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Studia Palmyreńskie — 12.2013

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Konrad, Michaela: Gräberarchäologie und ihre Evidenz für die Bevölkerungsgeschichte der Steppengebiete in den spätrömischen Provinzen Syria und Arabia
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https://doi.org/10.11588/diglit.26423#0205

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Graberarchaologie und ihre Evidenz fur
die Bevólkerungsgeschichte der Steppengebiete

IN DEN SPATROMISCHEN PROYINZEN SYRIA UND ARABIA

Michaela Konrad

Erst in jiingster Zeit hat sich die archaologische Forschung auch im rómischen Osten den vielfal-
tigen Aussagemóglichkeiten antiker Graber zugewandt. Neben den seit langem bereits intensiv
studierten Grabmonumenten, den Grabinschriften und auch der Sepulkralkunst sind nun auch
die Grabformen und Fundę in den Fokus der Betrachtungen getreten. Dafi die Forschung bis dahin
den Schwerpunkt auf Grabarchitektur, Sepulkralplastik und die Grabinschriften gelegt hat, ist in
erster Linie damit zu erklaren, dafi nur besonders gliickliche Umstande antike Graber vor Pltin-
derung bewahren konnten.1 Treffen allein schon deshalb die Ausgraber antiker Nekropolen haufig
nur noch auf die beklagenswerten Reste der einstigen hwentare, so verhindert die Mehrfachbele-
gung der Graber dariiber hinaus die Zuweisung der Beigaben zu einzelnen Grabem. Wie jtingere
Studien zeigen konnten, ist das Einzelinventar zwar der Idealfall, dennoch lassen sich aus der Art
der Beigaben und ihrer Identifizierung ais Primar- oder Sekundarbeigabe ebenso wie aus Relikten,
die von den wiederkehrenden Totenritualen stammen, Erkenntnisse zur sozialen, kulturellen und
ethnischen Situation der Bestatteten bzw. der in einer Nekropole bestattenden Population gewin-
nen. Neben den Funden kann diesbeziiglich die Grabform weitere Informationen liefern.2

1 Zuletzt ausflihrliche Zusammenstellung bei Sartre-Fauriat 2001; zur Entwicklung der Sepu Ich ra Iarchi tektur in Palmyra
grundsatzlich Schmidt-Colinet 1997; Konrad 2004; vgl. auch Henning 2013, in diesem Band.

2 Konrad 2004:140-141 mit weiteren Referenzen; ausfiihrlicher Konrad 2007; Fischer, Oenbrink 2010: 216-218; vgl. nun
auch zur sozialen Aussagekraft von Karneolperlen im Grabkontext: Eger 2012.

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Studia Palmyreńskie XII
 
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