Strzygowski, Josef; Strzygowski, Josef [Hrsg.]: Die Baukunst der Armenier und Europa: Ergebnisse einer vom Kunsthistorischen Institute der Universität Wien 1913 durchgeführten Forschungsreise (Band 1) (Wien: Kunstverl. Schroll, 1918)

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ZWEITES BUCH: WESEN


Abb. 465. Ughuzly, Kirche, Südtor: Reiterbild. Aufnahme Thoramanian.
Persönlichkeiten errichtet werden (S. 222 und 254), so häufig und kehren in so verschiedenen Fassungen
wieder, daß hier nur Andeutungen gegeben werden können. Soweit ich bis jetzt sehe, dürften drei
Gruppen zu trennen sein.
Reiterbilder. Auf sie wurde schon oben Seite 287 durch das Reiterpaar von ausgesprochen
persischer Art in der Burgkirche zu Ani übergeleitet und dort auch auf das entsprechende Reiter-
bild von Ughuzly hingewiesen. Dieses Relief von Ughuzly, südwestlich von Alexandropolx) befindet
sich über der Südtür (Abb. 465), die allerdings bei einer Wiederherstellung der Kirche vermauert
wurde. Man sieht den Bogen des einstigen Vorbaues, darin von einem kleineren Rundbogen (mit
dreistreifigen Flechtbändern und Tieren) entlastet das Längsrelief mit der Muttergottes thronend
in der Mitte, zwei Reitern zur Seite und oben in den Ecken schwebenden Engeln. Leider sind die
Köpfe absichtlich abgeschlagen und die Arbeit auch sonst stark beschädigt. Den Rand bildete ein

zweistreifiges Mäanderband, in das der Heiligen-
schein der Thronenden hineinragt, während die
Reiter ihn ebensowenig wie in Ani haben. Die
beiden Bildwerke sind also im Aufbau gleich,
nur erscheint an Stelle der Mutter mit dem
Kinde dort der Baum. In einem georgischen
Relief dieser Art in Nikordsminda ist an Stelle
der Maria der stehende Christus getreten. Die
beiden Reiter haben Gestalten unter den
Pferden, der linke stößt seine Lanze dagegen2).
Vgl. die Karte von Lynch. Die Kirche selbst oben S. 216.
2) Abb. bei Uwarov, »Materialien« IV, Tafel XLVIII.
Vgl. auch ebenda S. 71.


Aufnahme Jermakov 15980.
Abb. 466 Gndawank: Türsturz.