitell eine aus
der El Hosn (Taf. 65d) bekannte Kapitellvariante. Auch
die kräftig gekerbten Blattformen mit tiefen Negativrillen
und schnabelförmig abgehängter Blattspitze sind aus der
El Hosn bekannt.
Bei den anderen Kapitellen mit normalem Akanthus
blieb der Kapitelloberteil schlecht erhalten, doch läßt der
niedrige untere Blattkranz bei Kapitell Nr. 1 in Analogie
zur El Hosn vermuten, daß die obere Kapitellzone Hüll-
blätter mit Außenvoluten besaß und demnach auch in der
E 5 die erste Gruppe mehrere Varianten kannte.
Kapitell Nr. 20 (Taf. 70a-d; 71c). Normales, korinthi-
sches Kapitell mit Girlanden. Maße: H 50. uD 51 (er-
gänzt nach Nr. 21). HuB 20,5. HoB 16,5. BD 78. DS 57.
Es stimmt in der Gesamtform und in Einzelformen mit
dem Kapitell Nr. 21 überein. Mit der anderen Ausbildung
des Kapitelloberteils hat sich zwar die Organisation der
beiden Blattkränze verändert, doch sind im Gegensatz
zum vorangehenden Kapitell in beiden Blattkränzen die
unteren Blattlappen zwei-, die oberen dreigezackt. Auch
hier ist der untere Kranz eindeutig höher als der obere,
doch sind unter Wegfall der Caules die oberen Blätter den
unteren im System der Spitzenberührung angeglichen.
Der breite Kalathosrand und seine Verbindung mit der
Deckplatte sowie den tief unterarbeiteten Außenvoluten
wurden sorgfältig herausgearbeitet. Die Außenvoluten
mit dem kleinen stützenden Zungenblatt unter ihnen und
die nur schwach abgekanteten Ecken der Deckplatte blie-
ben so gut erhalten, daß sie die Aussage der schlechter er-
haltenen Kapitelle in der El Hosn ergänzen. Die Girlande
unterfängt die Diagonalblätter und legt sich als Schling-
band um den Abakusknauf.
Kapitell Nr. 16. Korinthisches Kapitell mit windbe-
wegtem Akanthus. Maße: H 51,5. uD 50. HuB 19,5.
HoB 14. BD 71. DS 54. Es ist fast so gut erhalten wie das
Kapitell, das Tchalenko im Photo festhielt (Taf. 71a. b)
und in dem wahrscheinlich das heute beschädigte Kapi-
tell Nr. 3 im Ostteil der Kirche zu sehen ist. Der untere
Blattkranz ist nur wenig höher als der obere, ein Maß-
verhältnis, das auf die reiche Ausbildung der oberen Ka-
pitellzone zurückgeht. Die Caules tragen Hüllblattkel-
1045) Tchalenko, Eglises II Abb. 415.
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